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 Betreff des Beitrags: Bruchleisten-Frage an die Profis
BeitragVerfasst: Sonntag 6. Oktober 2013, 23:24 
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Hallo Forum,

nachdem ich in der Vergangenheit manchmal mehr und länger keilen musste als mir lieb war ( zB weil Bruchleiste zu breit war aus falscher Vorsicht oder Baumschwerpunkt doch etwas weiter hinten als gedacht...) kam mir eben folgender Gedanke:
wenn der Baum fällt, entsteht ja dank der Bruchstufe durch "Abspalten" der Bruchleiste das berühmte Scharnier, dass den Baum beim Fallen führt. Wie wäre es, wenn man dieses Scharnier mit Hilfe der Säge schon vor dem Zufallbringen des Baumes ausformen würde ?
Also einen senkrechten Schnitt parallel zur Bruchstufe bis Höhe Fallkerbsohle. Da Schienenbreite und Bruchstufenhöhe bei mittlerem und stärkerem Holz ungefähr gleich sind, wäre es einfach ein Stechschnitt parallel zur Faser durch den Baum. Anschließend zwei Sicherungskeile in die Schnitte und dann den Fällschnitt und Keile mit allem Drum und Dran wie gewohnt.
Meine Frage hierzu: ist es denkbar, dass die Keilerei dadurch ein wenig erleichtert würde oder bringt das gar nichts ?
immerhin wäre die Bruchleiste schon beim Keilen etwas elastischer und vielleicht würde auch die Gefahr von herabfallendem Totholz durch eventuell geringere Erschütterung kleiner sein ?
Gelesen habe ich hierzu noch nichts. Die Idee hatten sicherlich auch Andere schon, daher gehe ich mal davon aus, dass es wohl nix bringt, aber Fragen kostet ja auch nix, schon gar nicht in diesem Forum :)

Gruß Ludwig


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 Betreff des Beitrags: Re: Bruchleisten-Frage an die Profis
BeitragVerfasst: Sonntag 6. Oktober 2013, 23:37 
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das würde ich nicht machen das kann ins Auge gehen :roll:

das wird dir das keilen nicht viel leichter machen sondern nur die Arbeit umständlicher und gefährlicher

so kann es passieren das du bei schräg laufenden Fasern oder faulen Bäumen den Baum ungewolt tot schneidest


wenn dann mach einen Herzstich oder die Bruchleiste ETWAS dünner


was auch gut hilft ist, wenn du mehrere schlanke breite Keile statt einem dicken nimst

grade bei weichem Holz ist das Gold wert

schöne breite Auflagefläche und langgezogen also flach ansteigend

da nehm ich am liebsten die Plastikkeile

die Alu sind zu schmal und steigen zu stark an

das hebt den Baum zwar schnell aber bedarf mehr Schlagkraft und die versinken gern im Holz

_________________
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 Betreff des Beitrags: Re: Bruchleisten-Frage an die Profis
BeitragVerfasst: Sonntag 6. Oktober 2013, 23:38 
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Registriert: Samstag 21. März 2009, 14:31
Beiträge: 6824
Wohnort: Eifel
Ich denk nicht das die dann noch viel Führung bieten kann. Ausserdem sind selbst die schlankeren Schienen auf Fällsägen schon so hoch das das ganze nur bei sehr grossen Durchmessern machbar wäre. Es gibt wenig Tätigkeiten im Forst die schriftlich so durchgekaut sind wie das Fällen. Wenn das was bringen würde hätte sichsicher schon ein ganz schlauer Kopf dazu positiv bewertend ausgelassen.

