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 Betreff des Beitrags: Re: Erfahrungen mit Chinasäge
BeitragVerfasst: Donnerstag 9. Mai 2019, 13:04 
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Registriert: Sonntag 29. September 2013, 23:30
Beiträge: 4522
Wohnort: Niederösterreich
@stefan: geniale seite und tests, wäre interessant, wenn du einen eigenen fred dazu aufmachen würdest zum diskutieren.
ich hab 1995 angefangen, ein altes haus zu renovieren, mittlerweile ist noch eins dazugekommen und mein werkzeugbestand gleicht deinem in vielen punkten. ausserdem hast du ein paar sachen, die ich auch brauchen würde (rüttelplatte, presszange...).


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 Betreff des Beitrags: Re: Erfahrungen mit Chinasäge
BeitragVerfasst: Donnerstag 9. Mai 2019, 14:07 
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Registriert: Donnerstag 21. Februar 2008, 10:02
Beiträge: 955
Wohnort: Nassauer Land
Zitat:
Ich vermute, hierfür gibt es sogar mehrere Erklärungen. Meine: (...)
Danke für die ausführliche Erklärung und die interessanten Links! Deine Ziele und Reflexionen sind völlig nachvollziehbar. Ich habe halt durchwachsene Erfahrungen gemacht, weil wir lange Zeit auch knapp bei Kasse waren und ich für Eigenleistungen ein paar Discountermaschinen hatte. Davon nutze ich den Dremel-Klon, das Multitool, die Heißluftpistole und den Schleifbock seit vielen Jahren regelmäßig zur vollsten Zufriedenheit, dazu viel Kleinkram wie Bohrer, Bits, Zwingen, Maßband usw. Aber als wir das Dach neu decken mussten, sind an zwei Tagen nacheinander die Elektrokettensäge, die Handkreissäge, der Akkuschrauber und der Winkelschleifer buchstäblich abgeraucht. Verschiedene Marken, verschiedene Bediener, keine Deppen, kein Missbrauch. Ich habe schon die versteckte Kamera gesucht. Zum Glück konnten wir kurzfristig Ersatz bei Nachbarn und Kumpels leihen. Seither kaufe ich entweder lieber garnix oder was Bewährtes aus der Mittelklasse (kein Festool, Fein, DeWalt etc.) und hatte seither an den Elektrogeräten keinen einzigen Defekt mehr bis auf einen klemmenden Pendelhub an der Stichsäge. Kann man natürlich alles auch mit Glück und Pech erklären. Aber ich kenne Leute, die ähnliche Geschichten erzählen können.
Wie sagen die Amis: YMMV - your mileage may vary. ;)

_________________
Ein Mann, der recht zu wirken denkt / Muss auf das beste Werkzeug halten. (Goethe: Faust; Vorspiel auf dem Theater)


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 Betreff des Beitrags: Re: Erfahrungen mit Chinasäge
BeitragVerfasst: Donnerstag 9. Mai 2019, 16:25 
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Registriert: Donnerstag 17. November 2011, 22:02
Beiträge: 17914
Wohnort: Duderstadt/Eichsfeld
Bleibt bitte beim Thema "Chinasägen".

Wenn allgemein Erfahrungen mit Werkzeugen und Maschinen aus China diskutiert werden sollen, macht bitte einen eigenen Thread dafür im Bereich "Verschiedenes" auf.

:)

