Hallo zusammen,
es wird bei der Umstellung auf Sonderkraftstoff ja immer wieder darauf hingewiesen, dass Ablagerungen zu Antriebsschäden führen können.
Da ich plane, alle meine 2-Takter auf Sonderkraftstoff umzustellen und einige der Geräte viele Jahre mit Gemisch 1:50 gelaufen sind, hatte ich hier auch Gewisse Vorbehalte bzgl. der Umstellung.
Nun ist meine Stihl FS38 von 2007 mit defekter Zündspule im Sommer ausgefallen. Neue Zündspule wurde eingebaut und lief auch wieder. Vor ein paar Tagen beim Händler dann wegen was anderem und da gabs im Abverkauf eine Stihl FS38 Motorsense als Ausstellungsstück für 115 EUR inkl Steuer.
Zugeschlagen ... nunja, die FS38 von 2007 hat viele Stunden ihren Dienst getan und eigentlich hatte ich mir nun überlegt, diese in einigen Monaten auf eBay rein zu stellen. In den Sommermonaten kriegt man da mit etwas Glück noch den Neupreis für, den ich jetzt beim Händler bezahlt habe
Da ich durch den Einbau der neuen Zündspule und neuer Zündkerze aber wusste, dass das gute Gerät nach den neun Jahren und jedes Jahr locker 30-50 Betriebsstunden über ordentliche Ablagerungen verfügte, kam der Gedanke, das es sich doch um das perfekte Testobjekt bzgl. der Radikalumstellung auf Sonderkraftstoff handeln würde (bei vertretbarem wirtschaftlichem Risiko
).
Zumal ein Freischneider ja im Gegensatz zu einer Motorsäge im Holz auch mit konstant relativ hohen Drehzahlen zu Werke geht.
Also Tank voll mit Sonderkraftstoff (Aspen 2T), Vergaser sauber nach Herstellervorgaben (2800 UPM Leerlauf / 9000 UPM max) neu eingestellt mit Drehzahlmesser und los gings ...
Der Test verlief relativ einfach: Kabelbinder ans Gaspedal und mit dem Drehzahlmesser auf konstant 7000 Umdrehungen einstellt und insgesamt zwei komplette Tankfüllungen so drehenen lassen. Danach den Gaszug eine Tankfüllung komplett durchgezogen und somit kostant auf 9000 Umdrehungen laufen lassen.
Das Ergebnis bzw. meine Beobachtungen:
Die erste Tankfüllung rauchte es sehr stark aus dem Auspuff (so ca. 1 Minute) - gefühlt als würde man 1:20 Gemisch fahren. Danach war dies ungefähr bis zur Mitte der zweiten Tankfüllung konstant auf leicht erhöhtem Niveau. Die dritte Tankfüllung auf voller Nenndrehzahl war dann ein deutlicher Unterschied, so gut wie keine Rauchwolken mehr.
Auf jeden Fall trat insgesamt kein Schaden am Aggregat auf noch war sonst was besonders zu bemerken. Da ich jedoch von Natur aus neugierig bin, Kerze raus und Auspuff ab: Was soll ich sagen, das Kolbendach war nun nahezu komplett sauber und mit dem bloßen Auge waren bei dem Blick durch den Auspuff mit der Taschenlampe sowohl am Kolben als auch an den Zylinderlaufflächen keine Schadstellen oder Ähnliches zu entdecken.
Wie gesagt, ich denke man kann das nicht pauschalisieren, allerdings waren die Verkokungen der FS38 aus 2007 wirklich schon deutlich und extrem.
Und da diese weiterhin einwandfrei funktioniert, geht das gute Teil dann nächsten Sommer hoffentlich noch für gutes Geld und natürlich als "wenig gebraucht"
auf eBay weg.