Hallo,
ein Erfahrungsbericht zu dem Thema von mir:
Ich hatte einen Makita Akku Rasenmäher mit 36V Akkus mit 2,6Ah. Ich hatte 3 Akkus und 2 Ladegeräte. (Wert der Investition damals über 1.000,- Euro)
Für so ein kleines, leichtes Gerät, dass von einem winzigen Akku die Energie bekommt, hat er erstaunlich gut gemäht und war recht leise. Durch das geringe Gewicht sehr wendig, gut für zarte Frauenhände.
Ich habe das Gerät wieder verkauft. Die Gründe:
1. Geringe Leistung.
Die Sache hat nur beim wöchentlichen Mähen gut funktioniert, sonst wird es schnell zu viel für den Mäher, oder man muss die Geschwindigkeit stark reduzieren. Wöchentlich schaffe ich aber nicht regelmäßig.
Insgesamt ist man beim Mähen deutlich langsamer als mit einem Benziner, weil die Leistung fehlt. Man höhrt sehr schnell, dass die Drehzahl absinkt, wenn das Gras mal an einer Stelle dick steht, oder wenn man zu schnell schiebt.
2. Das Verhältnis von Akkukapazität zu Rasenfläche hat nicht gestimmt.
Ich habe ca. 500m² zu mähen, mit den 3 Akkus war es ohne nachladen nicht möglich, die Fläche fertig zu bekommen (auch nicht beim wöchentlichen Mähen). Ein Akku (wenn nicht mehr brandneu) hat gute 15 Minuten unter Volllast durchgehalten.
Das Nachladen eines Akkus hat ca. 30 Minuten gedauert. Aber, danach konnte man den Akku nicht unmittelbar einsetzen. Wenn ich den frisch geladenen, noch "ladewarmen" Akku in den Mäher eingesetzt habe, hat er keine Leistung gebracht.
Nach weiteren 30 Minuten abkühlen ging er wieder normal. Dadurch war ein flüssiges Mähen nicht möglich, selbst wenn ich den ersten Akku gleich nach dem Leeren direkt ins Ladegerät gesteckt habe.
Die Zwangspausen haben mich zu sehr genervt. Noch mehr sauteure Akkus mit begrenzter Lebensdauer zu kaufen war ich nicht bereit.
Das Problem verschlimmert sich, wenn das Gras sehr hoch steht. Dann muss man die Geschwindigkeit noch weiter reduzieren und man schafft noch weniger Fläche mit der begrenzten Akkukapazität, was noch mehr Zwangspausen bedeutet.
3. Schlechte Fangleistung, keine Mulchfunktion.
Bedingt durch die geringe Motorleistung ist nicht genügend Kraft da, das Schnittgut mit so viel Schwung in den Fangkorb zu bekommen, dass er annähernd voll wird. Mehr als halb voll wird er ohne manuelles Nachstopfen nicht.
Mulchen ist auch nicht möglich gewesen, da aufgrund der geringen Leistung kein Mulchmesser vorgesehen war.
4. Keine vernünftige Regelung zum Schutz des Akkus.
Es gab keine Akkuwarnung am Gerät. Wenn man nicht die nachlassende Leistung bemerkt hat (oder Frau sich nichts dabei denkt), hat man den Akku jedes mal in die Schutzschaltung gefahren. Das tut der Lebensdauer nicht gut.
Fazit:
Einschränkungen bei der Leistung muss man je nach Gerät evtl. in Kauf nehmen.
Wenn das Verhältnis von Akkukapazität zur bearbeiteten Fläche stimmt, lässt sich aber ganz gut mit Akkugeräten arbeiten.
Bei kleinen Flächen ist das natürlich eher gegeben. Bei großen Flächen wird es überproprtional teuer sich genügend Akkukapazität zu beschaffen um flüssig arbeiten zu können.
Ich habe jetzt einen günstigen Hondamäher mit Kunststoffdeck (rund 500,- Euro) und bin froh über die Entscheidung zum Benziner gewechselt zu sein. Ich bin deutlich schneller fertig und es gibt keinen Zwangspausen bei der Arbeit. Bei minimaler Pflege dürfte der ewig halten. Rosten kann daran nichts.
Mittlerweile gibt es die Makitamäher mit Aufnahmen für 2x 18V Werkzeugakkus. Da ich von denen ohnenhin genügend herumliegen habe, würde ich vielleicht so einen Mäher in Erwägung ziehen, aber nur wenn ich nicht mehr als 250m² zu mähen hätte.
Nachtrag:
Das teuerste am System sind nun mal die Akkus. Wenn man teure Akkus kaufen muss, dann kann man sich das nur dann "wirtschaftlich (schön-)rechnen", wenn diese regelmäßig in anderen Geräten eingesetzt werden. Akkus gehen auch vom herumliegen kaputt, weil sie chemisch altern.
Sauteure Akkus zu kaufen, alleine für gelegentlich Gartenarbeiten (Rasenmäher/Heckenschere), halte ich nach meinen persönlichen Erfahrungen für sehr unwirtschaftlich. Selbst gut gepflegte und vorbildlich gelagerte Akkus kann man, aufgrund des schleichenden Kapazitätsverlusts, nach 5 bis spätestens 7 Jahren als Totalverlust abschreiben. Da relativiert sich der Preis sehr schnell.
Wenn die Akkus ohnehin schon vorhanden sind, sieht die Sache ganz anders aus. Die Stihlmäher machen auf mich einen besseren Eindruck als die Makitageräte und die Akkukapazität scheint deutlich höher zu sein, aber die Akkus sind auch nur für Gartengeräte einsetzbar. Das ist schon Luxus....