_________________
In jedem Baum steckt ein Kunstwerk - man muss es nur finden!


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 Betreff des Beitrags: Re: Erfahrungen mit Chinasäge
BeitragVerfasst: Donnerstag 9. Mai 2019, 22:27 
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Registriert: Donnerstag 12. Oktober 2017, 19:49
Beiträge: 1304
Argumente gibt es einige.
Ich persönlich ziele hier aufgrund meiner Einstellung und Überzeugung auf den Teilaspekt 'Nachhaltigkeit' ab.
Also ontopic anhand China-Kettensägen (damit mich die offtopic-Polizei nicht inhaftiert bzw. meinen Beitrag ;) ), man kann das Gesagte aber auch generell auf 'Chinageräte' anwenden.
Und dabei weg von Spezialfällen, Ausnahmen, Sonderfälle usw.
Im guten Schnitt ist so eine Chinasäge in irgend einer Form günstiger als ein Markengerät und in irgendeiner Form von schlechterer Qualität. Diese Sägen treffen auf eine Kundschaft mit genau dem Anforderungsprofil: Der Preis ist wichtig und kaufentscheidend, also das günstige Chinagerät und dabei muss man dann die schlechtere Qualität in kauf nehmen, was dann auch so hingenommen wird. Soweit so gut, kann man nix dagegen sagen.
Ein Profi kauft sich sowas nicht wegen der mangelnden Qualität. Ein nachhaltig denkender Hobbyvielnutzer auch nicht wegen der mangelnden Qualität. Also bleibt nur der Hobbywenignutzer oder ein nichtnachhaltigdenkender Hobbyvielnutzer. Der Hobbyvielnutzer argumentiert womöglich mit: Ich jage ein Billiggerät nach dem anderen durch und komme damit insgesamt immer noch billiger weg als mit Profigeräten. Und der Hobbywenignutzer argumentiert mit: So wenig, wie ich das Ding benutze, lohnt sich ein Profigerät nicht, da tuts die Billigvariante auch.
Beide Argumentationen sind absolut nachvollziehbar, wenn man rein preisorientiert und rein nach egoistischen persönlichen Gesichtspunkten argumentiert (und nicht nur argumentiert sondern sich dann auch so verhält).
Nachhaltigkeit is was anderes.
Beim Wenignutzer steht das Gerät nur rum und wird 1x im Jahr für ne halbe Stunde benutzt. Der Wenignutzer wartet das Gerät in aller Regel nicht und kann auch nicht groß was reparieren. Irgendwann aufgrund weniger Benutzung, Alterung, schlechter Qualität geht doch ne Kleinigkeit kaputt, die aber die weitere Verwendung verhindert. Reparieren kann man nicht, wollte man, gibts die Ersatzteile nicht (entweder nicht mehr oder es hat sie nie gegeben). Vielleicht gönnt man sich auch mal was 'Besseres' und das Ding wandert freiwillig in den Müll (so wie Millionen von vollfunktionsfähigen Handys, Röhrenfernseher usw).
Der Vielnutzer heizt das Gerät durch und benutzt es wenigstens, immerhin. Ob des günstigen allesentscheidenden Preises fängt man mit reparieren gar nicht groß an. Am besten besorgt man sich ein 5er Pack Sägen direkt aus China, vom Grenzmarkt in Tschechien/Polen oder eine vom Lastwagen gefallene Palette, Hauptsache günstig.
Eine gehimmelt, die nächste wartet schon im Karton.
Es kommt so oder so keine sinnvolle Benutzung zustande. Mit Pech gibts sogar sicherheitsrelevante Mängel obendrauf.
Nachhaltig is das alles nicht. Es geht um Rohstoffe, Produktion, Energie, Umwelteinflüsse, Transport, Recycling usw.
Diese Aspekte treffen auf das Markengerät genauso zu. Aber: Nach wievielen Betriebsstunden wird das Profigerät endgültig eliminiert, nach wievielen das Billiggerät?
Ich kenn keine Statistiken, aber anhand dieses Forums beispielsweise bekommt man ein Gefühl dafür, wie lange eine Dolmar, eine Husqvarna, eine Stihl laufen. Im Profieinsatz, dann privat weiter. Oder direkt privat. Wenn nicht der Baum drauf fällt, läuft so eine Säge gefühlt ewig. Zum einen geht ob der höheren Qualität eh schon weniger kaputt und aufgrund der Verfügbarkeit von Ersatzteilen, Reparaturanleitungen, Preisstruktur usw. werden sämtliche Defekte behoben und weiter gehts. So eine Säge wird weggeworfen, nachdem sie wirklich benutzt wurde, ihrer Bestimmung mehr als ausreichend gerecht wurde und am Ende wirklich am Ende ist ;)
Vollkommen ins Blaue von mir getippt: durchschnittliche Betriebszeit bis Entsorgung 'Chinasägen' < 50 Stunden, 'Markensäge' > 500 Stunden. Faktor 10 liegt locker dazwischen. D.h. aus Fairnessgründen dürfte so eine Säge rein vom Preis her betrachtet nur 1/10 der Profisäge kosten, was nicht der Fall ist, d.h. das Billiggelumpe wird netterweise auch noch zu teuer verkauft.
Eine Profisäge wandert immer weiter. Vom Profi zum Privaten. Zirkuliert als Gebrauchtware. Von Generation zu Generation. Die Billigsäge zirkuliert auch. Vom Hersteller über einen sehr kleinen Umweg in den Schrottcontainer.
Wer nur an sich selber senkt, sehr kurzfristig denkt und rein nach Preis handelt, kann bei derlei Produkten schon landen.
Ich fände es wünschenswert, wenn viele Menschen ein wenig über den Tellerrand der eigenen Existenz hinausblicken und sich auch der Folgen ihres Handelns für das Gesamtsystem bewußt sind.
Auch rein egoistisch betrachtet kann das Markenengerät punkten: Bessere Ergonomie, mehr Power (Heimwerkerkönig Tim Taylor), weniger Frust, weniger Reparaturen und Folgekosten, mehr Sicherheit, mehr Spaß bei der Arbeit. Das einzig schlechtere is ja nur der Preis. Und das eben auch nur wenn sehr kurz gedacht.
Ich selber arbeite mit einer Kreissäge aus den 60er Jahren, einem Holzspalter und einer Kettensäge aus den 80er Jahren. Ich habe alles aufbereitet und mein Plan besteht darin, die ca. 10-15 Ster Holz pro Jahr im Rahmen meiner persönlichen Lebenszeit (ich bin jetzt 40) mit den vorhandenen Geräten aufarbeiten zu können. Mit vernünftigen Geräten kann man für Jahrzehnte oder auch mal 1-2 Generationen planen, mit Chinageräten eher weniger.
Zusammengefaßt: Die Chinageräte bedienen einen vorhandenen Markt, betonen zu 100% den Preis, sind von mittelmäßiger bis geringer Qualität und sind das Gegenteil von nachhaltig (sprich: ein Sinnbild unserer Wegwerfgesellschaft).
Im übrigen ist hoffe ich keine Diskussion erforderlich, was mit 'Chinasäge' usw gemeint ist, schon klar, dass außerhalb von Lebensmitteln gefühlt fast alles in China produziert wird.
Mir gehts da auch nicht drum den Moralapostel zu spielen. Man sollte sich nur seines Tuns, seiner Entscheidungen und seiner Rückwirkungen aufs System bewußt sein. Keiner macht alles 'richtig', aber ich finde es wichtig, dass man möglichst viel hinterfragt und beizeiten möglichst viel Teilaspekte berücksichtigt. Und dabei wünschenswerterweise nicht nur die unmittelbar und rein persönlich wirkenden. 8-)


