Moin,
ich gebe mal ein erstes Feedback ab, habe gestern mal ne kleinere Menge Bauholzabfälle kleingemacht, also ordentlich zugestaubte Balken, Bretter aus Nadelholz und somit Holz, wo ne gute Schmierung das A&O ist.
Genutzt wurde die Makita UC 3020 A - baugleich mit der Dolmar ES 33 A - und bekannt dafür, dass die Baureihe ordentlich was wegsäuft, was aber auch den Verschleiß an der Schneidgarnitur sehr in Grenzen hält. Ölpumpe ist nicht verstellbar, konstante Fördermenge.
Gleich vorweg - ich steh dem Gebräu eher zwiespältig gegenüber!
Zunächst das Positive:
Da ich auf einem Dachboden mit äußerst beschränkter Belüftung gearbeitet habe, war ich von der Geruchlosigkeit des Öls sehr angetan
- mach das Gleiche unter gleichen Bedingungen mit Mineralischem, da kriegst die Pest vor lauter Gestank...
Verschmutzung des Schwerts und der Säge hält sich in Grenzen, da das Öl scheinbar nur da haftet wo es haften soll. Reinigung ist dadurch sehr erleichtert.
Und nun kommen wir zum Negativen:
Ich hatte in genannter Säge Mineralisches drin. Dieses wurde aus dem Tank entleert, also Deckel auf, Säge umdrehen und rauslaufen lassen. Hab die Maschine dann umgedreht noch etwa 5-10 Minuten stehen lassen, dass bis auf wenige Tropfen alles draußen ist. Der Tank wurde nicht extra gespült.
Bis zu 10% herkömmlicher Kettenöle im Tank sollen laut Hersteller mit dem neuen Produkt mischbar sein, durch das Ausleeren lag ich deutlich drunter.
Also rein mit dem neuen Öl und gesägt. Hatte schon ein paar Balkenstücke zerkleinert und wundere mich, warum der Ölstand im Sichtfenster nicht absinkt. Schiene runter und Ölbohrung auf Verschmutzung überprüft - alles sauber, also daran kann es nicht liegen. Deckel auf und was sehe ich? Das Öl scheint mir wie wenn es geliert!
Mischung mit kleinsten Resten herkömmlichen Öls? Nicht wirklich! Kleine Tröpfchen von im Tank verbliebenen Resten des Mineralischen suppten munter in der Pampe herum - Eher AUF der Pampe -, ich vermute, dass sich die beiden Öle "beißen" und somit die Gelierung verursacht. Eine Geruchsprobe dieses "Aggregatzustands" ergab eine lösungsmittelhaltigen bzw leicht alkoholische Note - hilft vielleicht dem ein oder anderen, Rückschlüsse zu ziehen, aus was das Öl besteht.
Aufgrund der Zähflüssigkeit des "Wunderöls" lag der Ölverbrauch deutlich niedriger. Bei der gesägten Menge hätte ich mindestens eine Tankfüllung durchdrücken müssen, verbraucht wurde tatsächlich aber ein Drittel weniger.
Öl wird zwar beim Test von der Schiene abgeschleudert und das scheinbar auch in noch ausreichender Menge. Die Ölspur gleicht einem Strich, wo die bisher verwendeten Öle aufgrund der hohen Fördermenge der Maschine ordentlich seitlich wegrotzen. Die Haftung scheint demnach gut zu sein.
Auffällig war auch folgendes:
Bei herkömmlichen Ölen verfärbt sich dieses beim Sägen und Abschleudern je nach Sorte
dunkelbraun bis
schwarz. Das neue Produkt zeigte jedoch eine
graue Färbung. Das kann mit dem verstaubten Holz zusammenhängen, das ich gesägt hatte - aber
grau verfärbtes Öls ist normalerweise ein Warnzeichen und deutet auf metallischen Abrieb in hohem Maße hin!
Die Fingerprobe, die ich mit dem grau verfärbten Öl gemacht habe, zeigte jedoch keine Auffälligkeiten bezüglich metallischem Abrieb. Dennoch bleibt ein ungutes Gefühl bei der Sache, das ich jedoch erst ausräumen kann, wenn ich als Vergleich frisches Holz sägen kann.
Ich werde das "Gelee", das noch im Tank ist auskippen, den Tank mit nem Schluck Benzin ausspülen und dann ordentlich ablüften lassen, sodass wirklich nichts mehr drin ist, was sich (nicht) miteinander vermischen kann und dann nochmal das neue Öl, dass dann hoffentlich pur genug ist, einfüllen und möglichst mit größeren Mengen Holz testen.
Das mal als Momentaufnahme, die mir nicht in dem Maße behagt, wie eigentlich gewünscht. Sollten die Ergebnisse bei der nächsten Testrunde (die sich aber u.U. bis Spätjahr gedulden muss) gleich bleiben, dann werde ich wohl oder übel bei Altbewährtem bleiben müssen...
MfG