_________________
Der Alex!
:dolmar: 8500 (50+75) :Husky: 560XPG (45) :Husky: 357XPG (38) :stihl: 260 (38) :Husky: 371XPG(50) :Husky: 246 (38)
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 Betreff des Beitrags: Re: Bruchleisten-Frage an die Profis
BeitragVerfasst: Sonntag 6. Oktober 2013, 23:46 
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Registriert: Donnerstag 1. November 2012, 17:39
Beiträge: 140
klar, danke für die schnellen Rückmeldungen (und die Keiltipps !)
Bei schräger Faser ist natürlich eine Gefahr extra da, die könnte man ja ausschließen dadurch, dass man den Kastenschnitt macht wo man den Faserverlauf gut sehen kann (bzw mit Reißnadel nach Dolmarkalls Methode erspüren)
Geschwächt würde die Bruchleiste ansonsten ja nicht, da man praktisch keine stehenden Fasern durchschneidet, nur die Führung, die der Baum beim Fallen bekommt schon vorher ausbildet.

Aber wie gesagt, wäre bestimmt schon längst Bestandteil jeder Ausbildung, wenn wirklich was dran wäre...

LG
Ludwig


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 Betreff des Beitrags: Re: Bruchleisten-Frage an die Profis
BeitragVerfasst: Sonntag 6. Oktober 2013, 23:48 
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Beiträge: 14977
Wohnort: Gernlinden, die Perle in Oberbayern
Nicht so das Wahre.
Wenn du die Befürchtung hast, das der Baum vor dem fertigen Ausformen der Bruchleiste fällt, dann laß ein Halteband stehen.
Aber wie Tobias schon geschrieben hat, da sind ímmer die schrägen Fastern im Stamfuß, da würde ich nichts riskieren.
Und immer mindestens zwei Keile verwenden.

_________________
Gruß
Peter

Dolmar 500(38), 5105H(38), PS 7900(50)(2x), Solo 694 (60), Husqvarna 3120XP (90), Dolmar ES 2040 A(40), Efco 2600MT(30)
Sachs Dolmar 118, 123, 133, 143, 152, 153(2x), 166(4x), CA, CT, CC, CL, MC Culloch 15, 250, 300, 380, 740L, 795, 1-51, 1-72(2x), 1-86 gear drive, CP125(2x), SP125, SP125C, Pro Mac 6800, Stihl 041, 076AV, Solo Rex

Im Falle seines Falles erschlägt ein Baum dann alles!


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 Betreff des Beitrags: Re: Bruchleisten-Frage an die Profis
BeitragVerfasst: Sonntag 6. Oktober 2013, 23:58 
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Registriert: Donnerstag 1. November 2012, 17:39
Beiträge: 140
hallo Peter,

das wäre ja nur für den Fall, dass die Keilerei mühsam wird, der Baum also widerspenstig ist. Was macht man, wenn man schon ein paar Keile drin hat, vorne natürlich nicht mehr herumsägen kann (Herzstich), die keile auch nicht kaputt machen möchte im Betreben die Bruchleiste nachträglich zu schmälern. Das war der Ausgangspunkt dieser komischen Idee..


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 Betreff des Beitrags: Re: Bruchleisten-Frage an die Profis
BeitragVerfasst: Montag 7. Oktober 2013, 07:43 
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Registriert: Sonntag 17. März 2013, 15:49
Beiträge: 175
Wohnort: Kreis LB bei S
Die Frage ist ja auch, wie oft ein Profi sich bei der Ausformung der Bruchleiste so verschätzt, dass er sich müde keilen muss. Einem Hobbyfäller wie mir, und ich vermute auch dir Hullu, wird das wohl eher öfter passieren.

Man bedenke auch die Gefahr, wenn man nicht parallel zur Fallkerbsehne einsticht - dann haut man einmal quer durch die Bruchleiste...

