Moin Leute, habe bei Motorenherstellern gearbeitet, sowohl PKW als auch Grossdiesel, bei einer Arbeitsstelle wurde sogar im Engineering fuer einen Hersteller aus Süddeutschland Berechnung gemacht, für Laubgebläse
0,8kW hehe.
Als Serviceingenieur hab ich auch selbst einige dutzend Motoren eingefahren oder am Pruefstand begleitet. Grosse allerdings, Zylinderleistung von etwa 1000kW moistens, die kleinsten 200kW.
Bei Grossmotoren erfolgt nach jeder Ueberholung tatsaechlich noch eine EInfahrphase, allerdings dauert die nur etwa 8 Stunden, da wird dann 20, 40 60 80 100 Prozent abgefahren, jeweils mit kleinen Pausen dazwischen, damit sich die Kolbenringe im Leerlauf etwas frei bewegen koennen.
Allerdings: Dies wird in der Fabrik gemacht, bzw. durch das Personal, der Kunde bekommt davon nichts mit, der kann gleich Gas geben.
Bei PKW Motoren: Werden auf dem Pruefstand eingefahren, auch mit 100% Leistung, und dann erst eingebaut. Bedeutet fuer den Kunden, er kann gleich Gas geben.
Bei 2 Takt Motoren: Werden bei Stihl in der Box ebenfalls auf Volllast eingefahren. Dabei spielt die Saege dann tatsaechlich eine "Melodie" die sich ergibt aus verschiedenen Lasten und Drehzahlen, hab ich allerdings auch nur in einer Reportage gesehen.
Was Gift ist fuer jeden Motor: Hohe Drehzahlen ohne Last. Die Kolbenringe brauchen den Zünddruck, um sich an die Zylinderwand anzudrücken und die Dichtigkeit herzustellen. Jubelt man den Motor im Leerlauf hoch, kann die Zündflamme an der Kolbenwandung vorbei und den Ölfilm verbrennen.
Was auch Gift ist: Eiskalte Motoren sofort 100% zu belasten. Hier kann es zu Kolbenklemmern kommen, da sich aufgrund der unterschiedlichen Materialstärken die Materialien unterschiedlich schnell ausdehnen. Je grosser der Motor, desto mehr fällt es ins Gewicht. Besonder Motoren mit Turbolader muessen geschont werden, auch sehr Moderne. Aber wir redden hier von einer Aufwärmphase im Bereich weniger Minuten.
Bei 2 Takt Motoren sind die Wandstärkenunterschiede so gering, das fast keine Aufwärmphase notwendig ist. Auch gibt es ja keinen Ölkreislauf, in dem das Oel zähflüssig ist in kaltem Zustand.
Das richtige Vorgehen bei einer Kettensaege waere also: Nicht ohne Last unnötig hochjubeln, oder lange im Leerlauf lassen.
Anmachen, bischen tuckern lassen, ein bisschen Drehzahl erhöhen um zu schauen ob alles i.O. ist, und dann los.
Was Öle angeht: Jeder Hersteller schreibt in sein Datenblatt, dass man auf keinen Fall je im Leben wieder anderes Öl fahren kann als seins, sonst flockt das in sekundenschnelle aus und der Motor explodiert.
Mischen kann man mineralische Oele untereinander innerhalb ihrer Klassen (mineralisch, synthetisch). Ueberhaupt kein Risiko geht man ein, wenn man einfach bei einer Sorte bleibt, und nicht versucht pro Tankfuellung 15 Cent zu sparen nur weil irgendwo gerade wieder was im Angebot ist