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 Betreff des Beitrags: Re: Erfahrungen mit Chinasäge
BeitragVerfasst: Donnerstag 9. Mai 2019, 22:50 
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Endlich kommt mal eine vernünftige Diskussion in Gang :)
Zitat:
Beim Wenignutzer steht das Gerät nur rum und wird 1x im Jahr für ne halbe Stunde benutzt. Der Wenignutzer wartet das Gerät in aller Regel nicht und kann auch nicht groß was reparieren. Irgendwann aufgrund weniger Benutzung, Alterung, schlechter Qualität geht doch ne Kleinigkeit kaputt, die aber die weitere Verwendung verhindert. Reparieren kann man nicht, wollte man, gibts die Ersatzteile nicht (entweder nicht mehr oder es hat sie nie gegeben). Vielleicht gönnt man sich auch mal was 'Besseres' und das Ding wandert freiwillig in den Müll (so wie Millionen von vollfunktionsfähigen Handys, Röhrenfernseher usw).
Und genau das ist der springende Punkt: die meisten Chinasägen wandern deswegen in den Müll, weil die Leute zu faul sind oder Ihnen das nötige Wissen fehlt, den Defekt zu reparieren. Oder an Servicestellen, die bereit dazu sind, eine noname-Säge zu reparieren weil sie an den Ersatzteilen nicht genug verdienen können.
Ersatzteile gibt es noch und nöcher, die Teile sind ja alle baugleich. Weiß aber auch fast niemand außerhalb dieses Forums, und hier wird es auch nur verteilt über 10 Thread irgendwo mittendrin mal erwähnt.
Die Frage die bleibt lautet dann wohl: würde so jemand, der eine Chinasäge nicht wartet und nicht repariert mit einer Markensäge genauso umgehen? Wäre das dann nachhaltiger, eine Stihl nach einem kleinen Defekt weg zu werfen?

