@ Micha bee, Moin.
Du schriebst am 01.02.2008
Zitat:
Bio-Kettenöl: Öl, das innerhalb einer bestimmten Zeit abgebaut werden kann.
Da darf ich Dir aus der Praxis ein wenig wiedersprechen; darf ich ??
Jedes Öl wird nach geraumer Zeit biologisch abgebaut, auch die Nicht-"Bio"-Öle.
Vorausgesetzt sei: mein hauptberufliches Betätigungsfeld ist die Altlasten- und Umweltsanierung mit der dafür gesamten Bandbreite der Anlagentechnik. Wir haben eigene Anlagen im Einsatz und betreuen, reparieren, warten, usw. auch einige Fremdanlagen, die bei der Grundwasserreinigung -auch von Ölschäden- eingesetzt sind. Wenn ich zB. Unterwassermotorpumpen nach etwa drei Monaten Einsatz zur Überholung aus dem Brunnen ziehe und reinige, sehe und vor allem rieche ich bereits, daß das Öl zu einem gewissen Teil bereits biologisch umgesetzt wurde, was die Analytik im Labor auch belegt.
Im Grundwasser, und noch schneller im Boden finden sich immer sofort Bakterien, welche die Hauptbestandteile des Öles "fressen", damit sie überleben können. So etwas macht auch jede herkömmliche kommunale Kläranlage mit ihren sog. Belebungsbecken, die immer gut belüftet werden. (Nebenbei: das MS-Kettenöl, welches in der "Sägespäne" gebunden und auf dem Waldboden gut verteilt ist, baut sich "Kompost- und Bakterienmäßig" auch recht schnell ab, oder fegt ihr den Wald nach dem Sägen ??)
In anderen Beiträgen las ich auch: in "offentlichen" Wäldern nur "Bio-Öl" einsetzen, im Privatwald wird es nicht gemacht. Das halte ich für recht unsinnig. Dem Waldboden und dem darunter befindlichen Grundwasser ist es völlig schietegal, ob es vom privaten oder "öffentlichen" Grund und Boden verseucht wird; unseren Sanierungsanlagen auch, Taxameter läuft.
McDouglas liegt mit seiner Rechnung (100Ltr. Öl auf 22 ha verteilt) schon ganz richtig; ich möchte nicht (oder gerade doch) wissen, welche Mengen "Ketten-wie-auch-immer-Öl" alleine in Deutschland -via Kettensäge- in die "Natur" gebracht werden.
Deswegen meine ich, dass möglichst immer und immer öfter, leicht abbaubare Öle eingesetzt werden sollten. Das können dann Salat-, Raps, Sonnenblumen- und weitere -Öle aus biologischem Anbau sein, da freuen sich die Bodenbakterien besonders, weil sie weniger an anderen Additiven zu knabbern haben.
Für den "Selten-Nutzer" einer Säge, dann in Gottesnamen auch andere Öle, damit seine Kette, Schiene, Umlenksterne usw. nach vier Monaten der Nichtnutzung -in der Vitrine überwintert- nicht alles verquarzt und verharzt ist.
Grüsse
WolFgang