Hallo,
da immer wieder die Frage nach BKS aus China gestellt wird, möchte ich einen kleinen Erfahrungsbericht mit einer Chinasäge abgeben.
Meine Säge: Modell YGL4640 von einem österreichischen Werkzeugdisconter. (46cm³/40cm Schwertlänge) Dem aussehen nach kann auch Einhell, Roiby, Hecht, oder ähnliches draufstehen.
Ich habe die Säge vorigen Sommer günstig, da: "Nur 2 Stunden gelaufen, danach 3 Jahre gestanden. Springt nicht mehr an." in Verbindung mit Teil-PSA gekauft. Die zwei Stunden stimmten. Die Kette ist wie neu und auch sonst ist kein längere Verwendung feststellbar.
Vergaser einige male im Ultraschallreiniger gebadet, SK getankt, eine Standardgrundeinstellung vorgenommen, diese etwas geändert und: "laaft wieder"
Ich habe eine Säge für die Dreckarbeit.
Bewährungsprobe: Eine alte Gartenhütte auf anhängertaugliche Größe zerlegt.
Im Herbst macht sie keinen Muckser. Vergasereinstellprozedur bis sie wieder läuft.
Im Winter sollen ein paar alte Bretter abgeschnitten werden: Das selbe wie im Herbst. Zusätzlich verabschiedet sich die Starterschnur. Bei der Gelegenheit die Gummiteile zur Führung des Schraubendrehers beim Vergasereinstellen entfernt. Gummiteil für Leerlaufschraube entfernt da sich dieser immer wieder im Gaszug eingeklemmt hat.
Jetzt im Frühjahr neue Bewährungsprobe. Ein Bieber und ein Wintersturm haben mir zwei Weiden mit je einem halben Meter Durchmesser über den Bach geworfen. Beide Stihl wegen Membrantausch außer Gefecht, somit bleibt nur mehr eine Säge übrig.
Greifzug und Chinesin eingepackt und ab in die Au. Nach der üblichen Vergaserjustierprozedur die Wipfel abgesägt, den Greifzug arbeiten lassen und rann an den Stamm. Jetzt gehts los: "Klack" Bremse eingefallen.
Schwert auf der ganzen Länge im Holz versenkt, Kette bleibt stehen.
Etwas weniger Druck und weiter gehts. Wieder: "Klack".
Schlussendlich sind die Stämm zerlegt.
Fazit: Wenn man Geduld hat, Vergaser einstellen kein Spanisches Dorf ist, man auch sonst recht anspruchslos ist, man bereit ist bei der Zuverlässigkeit Abstriche zu machen und kein Profiwerkzeug kennt, dann hat man für wenig Geld wenig Säge.
Will man eine zuverlässige Säge, die auch nach drei Monaten im Regal sofort läuft, und auch bei voller Arbeitslänge nicht in die Knie geht, dann sollte man Sägen aus dem Reich der Mitte meiden.
Hergeben werde ich sie jetzt natürlich nicht mehr, es gibt sicher wieder irgendwo Bauholz oder Wurzeln zu schneiden, aber auf gar keinen Fall neu kaufen.
Hoffentlich dient dieser Erfahrungsbericht dem einen oder anderen bei seiner Kaufentscheidung. Eine bessere Empfehlung kann es eigentlich nicht geben.