Angaben, welche Hersteller von Produkten zur Haltbarkeit, etc. machen, müssen zuvor durch Versuche und Tests belegt werden.
Dazu lagert man bei unterschiedlichen Lagerbindungen (sagen wir mal: Temperaturober- und -untergrenze, Licht, maximale und minimale Luftfeuchte, etc.) von verschiedenen Chargen (mind. 3) eine ausreichend große Menge ein und untersucht in zeitlichen Abständen (1, 2, 3, 6, 9, 12, 18, 24 ,36, 48, und 60 Monate) aus dann jeweils mindestens 3 ungeöffneten Gebinden jeder Charge, ob sich dessen Eigenschaften (für die wir jetzt mal willkürlich Zünd- und Schmierfähigkeit, chemische Zusammensetzung definieren) über die Zeit verändern. Meist testet man sogar 1 Jahr länger als man später angibt.
Bei verschlossenen Originalgebinden ist das für den Hersteller noch relativ einfach zu bewerkstelligen. Man kommt aber allein bei obigem Testprozedere schon auf 99 Proben für 1 Belastungstestfall, also z.B. Temperaturobergrenze + Sonneneinstrahlung + geringe Luftfeuchte (ich überlasse Euch die weiteren Kombinationsmöglichkeiten). Diese müssen gegen die Spezifikationsvorgaben (Zusammensetzung, Zündfähigkeit Schmierstoffanteil, also 3 Tests je Probe) geprüft werden. Macht also schon mal 297 Untersuchungen!!
Und jetzt machen wir das Prozedere dahingehend für den Lieferanten schwierig, indem der Behälter mal viertel-, halb- oder mit Restmenge X voll ist, die Kanne 3/4 voll im Sommer im Schuppen und im Winter noch mit 1L gefüllt im Keller steht. Und nächstes Jahr umgekehrt
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Die Eignung eines so gelagerten Kraftstoffes über einen für den Kunden wünschenswerten langen Zeitraum zu belegen, ist enorm aufwändig und schwer, weil man als Kunde ja auch eine Flexibilität in Bezug auf die Lagerbedingungen möchte, und den SK nicht ganzjährig wie manche Medikamente im dunklen Kühlschrank lagern will. Die bei uns Verbrauchern vorherrschenden Lagerbedingungen und der Schwankungen sind mannigfaltig und nicht nachzuvollziehen. Das reine Abprüfen von den jeweiligen Extremparametern kann maximal ein Anhaltspunkt geben. Dass ein Lieferant dies nicht auch noch über 3,4 und noch mehr Jahre prüfen kann, sollte klar sein. Somit ist die Angabe 1 Jahr bei geöffnetem Gebinde schon nicht schlecht.
Mein Ansatz: Ich würde auch älteren SK noch verwenden, wenn dieser während der Zeit des Anbruchs (keller-)kühl und dunkel gelagert und das Gebinde während dieser Zeit nicht zigmal geöffnet wurde. Auch versuche ich Restmengen in ein kleineres Gebinde abzufüllen (3L Kanister), so dass der Luftraum darüber minimal klein ist. Gleiches gilt in den Maschinen: Tank bei Lagerung immer randvoll.