Meine Meinung:
Es ist einfach Geschmackssache.
Man kann mit der Feile glücklich werden, mit einem Schärfgerät auch.
Die Feile hat den Vorteil, dass sie günstiger ist (gut, man braucht über die Zeit auch mehrere davon) und dass sie transportabel, immer dabei ist und man vor Ort schärfen kann, wenn man es denn möchte.
Das Schärfgerät ist zunächst mal teurer und normalerweise nicht transportabel. Es hat den Vorteil, dass man normalerweise weniger verkehrt machen kann und ein sehr konstantes Schärfergebnis erhält. Zudem kann man nur damit eine stärker angeschlagene Kette (z.B. Steinkontakt) mit vertretbaren Aufwand wieder schnell hinbekommen, mit der Feile braucht man da schon lange, wenn man viel wegnehmen muß.
Ich selber bin Hobbyholzer und mache quasi nur Brennholz im eigenen kleinen 1,5ha Wäldchen.
Ich bin beim Schärfgerät gelandet.
Ähnlich wie Du argumentierst, schärfe ich nicht vor Ort, ich arbeite mit einer Kette und hab noch Ersatzketten dabei, normalerweise komme ich mit einer aus (außer Stein- oder starker Bodenkontakt oder viel Sand im Holz).
Inzwischen bin ich mit dem Schärfgerät recht flott unterwegs, wenn man weiß, woraufs ankommt und man ein wenig Übung hat, geht das sehr schnell.
Wie bei allem, es kommt auf die eigenen Ansprüche an, wieviel man ausgeben will.
Ich bin durch einen Gutschein zu nem simplen Schärfgerät vom toom Bauamrkt für 30 Euro gekommen. Ich kann es nicht allgemein empfehlen, ich selber komme damit klar. Es ist vom Kunststoff schon was abgebrochen (anwendungsunkritisch), mir egal. Die aufgedruckte Skala vom Schärfwinkel ist ungenau, ich hab sie umbeschriftet für nun korrekte Winkel (angezeigte 30 Grad entsprachen eher 35 Grad). Insgesamt halt alles ein wenig labbrig und windig konstruiert, man kann nicht überall beliebig stark hindrücken, für perfekte 100% konstante Ergebnisse. Man muß da also auch ein wenig Gefühl für die Sache entwickeln. Ich krieg in vertretbaren Zeitaufwand aus dem Ding eine scharfe Kette raus, die gerade schneidet.
Ein hochwertigeres, hochpreisigeres Gerät wird beim Schärfen etwas mehr Spaß machen (sofern man das braucht
) und man wird etwas schneller damit sein, weil man ohne Nachmessen oder extremen Feingefühl einfach einen Zahn nach dem anderen durchziehen kann. Durch die stabilere Bauweise funktionieren dann die Anschläge exakter (die genaue Schärfposition und der Anschlag für die Tiefe). Ich muss da eher mit Gefühl arbeiten, ich kann bei beiden Anschlägen durch Drücken die Position verändern. Blöd zu beschreiben, aber ich denke es ist halbwegs klar was gemeint ist.
Will insgesamt sagen: Gehen tut alles, es kommt auf Anspruch und Geschmack an.
Ich persönlich würde keine 100 Euro für Feilenhalter, Schärfgitter usw ausgeben, davor würd ich das Geld in ein vernünftigeres Schärfgerät investieren. Ich hab keine Ahnung, ob es in der Preisklasse was gibt. Die billigen gehen eben bei 30 Euro los und die teuren kosten hunderte, vielleicht gibt es auch was vernünftiges dazwischen.