Wohl kaum, also liegt der Mangel an Nachhaltigkeit nicht an der Säge selbst, sondern an den Leuten, die diese nicht reparieren können/wollen.

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 Betreff des Beitrags: Re: Erfahrungen mit Chinasäge
BeitragVerfasst: Donnerstag 9. Mai 2019, 23:04 
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Das Zeug wird nur gebaut um es schnell wider im Schrott Container verschwinden zu lassen !

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Der Fehler sitzt meistens vor dem Gerät :KK:

Alles muss man selber machen, lassen :mrgreen:

BILDER.:
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 Betreff des Beitrags: Re: Erfahrungen mit Chinasäge
BeitragVerfasst: Freitag 10. Mai 2019, 00:50 
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Zitat:
....
Die Frage die bleibt lautet dann wohl: würde so jemand, der eine Chinasäge nicht wartet und nicht repariert mit einer Markensäge genauso umgehen? Wäre das dann nachhaltiger, eine Stihl nach einem kleinen Defekt weg zu werfen?

Wohl kaum, also liegt der Mangel an Nachhaltigkeit nicht an der Säge selbst, sondern an den Leuten, die diese nicht reparieren können/wollen.
Man muss sich nur anschauen was die Kosten für eine Reperatur beim Markendienst(z.B. von Stihl) für die Einsteigersägen von denen kostet. Da ist ganz schnell 30-50% des Neupreises dahin.


Auch das Thema Ökologie ist bedauerlicherweise sehr oft von Wunschdenken als von Fakten geleitet. Da fallen mir zwei Beispiele ein.

1. Äpfel im Winter, sind aus den Südamerikanischen Lädern UMWELTFREUNDLICHER als aus lokalen Kühllagern. Die Energiekosten (z.B. Strom) fressen ganz schnell jeden Ökowunsch auf.

2. Plastiksakerl, die dünnen Plastiksakerl sind von der Ökobilanz wesentlich Umweltfreundlicher als alles andere. Das viel zitierte Baumwollsakerl ist erst nach 120!!! Einsätzen genauso umweltfreundlich...

Aber ich gebe allen hier recht, dass das bei WEITEM größte Problem die Geplante Obsoleszenz https://de.wikipedia.org/wiki/Geplante_Obsoleszenz aller Hersteller ist!

g,

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Dieses posting wurde CO2 Neutral geschrieben...
[quote="Hueffel"]...Ich wähle meine Säge immer danach, mit welcher die Arbeit für mich leichter wird, nicht danach, welche Säge die Arbeit leichter bewältigt...[/quote]


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 Betreff des Beitrags: Re: Erfahrungen mit Chinasäge
BeitragVerfasst: Freitag 10. Mai 2019, 07:43 
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Danke hannes69 für diese ausführlichen Worte, sie sprechen mir aus der Seele! Und es trifft den Nagel auf den Punkt.