_________________
:stihl: STIHL MS 261 [37cm|.325“|1.6mm]
:dolmar: DOLMAR PS-7310 [50cm|3/8“|1.5mm]

Ochsenkopf BIG OX® / Handsappie 38 cm / Handsappie 80 cm
Fiskars X17 / X27
...
Handschuhe für 1,XY € vom Hornbach


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 Betreff des Beitrags: Re: Bruchleisten-Frage an die Profis
BeitragVerfasst: Montag 7. Oktober 2013, 09:21 
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Beiträge: 8201
Wohnort: Österreich
Hallo Hullu

wenn ich Dich richtig verstanden habe, würdest Du nach Keilen mit mäßigem Erfolg seitlich in oder unter die Bruchleiste einstechen. (Parallel zur Faserrichtung)

Kommt mir jetzt auch etwas abenteuerlich vor. Abgesehen vom hoffentlich genauen Treffen der Bruchleiste.
Nicht ohne Grund wird z.B. beim Drehzapfen schneiden immer nur vorsichtig mit der Schienenspitze gesägt (Festklemmgefahr)
Wenn da jetzt mit der gesamten Schiene einstichst und der Baum dann geht klemmt er die Schiene fest und biegt sie Dir zu einem Winkeleisen ;)

Mühsame Keilerei ersparen sich die Profis am ehesten durch Windenunterstütze Fällung, Hydraulikheber bzw. etwas teurer Hydraulik-Keil.
Nachträgliches Schmälern der Bruchleiste ist schon möglich, aber von hinten, da sind bei dickeren Bäumen die Keile auch nicht groß im Weg.
Nachdem Du schreibst, dass Du die Keile nicht beschädigen möchtest, wird es sich wohl eher um kleinere Bäume handeln. Da ist eventuell das Problem, dass der normale Keil schon an der Bruchleiste ansteht, also nicht mehr weiter reingetrieben werden kann.
Dafür besorg Dir am besten einen Nachsetzkeil (der hat eine stärkere Steigung) Das reicht oft aus um den "kleineren" Baum gut werfen zu können (ohne Veränderung der Bruchleiste).
Selbst wenn das nicht klappt, werden die normalen Keile durch den Nachsetzkeil meist wieder locker, dann ist nachsägen der Bruchleiste auch von hinten möglich.


Grüße

Ichipan

_________________
ichipan (oder auch ichiban) ist japanisch, eine Abkürzung für ichipan uchideshi, frei übersetzt in etwa der erste unter den Hausdienern/Hausschülern
Bilder gibts hier: http://forum.motorsaegen-portal.de/view ... =6&t=56871

[quote="saeh52"]
Jeder sucht sich hier sein Niveau mit dem er unterwegs sein möchte selbst aus.....
[/quote]


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 Betreff des Beitrags: Re: Bruchleisten-Frage an die Profis
BeitragVerfasst: Montag 7. Oktober 2013, 11:41 
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Würde auch, wie hier beschrieben, auf das Experiment verzichten. Der Faserverlauf und auch der Gesundheitszustand des Baums sind einfach zu große unbekannte Faktoren. Bei einem richtig großen Baum kann die Bruchleiste durch einen Herzschnitt geschwächt werden und der muss ja nicht auf der Höhe der Keile sein. Allerdings stehe ich extrem ungern in Fällrichtung, wenn der Fällschnitt schon durch ist. Habe schon mehrfach erlebt, dass ein Baum beim Keilen einfach keinen Mucks von sich gibt und beim Luftholen dann von jetzt auf gleich runtergedonnert ist.
Die Bruchleiste kann man von hinten auch sehr behutsam schwächen und ich opfere dann lieber einen Plastikkeil, als mein Leben.


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 Betreff des Beitrags: Re: Bruchleisten-Frage an die Profis
BeitragVerfasst: Montag 7. Oktober 2013, 12:17 
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Wohnort: Dobritz
Wenn der Keil schon an der Bruchleiste angekommen ist und grad bei Käferholz sich noch nichts bewegt, setze ich oft den Fällheber an und drücke damit, die meisten fallen dann recht zügig.


