Moing Herr egoisst,
du brauchst eigentlich garnichts, es sei denn die 400.- Euro Budget sind so fest eingeplant, daß du sonst nicht weißt, wohin mit dem Geld.
Zu den Ketten ist fast alles gesagt, Bilder zu den Unterschieden gibt's hier und im Netz genug zu sehen.
-Deine Feilen und Halter sind mit 4,0mm genau die richtigen, egal was auf der Kettenverpackung angegeben ist.
Du darfst sie aber nur ohne Druck in Richtung Schiene anwenden. Das Oregon Blechdings biegt sich im schlimmsten Fall soweit durch, daß du bis in die Treibglieder unten rein feilen kannst und beim Pferd/Stihl Kombihalter gibt's öfters Probleme mit zu weit runtergefeilten Tiefenbegrenzern.
-Deren Höhe muß stimmen, das ist das A und O. Sind sie zu hoch, wird die Kette nie ohne Druck ins Holz ziehen, sind sie zu tief wird die Kette zu aggressiv, die Säge bleibt eher stehen und die Gefahr von Kickbacks wird größer. Bei Hartholz sollte man den Wert des Herstellers einhalten, bei Weichholz kann man ruhig ein paar Zehntel Millimeter tiefer gehen.
-Wichtig ist, daß du die Ketten sofort austauscht oder feilst, wenn du merkst, daß du beim Schneiden Druck ausüben mußt. Die Spangröße kann ein Anhaltspunkt sein, ändert sich allerdings auch mit der Schnittrichtung, also ob du Längs-/Quer- oder einfache Trennschnitte durch's Holz machst.
Eine von oben oder von vorne am Zahn sichtbare Schneide ist keine Schneide. Der "verkratzte, matte Streifen" vorne an Zahn schneidet nicht, der kostet nur Zeit und verschleißt die Schiene unnötig.
-Vor dem Feilen kann man einen Rest von einem alten Schnürsenkel (das waren die Vorgänger der Klettverschlüsse an den Schuhen!
) oder ein Stück Karton durch die Schneiden der Zähne ziehen, um den Großteil des Kettenöls abzuwischen. So bleiben die Feilen
länger scharf. Bremsenreiniger kann übrigens auch die ein oder andere stumpfe Feile wieder scharf machen.
-Die meisten der linken und rechten Schneidezähne sollten die gleiche Länge haben, sonst verläuft der Schnitt. Ein zwei "Ausrutscher" pro Seite, egal ob es sich dabei um durch Feindkontakt angeschossen, kürzere Zähne oder fehlende Schärfe handelt, sind uninteressant.
Sätze, wie "Man sucht sich den kürzesten Zahn und schleift oder feilt alle anderen auf dieses Maß herunter" sind m.M.n. Verarsche und werden von Herstellern und vorallem Schleifdiensten, die gleichzeitig auch Ketten verkaufen, gerne mißbraucht, um mit vier- bis sechsmal Schleifen eine Kette zu ruinieren.
Und wenn es mal richtig Feindkontakt gegeben hat, nimmst du dein Atika:
Das Billigschleifgerät ist mit der verbauten 3,2mm Scheibendicke nämlich genau das, was du brauchst, um einer von Nägeln, Steinen oder "blutigen Feilanfängern" versauten Kette wieder einen Grundschliff zu verpassen.
Die Dinger machen, wenn man sie mit Sinn und Verstand anwendet, genauso scharfe Ketten wie ein Jolly oder auch ein Franzen Vollautomat, nur eben deutlich günstiger und/oder langsamer.
-Die Schleifscheibe darf nicht zugesetzt sein, das Ding muß sauber schleifen, nicht schmieren und dabei den Zahn unnötig aufheizen.
-Nur ganz wenig pro Schleifdurchgang vom Zahn abnehmen, ein zweiter oder dritter Durchgang spielt bei 26 oder 28 Schneidern auf deinen Ketten zeitlich eigentlich keine Rolle, aber er schont das Material.
Anlaßfarben haben auf der Chromschicht nichts verloren.
-Beim Seitenwechsel immer darauf achten, daß die Zähne gleich lang werden. In der Regel kann man nicht einfach von 30°links auf 30°rechts schwenken, ohne dabei den Anschlag nachzujustieren.
Sollten die 30° Winkel unterschiedlich ausfallen, dann kann man ja auf einer Seite 31° und auf der anderen 28° einstellen bis es paßt.
-Das Wichtigste ist, sich die angeblichen Nachteile des Gerätes zu Nutzen zu machen. Viele bemängeln, daß sich durch die wacklige Verarbeitung dieser Billigdinger nie gleichlange Zähne schleifen lassen. Doch das geht, man muß nur immer an der selben Stelle mit dem selben Druck den Motor Richtung Kette schwenken.
Man kann aber auch durch vorsichtigen, seitlichen Druck, also zum Zahn oder von diesem weg, je nach Beschädigungsgrad einfach mal etwas mehr oder weniger Material abnehmen. Ich sehe das als Vorteil bei meinem 30.- Euro Einhellgerät.
-Es soll übrigens auch Leute geben, die ihre Schleifscheibe so abziehen, daß sie einen Radius von 2-2,6mm (je nach benötigtem Feilendurchmesser) hat und somit eine Schneide in den Zahn schleift, die vom Zahngrund abgesehen, fast der der Feile entspricht.
Einfach ausprobieren und üben, üben üben!