Stefanseiner, es mag sein, dass man eine Chinasäge genauso gut reparieren kann wie ein Markengerät und auch die Ersatzteile zu bekommen sind, aber man wird diese öfter reparieren müssen, als ein Markengerät, daß wäre für mich als Profianwender ein Nogo. Die Sägen müssen laufen zu jeder Zeit, ansonsten bleibt die Arbeit liegen. aber privat würde ich genauso einen Hals bekommen, wenn ich ein Projekt fertig haben will und die Maschine verreckt und ich muss erst reparieren! Und bei einigen Maschinen kommt es dabei auch auf Maßhaltigkeit an, wenn man gerade im Handwerk auch mal auf den mm arbeiten will.

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 Betreff des Beitrags: Re: Erfahrungen mit Chinasäge
BeitragVerfasst: Freitag 10. Mai 2019, 08:23 
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Zitat:
Das Zeug wird nur gebaut um es schnell wider im Schrott Container verschwinden zu lassen !
Und die Info hast Du woher genau?
Wenn Du mit Deinen Geräten so umgehst dann tu das, ich jedenfalls warte und repariere meine Werkzeuge anstatt sie wegzuwerfen, egal was sie gekostet haben.
Zitat:
es mag sein, dass man eine Chinasäge genauso gut reparieren kann wie ein Markengerät und auch die Ersatzteile zu bekommen sind, aber man wird diese öfter reparieren müssen, als ein Markengerät, daß wäre für mich als Profianwender ein Nogo. Die Sägen müssen laufen zu jeder Zeit, ansonsten bleibt die Arbeit liegen.
Das steht ja außer Frage, das ist klar.
Ich möchte ja hier auch keine Meinung vertreten "Chinasägen sind besser als Markensägen" sondern nur (einmal wieder) dazu anregen, nicht nur in Schwarz und Weiß zu denken sondern etwas differenzierter ranzugehen.
Nicht auf jede Frage "welche Motorsäge ist für mich mit meinem Nutzverhalten die beste Wahl" sollte die Antwort lauten "Stihl oder Husqvarna, was anderes kommt nicht in Frage"
Zitat:
aber privat würde ich genauso einen Hals bekommen, wenn ich ein Projekt fertig haben will und die Maschine verreckt und ich muss erst reparieren!
Das geht wohl jedem so. Aber wenn ich mich hier mal so umsehe, dann laufen Stihl und Co. auch nicht immer problemfrei.

So, aber wie sieht's denn nun aus bei euch, wer hat echte Erfahrungen aus erster Hand und kann davon berichten? Das würde mich mal interessieren, nicht bloss graue Theorie vom Hörensagen und "hab ich gehört vom Schwippschwager meines Kumpels dem sein ehemaliger Schulkamerad"

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 Betreff des Beitrags: Re: Erfahrungen mit Chinasäge
BeitragVerfasst: Freitag 10. Mai 2019, 10:02 
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Natürlich haben Markensägen auch mal Probleme, aber um das Vergleichen zu können, müsste man die Betriebsstunden der Geräte kennen, wer hat wie womit repariert, wurde vielleicht mal ein Nachbauvergaser/Kolben verbaut und deshalb gibt es mehr Probleme? Wie ist derjenige generell mit seiner Säge umgegangen. etc.

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 Betreff des Beitrags: Re: Erfahrungen mit Chinasäge
BeitragVerfasst: Freitag 10. Mai 2019, 11:14 
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Registriert: Mittwoch 28. November 2012, 17:35
Beiträge: 8249
Diese Sägen sind ja auch nicht für einen der damit sein Geld verdienen muss.
Wäre ich Profi so hätte ich nur das beste was es auf dem Markt gibt um mir die Arbeit so einfach und rationell
wie möglich zu gestalten. Da darf nichts und auch gar nichts ausfallen.

Vor dem nächsten Herbst werde ich in Bezug auf meine China Säge keine aussagekräftigen Beurteilungen treffen können.
Nur soviel
Bisher bin ich zufrieden.