Gruß Simon

_________________
gruß Simon

:stihl: MS 211 35cm 3/8P 1.3
:stihl: MS 261 C-M VW 40cm 325 1.6 + 40cm 3/8P 1.3 Alaskan Mini Mill
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:stihl: Contra
:stihl: FS 460C-EM
Docma VF 150 Automatic


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 Betreff des Beitrags: Re: Bruchleisten-Frage an die Profis
BeitragVerfasst: Montag 7. Oktober 2013, 18:27 
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Moin,

einige Laubholzarten wie Esche und Buche reißen sehr leicht beim Fällen auf. Ein senkrechter Schnitt an der Innenseite der Bruchleiste könnte da zur "Sollbruchstelle" werden, wo in dem Moment, in dem der Baum an zu kippen fängt und Spannung auf die Bruchleiste gibt, der Widerstand gegen ein Längsaufreißen am Geringsten ist. Dann wird es richtig gefährlich, weil der Baum durch den Längsriss in mehreren Metern Höhe abbrechen kann. Was dann oben aus der Luft runter kommt, ist nicht mehr geführt, kann sonstwo hinschlagen oder mit der Spitze voran auf den Säger in seiner Rückweiche zukommen. :kopfschuettel:

Auch für den Hobbyholzer ohne Traktor ist ein Greifzug nicht unerschwinglich, aber um Längen sicherer und bequemer als langwieriges Keilen (Totholzgefahr) oder Experimente beim Sägen.


:)

_________________
In jedem Baum steckt ein Kunstwerk - man muss es nur finden!


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 Betreff des Beitrags: Re: Bruchleisten-Frage an die Profis
BeitragVerfasst: Montag 7. Oktober 2013, 20:57 
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Moin Eichsi,

das mit der Sollbruchstelle leuchtet ein. Allerdings muss ich noch mal eine Frage loswerden: ist es denn nicht ohnehin so, dass die meisten Bäume, wenn sie zu fallen beginnen, die Bruchleiste "mitnehmen" in Fallrichtung - dh. die Bruchleiste hinten vom Stock lösen- und damit überhaupt erst eine lange Führung erlauben ? Das ist doch der Sinn der Bruchstufe, oder habe ich da was falsch verstanden ?
Fragen über Fragen, aber es kamen ja auch schon sehr ausführliche und informative Antworten :)

Übrigens, um mich zu outen: diese Idee kam mir gestern Abend spontan in der Sauna - ja,ja, man sollte da lieber nur schwitzen und keine tiefschürfenden Überlegungen anstellen, aber durch Eure Antworten ist ja doch noch eine interessante Sache draus geworden !


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 Betreff des Beitrags: Re: Bruchleisten-Frage an die Profis
BeitragVerfasst: Montag 7. Oktober 2013, 22:07 
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Wohnort: LKrs KA
google mal unter "Würzenschnitt" -so etwas in die Richtung? Dabei ist das Scharnier länger= elastischer bevor es abreisst/bricht.
Grüße
Peter

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:makita: und :dolmar: und auch noch :stihl: von klein bis etwas größer

Am Tag des Brennholzens wird keine Kette geschärft, es wird auch nicht getankt - sondern einfach die nächste Säge genommen.....


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 Betreff des Beitrags: Re: Bruchleisten-Frage an die Profis
BeitragVerfasst: Montag 7. Oktober 2013, 22:15 
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Schau Dir bei Gelegenheit mal genau die Reste der Bruchleiste eines gefällten Baums an.

Ein Teil der Fasern steht auf dem Stuken, der andere Teil bildet den "Bart" am liegenden Stamm, je nachdem, ob die einzelne Faser oben oder unten fester gehangen hat. Kaum eine Faser ist durchgebrochen, fast alle haben nadelspitze Enden. Dieses Auseinanderreißen passiert erst im letzten Moment des Fallens, wenn sich das Fällkerb schließt und der fallende Stamm wie ein Hebel die Fasern auseinander zieht. Vorher biegen sich die Fasern der Bruchleiste bis fast zu 60 Grad zur Wuchsrichtung.

