Verschiedene Menschen machen verschiedenene Erfahrungen.
Meist liegt das daran, dass der jeweilige Sachverhalt nie zu 100% der gleiche ist, es wird aber so getan, als sei das so.
Und dann kommt noch hinzu, dass jeder die Welt anders wahrnimmt.
Das gilt ganz allgemein bei allem, nun zum konkreten:
Ich denke auch, dass Bioöl zum 'Verharzen' neigt. Es wird halt erst zäher, dann klebriger, dann fester usw.
Aber der Prozeß hängt eben von vielen Faktoren ab.
Aus meiner Sicht hauptsächlich schon mal Umgebungstemperatur.
Siehe mein Beitrag. Im Keller so gut wie keine 'Verharzung', im Schuppen schon eher.
Dann kann ich mir vorstellen, dass in käuflichen Bioölen irgendwas reingemischt wird, damit das Zeug nicht so schnell ranzig wird und die 'Verharzung' möglicherweise abgemildert wird.
Das käufliche Bioöl besteht zu weit über 90% aus Rapsöl. Möglicherweise haben die restlichen Zusätze irgendeine Wirkung Richtung Verharzung - hoffentlich ein positive, vielleicht auch eine negative, ich habe keine großartigen Vegleichstests gemacht.
Mancheiner nimmt vielleicht Sonnenblumenöl - das verharzt schon eher als Rapsöl.
Und dann gibt es verschiedene Öle ausm Supermarkt, raffiniertes/erhitztes und kaltgepreßtes. Das kaltgepreßte neigt angeblich auch wieder eher zum Verharzen.
Ich verwende also 1/3 Bioöl Oregon mit 2/3 raffinierten Rapsöl gemischt.
Nicht jeder verwendet genau das, also kann man auch nicht Äpfel mit Birnen vergleichen.
Das is immer das Problem mit solchen Pauschalierungen. Es gibt mit Sicherheit Kettensägenbenutzer, die Schwierigkeiten mit der Bioplörre haben. Z.B. weil die Säge ewig bei zu hohen Temperaturen unbenutzt rumsteht und abhängig vom genau verwendeten Öl es dann Probleme geben kann.
Ich selber habe nicht den geringsten Grund hier irgendwelche Märchen zu erzählen, ich erzähle meine Wahrheit.
Ich verwende Bioplörre und habe keinerlei Probleme mit 'Verharzung'. Und ich verwende die Säge nicht dauernd, die steht auch mal ne Zeit rum.
Und man wird natürlich ebenso viele Menschen wie mich finden, die eben keine Probleme diesbezüglich haben.
Ich halte von dem mineralischen Öl für mich selber wiederum gar nichts. Ich mag den Geruch nicht. Es zersetzt sich auch halbwegs in der Natur (auf jeden Fall langsamer als Bioöl, möglicherweie auch nicht vollständig, möglicherweise entsorgt die Industrie darin die üblichen x% die nicht deklariert werden müssen), aber ich verteile in meinem Wald lieber die Bioplörre. Mein Öl ist auf jedenfall mehr 'bio' als die mineralische Plörre. Und kostet dank Supermarkt-Rapsöl am Schluß das gleiche wie das mineralische.
Das mineralische hat aus meiner Sicht nur einen sinnvollen Anwendungsfall: Jemand sammelt Sägen in ganz großem Stil und kommt nicht dazu die alle mal laufen zu lassen. Und wenn dann der Sammler nach 5 Jahren Standzeit spontan ins Regal greifen will, um eine Antiquität spontan dem Enkel präsentieren zu wollen, ohne nun groß Flüssigkeiten aufzufüllen, würd ich in eine solche Säge mineralisches einfüllen
Für alle anderen Zwecke Bioplörre.
Wer damit nicht klarkommt, kommt einfach von seinen Anwendungsfehlern nicht weg...
Momentan benutzen Bioöl sehr viele auf freiwilliger Basis, der Rest halt dann, wenn das mineralische irgendwann verboten wird.
Im übrigen schweige ich aus Höflichkeit über in so manchen Post angeführte 'Fakten'. Fakten müssten definitionsgemäß für jeden immer und überall gelten, komischerweise stellen sich diese Fakten bei mir nicht ein. Sind anscheinend keine.
Ich spreche deshalb weniger von Fakten als lieber von meinen Erfahrungen. Und ich gehe grundsätzlich davon aus, dass nicht jeder exakt meine Erfahrungen teilt.
Zusammengefaßt:
Die Verwendung von Bioölen kann meiner Meinung nach in der Anwendung zu Problemen führen, die man mit mineralischen Ölen nicht zu erwarten hat, aber diese Probleme können weitestgehend vermieden werden. Also vielleicht etwas strengere Verhaltensregeln beim Bioöl, dafür Umweltaspekt +.
Nun viel Spaß mit den hunderten von postings von Leuten, die keine Probleme mit Bioölen haben. Die Forensuche wird diese liefern, ebenso wie diejenigen, die sich auf Menschen mit Problemen beziehen.
Man sammle am besten seine eigenen Erfahrungen und lebe danach