_________________
Habe Dolmar und andere gute
:dolmar: :solo: :echo: :OM: :partner:
Taubertal Badisch-Franken
Badner Lied
https://www.youtube.com/watch?v=YKPzQ7FPMGk


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 Betreff des Beitrags: Re: Erfahrungen mit Chinasäge
BeitragVerfasst: Freitag 10. Mai 2019, 12:06 
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Registriert: Samstag 2. Februar 2013, 17:34
Beiträge: 1731
Hallo,

Chinese ist nicht gleich Chinese:
Bei meinen Sägen: Die Chinesen laufen eigentlich immer und haben die 50 Std Hürde schon gemeistert.
Die Italienerin ist eine launische Diva.

Stromaggregate:

gedacht: SDMO für den Normalgebrauch und Zipper (Chinese) als Backup.
Das SDMO hat einmal die Flügel gestreckt und startet auch schlechter.

jetzt:
Zipper für den Normalgebrauch und SDMO als Backup.

Bei den chinesischen Produkten ist es halt so: Qualität von - bis.
Aus meiner Sicht ein wenig wie Lose ziehen: kann klappen, muss aber nicht.

Und die Chinesen werden von Tag zu Tag besser.
Und Beispiele für den Ausverkauf von Knowhow gibt es genügend:
Baumaschinen
Kameras
Fernsehgeräte
Telefone
Computer
kleine Traktoren

Gruss
Lutz

_________________
:MAC: 72 Bild einer Homelite :lol: 4245 3535

Für persönliche Animositäten ist bei Würdigung der Umstände kein Raum


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 Betreff des Beitrags: Re: Erfahrungen mit Chinasäge
BeitragVerfasst: Freitag 10. Mai 2019, 13:33 
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Beiträge: 3359
Wohnort: Rosenheim
Ich hab von LUX-Tools von Obi (ist glaub ich auch so ein China-Ding) einen 2in1 Hochentaster und Heckenschere. Gabs mal für 50 % im Abverkauf
Spring gut an, aber die Anbauteile waren schon ein paar mal zur Reparatur. Halten tatsächlich nicht viel aus, das Ding brauch ich vielleicht 2-3 x im Jahr.

Tankentlüftung war auch schon mal kaputt, aber das hab ich selber repariert.

Für das Geld ok, weil 5 Jahre Garantie, aber noch mal würde ich so was nicht kaufen, wenn ich im Schnitt mit jeder 5 Nutzung zum Obi muss, weil irgendwas abbricht oder nicht mehr hält.

