Zitat:
Puh, also die Schnitttechnik von pold, die scheint mir doch sehr riskant. Nix für mich. Vielleicht bei BHD 20 oder so.
Moin,
bei dem von Pold gezeigten Schnitt rutscht das Stammende über die Schräge nach unten, beim herkömmlichen Abklotzen klappen - je nach Druckverhältnissen - der Reststamm und das abgeklotzte Ende zusammen. Beim sanften Rutschen ist die Richtung, in die der Reststamm geht, eher zu kontrollieren als beim Umklappen. Eine Garantie, dass er wie beabsichtigt entgegen der Fällrichtung rutscht, gibt es aber auch nicht. Wenn durch Spannung in der aufgehängten Krone seitliche Kräfte wirken, kann er auch seitlich über die Schräge auf den Säger zu rutschen - genau so, wie beim normalen Abklotzen die Klapprichtung nicht immer genau vorhersehbar ist. Sie mag aber beim Schrägschnitt einen höheren Grad an Kontrollierbarkeit bieten, was auch daran liegt, dass immer nur kurze 50-cm-Stücken abgeschnitten werden und der Länge der Bewegungsstrecke des Reststamms damit sehr eingeschränkt wird. Beim normalen Abklotzen zählt dagegen jeder cm, den der Säger vom Stamm entfernt ist, so dass mit langem Arm und langer Schiene meist Enden von 1 - 1,2 m abgeschnitten werden.
Bei den biegsamen Ästen von Nadelholz mag ja das sanfte Rutschen regelmäßig funktionieren, ebenso, wenn der aufgehängte Laubbaum am Stamm des Aufhalters frei heruntergleiten kann, aber bei verhakten Laubholzkronen meine ich, dass sie meist nur mit einem Ruck - oder eben der hohen Kraft eines Zugseils - voneinander zu lösen sind. Dafür taugt die Schrägschnittmethode wohl gar nicht.
Bäume, bei denen ich mit rechnen muss, dass sie nicht frei bis zm Boden durchfallen, seile ich an. Deshalb werde ich den Schrägschnitt wohl nie praktisch ausprobieren, für Abklotzen nur aus Neugierde bin ich nicht experimentierfreudig genug. Aber wenn ich es versuchen würde, dann würde ich die Schräge leicht V-förmig von beiden Seiten jeweils hälftig schneiden, um dem Stammende beim Rutschen eine seitliche Führung zu geben. Und der Winkel der Schräge würde etwas steiler als im PDF gezeigt, um das Rutschen besser in Gang zu bekommen.
Grüße,
Eichsi