Hast Du mal versucht, ein Brett von 3-5 cm Stärke aus frischem Holz zu biegen? Du kannst Dir also vorstellen, dass einige Tonnen Druck nötig sind, um diese Biegung hinzubekommen. Noch mehr Kraft braucht es, um das gebogene Brett auseinanderzureißen. Das passiert am Baum, wenn sich das Fällkerb schließt.

All diese Kräfte wirken unmittelbar an dem knappen cm, den der Fällschnitt freigelegt hat. Dafür hat die Stärke der Bruchleiste mit einem Zehntel des Stammdurchmessers das richtige Maß. An diesem mechanischen Ablauf verbesserst Du nichts, indem Du die Biege- und Bruchstelle von knapp einem cm auf 8 oder 9 cm verlängerst. Die Kräfte wirken dann nicht mehr in einem ganz engen Bereich direkt am Schnitt, sondern verteilen sich auf das obere und untere Ende des senkrechten Schnitts. Möglicherweise fällt Dein Baum durch die Verteilung der Kräfte gar nicht mehr, weil die übliche Bruchleiste dafür zu stark ist. Bei langfasrigem Holz mit wenig seitlicher Bindung wie bei der Esche wäre mir jedenfalls das Risiko des Aufreißens viel zu hoch.

Dass sich die Bruchleiste dabei hinten vom Stuken löst, also ein Spalt entsteht, habe ich bisher nur ganz selten beobachtet, wenn der Baumfuß krank war.

Als Sinn der Bruchstufe ist mir nur bekannt, dass sie verhindern soll, dass der abgerissene Stamm nach hinten über den Stuken rutscht. Schwächeres Holz bis ca. 40 cm BHD habe ich jedenfalls schon oft mit sehr niedriger (2-3 cm) Bruchstufe gefällt, ohne dass sich am Fallvorgang irgendwas geändert hätte.

:)

_________________
In jedem Baum steckt ein Kunstwerk - man muss es nur finden!


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 Betreff des Beitrags: Re: Bruchleisten-Frage an die Profis
BeitragVerfasst: Montag 7. Oktober 2013, 22:57 
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Beiträge: 11240
Wohnort: Braunschweig
Zitat:
hallo Peter,

das wäre ja nur für den Fall, dass die Keilerei mühsam wird, der Baum also widerspenstig ist. Was macht man, wenn man schon ein paar Keile drin hat, vorne natürlich nicht mehr herumsägen kann (Herzstich), die keile auch nicht kaputt machen möchte im Betreben die Bruchleiste nachträglich zu schmälern. Das war der Ausgangspunkt dieser komischen Idee..
Keilen was das Zeug hält und das nächste mal VORHER an den Herzstich denken.

Das ganze wurde bei mir über die Routine deutlich besser. Lange heftig keilen zu müssen, ist pädagogisch sehr wertvoll ;) ... man lässt sich das nächste mal mehr Zeit für die Baumansprache und holt die Zeit beim keilen wieder raus ;) ...
Zitat:
klar, danke für die schnellen Rückmeldungen (und die Keiltipps !)
Bei schräger Faser ist natürlich eine Gefahr extra da, die könnte man ja ausschließen dadurch, dass man den Kastenschnitt macht wo man den Faserverlauf gut sehen kann (bzw mit Reißnadel nach Dolmarkalls Methode erspüren)
Geschwächt würde die Bruchleiste ansonsten ja nicht, da man praktisch keine stehenden Fasern durchschneidet, nur die Führung, die der Baum beim Fallen bekommt schon vorher ausbildet.

Aber wie gesagt, wäre bestimmt schon längst Bestandteil jeder Ausbildung, wenn wirklich was dran wäre...

LG
Ludwig
Du kannst da deutlich mehr falsch machen - Lehrbuchmeinung wird es nicht werden und persönliche Marotten nickt dir hier sicher keiner ab. Habe heute wieder Holz gespalten, das hatte einen Drehwuchs, das war hübsch hässlich. Deine Methode würde ich da nicht ansetzen wollen, dazu wäre mir mein Leben zu wichtig.

Wenn ich nicht keilen mag, sind Seilwinden eine feine Sache - sind sie dir zu teuer, musste halt wohl auf den Keil dreschen, bis er die nötige Wirkung zeigt aber wie gesagt: Das Augenmaß lernt schnell. Feile lieber an den Details deiner Technik als an Revolutionen - ist gesünder ;) ...
Zitat:
...
Nachdem Du schreibst, dass Du die Keile nicht beschädigen möchtest, wird es sich wohl eher um kleinere Bäume handeln. Da ist eventuell das Problem, dass der normale Keil schon an der Bruchleiste ansteht, also nicht mehr weiter reingetrieben werden kann. ...
So ein Stumpen war heute beim spalten auch dabei - durchstochene Bruchleiste, da vorher klar war, dass der Keil sonst anstehen würde... das fällt für mich unter Baumansprache. Klar, habe mich auch ein paar mal müde gekeilt aber dann halt an der Technik gefeilt und nicht angefangen, abenteuerliche Schnitzkünste zu veranstalten.
Zitat:
...
Auch für den Hobbyholzer ohne Traktor ist ein Greifzug nicht unerschwinglich, aber um Längen sicherer und bequemer als langwieriges Keilen (Totholzgefahr) oder Experimente beim Sägen.


:)
Dito, meine "Lebensversicherung" für solche Fälle trägt mein Landy an der Stoßstange spazieren... manchmal möchte man halt keine Keile treiben... dann lässt man den Baum halt entweder stehen oder hat eine Alternative!

_________________
MfG Eike
------------------------
Kleine (Sachs-) Dolmar-Sammlung:
CA 113/1,2&3 - CC 116AV - CC Super117AV - 100 - 101hobby - 103 - 105 - 108 - 110 - 112 - 112 Silverstar - 112black&white - 113H - 114 - 115 2x - 116si - 117 - 118 Super -119 -119 Silverstar - 120 - 120si - 122super - 122SL - 123 - 133 - 133super - 143 2x -144 - 152 - 153 2x - 166 2x- KMS 4
PS-222TH - PS-3410TH - PS-43 - PS-52 - PS-6100H - PS-630 - PS-7300 - PS-7900 - ES-2140
Trennjäger 309&343

339XP, 242XPG, KS43, E30 & MS200 (so viel zur Markenbrille ;))
Sachs Dolmar 112 Umbau auf Zündchip


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 Betreff des Beitrags: Re: Bruchleisten-Frage an die Profis
BeitragVerfasst: Dienstag 8. Oktober 2013, 08:14 
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† verstorben 2018

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Moinsen,

nur noch eine kleine Anmerkung zum Thema "Keilen":

Was ich schon oft gesehen, und am Anfang meiner Ausbildung auch selbst falsch gemacht habe, ist das Keilen "ohne Rhythmus".
Klingt jetzt wieder blöd, mir fällt aber keine bessere Bezeichnung ein.

Ich meine folgendes:
Wenn Du mit dem Keilen beginnst, beginnt der Baum zu schwingen. Unten siehst Du das nicht, aber wenn Du einmal in die Krone schaust, wirst Du es sehen. Und jetzt musst Du Deinen Rhythmus, in dem Du auf den Keil schlägst, an den des Baumes anpassen.
Schwingt der Baum nach vorne, schlägst Du, schwingt er nach hinten, holst Du aus.
Wenn Du darauf achtest, wirst Du schnell feststellen, dass der Keil um einiges leichter zu treiben ist. Klar, Wenn der Baum nach vorne schwingt, entlastet er den Keil. Schwingt er nach hinten, belastet er ihn und Du kannst "draufhauen wie auf altes Eisen".

Versuche mal, darauf zu achten. irgendwann geht das von ganz alleine.

Viele Grüße

Jo

_________________
Egal ob die Pfoten klein sind oder groß,
sie hinterlassen tiefe Eindrücke in unserem Leben.


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 Betreff des Beitrags: Re: Bruchleisten-Frage an die Profis
BeitragVerfasst: Dienstag 8. Oktober 2013, 09:32 
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Registriert: Montag 2. Juli 2007, 17:27
Beiträge: 1603
Wohnort: Kreis Gütersloh
Auch mein Tipp, lass das Herumpfuschen in der Nähe der Bruchleiste. Wenn Du sauber ausformen möchtest, dann lass ein Stützband schräg hinten stehen oder wende alternativ den halbierten Schnitt an.

Gruß Marc


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 Betreff des Beitrags: Re: Bruchleisten-Frage an die Profis
BeitragVerfasst: Dienstag 8. Oktober 2013, 21:36 
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Registriert: Donnerstag 1. November 2012, 17:39
Beiträge: 140
danke noch mal, Männers, für die wirklich sehr informativen Beiträge !

... muss noch lernen wie das hier mit zitieren richtig geht... :oops:
hier das von Heizer 36:
"google mal unter "Würzenschnitt" -so etwas in die Richtung? Dabei ist das Scharnier länger= elastischer bevor es abreisst/bricht.
Grüße"

Yes - so was schwebte mir vor. Aber der Würzenschnitt ist sicherlich nur für Windenfällung gedacht und auch sonst nicht ganz trivial.

Und die hängenden Bäume, die ich fällen darf sind fast alle Vorhänger, weil eigentlich immer genug Platz da ist :)

In der Technik bin ich schon ganz gut geübt, auch sie noch etwas seitlich der Hangrichtung fallen zu lasse, wenn nötig.

War neulich halt mal in Schwiegervadders Wald mit seiner Axt ne Espe umkeilen und der Axtkopf beginnt sich zu lösen. Was anderes war nicht da. Da hab ich doch etwas geschwitzt: fliegt beim nächsten Schlag der Kopf weg oder kippt endlich der Baum ?

Alle anderen Fällungen in letzter Zeit ( mit eigenem Werkzeug !) verliefen entspannt und alle Bäume verneigten sich schon nach wenigen Schlägen.

@ Zeckezüchter: das werde ich beim nächsten Mal bestimmt versuchen: im Rhythmus des Baumes keilen. Als Berufsmusiker müsste ich das hinkriegen... danke für den Tipp !
@ Eichsi: danke für diese ausführlichen Erläuterungen

Allzeit unfallfreies Sägen und Keilen !

Gruß
Ludwig


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 Betreff des Beitrags: Re: Bruchleisten-Frage an die Profis
BeitragVerfasst: Dienstag 8. Oktober 2013, 22:31 
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Moderator
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Registriert: Sonntag 25. Februar 2007, 21:33
Beiträge: 14977
Wohnort: Gernlinden, die Perle in Oberbayern
Am besten keilt es sich zu zweit. Da fängt der richtig an zu wandern ;)

_________________
Gruß
Peter

Dolmar 500(38), 5105H(38), PS 7900(50)(2x), Solo 694 (60), Husqvarna 3120XP (90), Dolmar ES 2040 A(40), Efco 2600MT(30)
Sachs Dolmar 118, 123, 133, 143, 152, 153(2x), 166(4x), CA, CT, CC, CL, MC Culloch 15, 250, 300, 380, 740L, 795, 1-51, 1-72(2x), 1-86 gear drive, CP125(2x), SP125, SP125C, Pro Mac 6800, Stihl 041, 076AV, Solo Rex

Im Falle seines Falles erschlägt ein Baum dann alles!


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 Betreff des Beitrags: Re: Bruchleisten-Frage an die Profis
BeitragVerfasst: Mittwoch 9. Oktober 2013, 08:53 
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Registriert: Donnerstag 15. August 2013, 12:27
Beiträge: 27
Zitat:
Am besten keilt es sich zu zweit. Da fängt der richtig an zu wandern ;)
Du schreibst doch noch von Baumstämmen, oder? :KK:


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