_________________
Gruß
Flo


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 Betreff des Beitrags: Re: Erfahrungen mit Chinasäge
BeitragVerfasst: Freitag 10. Mai 2019, 14:35 
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Registriert: Donnerstag 12. Oktober 2017, 19:49
Beiträge: 1304
Zitat:
also liegt der Mangel an Nachhaltigkeit nicht an der Säge selbst, sondern an den Leuten, die diese nicht reparieren können/wollen.
Jein.
Ich weiß schon was Du sagen willst, halt analog zu "es gibt keine schlechten Kinder, es gibt nur schlechte Eltern" ;)
Es treffen halt Angebot und Nachfrage aufeinander.
In den 60er, teils 70er Jahren wurde Qualität und Langlebigkeit nachgefragt, Qualität produziert, der daraus erhöhte Preis akzeptiert. Spätestens seit den 80er Jahren hat sich das gewandelt. Der Einkaufspreis soll möglichst niedrig sein. Deshalb weg vom stationären Handel, ab ins Internet. Dort Preisvergleichsschleuder angeworfen. Im Zweifel in China direkt geordert. Die Qualität und Langlebigkeit wurde sekundär.
Klar schimpfen heute auch einige Leute aus Verbrauchersicht auf die Hersteller. Für mich ist der Großteil der Problematik sehr eindeutig nachfragebedingt. So wie bei Fleisch halt auch. Der Großteil der Leute achtet primär auf Preis, deshalb wird primär Fleisch der Kategorie 1 Stallhaltung gekauft und somit genau dieses auch produziert. Bio / Kategorie 4 wird weit weniger nachgefragt, demnach auch produziert. Der Hersteller kann nicht vermehrt Dineg anbieten, die nicht nachgefragt werden, er bleibt drauf sitzen.
Und freiwillig eine höhere Qualität als nachgefragt anbieten, macht keinen Sinn.
Ein Fernseher hat früher 30 Jahre gehalten. Qualitätsmerkmal. Ein Fernseher von heute wird wohl eher selten länger als 10 Jahre halten. Braucht er auch nicht. Weil der Kunde diesen vorher freiwillig bei voller Funktion wegwirft. Weils was neues besseres gibt (SD -> HD -> FullHD -> 4K ->8K -> 16K...). Warum sollte eine Hersteller dann was Langlebiges liefern, wenn das Gut diese Zeit nie erleben wird? Handys/Smartphones die gleiche Geschichte.
Und Chinasägen eben auch.
Warum ein Jein von mir? Man muß die Art von Defekten unterscheiden. Wartungsteile braucht man so oder so, also sowas wie Benzinfilter, Luftfilter, Zündkerze, Kupplung. Dann sowas wie Ersatzteile, ein neuer Vergaser, Gestängeteile, Kettenraddeckel usw.
Ein für mich typischer Defekt von Billigstgeräten schaut aber so aus: Es wird nicht ein Wartungsteil oder Ersatzteil defekt, sondern an der 'zentralen Einheit' bricht an einer kritischen Stelle ein Kunststoffteil. Bruch, Riß, abgebrochen, was weiß ich. Jetzt kann man mit viel Müh und Not und Improvisation entweder mit einem zufällig passenden Kunststoffkleber, Epoxydharz oder Kunststoffschmelz- und -schweißtechniken irgendwas noch retten, oder eben nicht.
Diese Art von Defekten gibt es bei Markengeräten eher selten.
Wer sich mit Geräten auskennt, kann bei Begutachtung im Neuzustand meist schon prognostizieren was zuerst den Geist aufgeben wird im Sinne des Todesurteils des Geräts ;)
Manchmal hat man schon den Eindruck, dass die Schwachstelle mutwillig so eingebaut wurde.
Das is dann die Ecke, wo ich dem Käufer keine Schuld geben würde. Da wird teilweise gemurkst ohne einen Hintergrund. Die Produktionskosten wären durch ein stabileres Design auch nicht höher gewesen, also einfach andere Formgebung usw.
Was man auch sagen muß: Oftmals sind die Billiggeräte zu 0% auf Reparaturfreundlichkeit ausgelegt. Wo andernorts geschraubt wird, wird hier genietet. Oder statt Gehäuse verschraubt, einfach zusammengeschmolzen wie 2 Hälften eines Überraschungseis. Soll man dann aufdremeln und mitm Lötkolben wieder zusammenschmelzen...? Nein, soll man nicht. Man soll es wegwerfen.
Bei Markengeräten wird auch Kunststoff verwendet. Aber den gibt es halt in sehr vielen Qualitäten.
Markengeräte sind gut dokumentiert. Es gibt offizielle Reparturleitfäden und es gibt viel Erfahrung und Unterstützung im Forum.
Das Billiggerät wäre, wie schon mal erwähnt, was die Reparatur anbelangt, eher was für den geschickten Handwerker und Bastler. Weil derjenige Erfahrung mit so Geräten im allgemeinen hat, das Werkzeug hat und vielleicht auch mal ohne Anleitung / Forumsunterstützung usw. was reparieren kann.
Aber da beißt sich die Katze in den Schwanz: Derjenige mit der Erfahrung und Begabung kauft sich so einen Schrott erst gar nicht und setzt lieber auf Qualität. Und derjenige, der sowas kauft, verfügt oftmals nicht über die Mittel und Erfahrung zur Reparatur.
Mal abgesehen von Ausnahmen treffen da schon Entsprechungen aufeinander. Selten arbeitet ein Vollprofi mit Billigstschrott, selten arbeitet ein absoluter Laie mit Megaprofiequipment (im übrigen gilt das nicht bei allem, ein Fiat Panda Fahrer kann ein weitaus besserer Fahrer als ein Mercedes SLK Fahrer sein, wobei, ich weiß schon, hat ein SLK wirklich eine besserer Qualität als ein Panda? ;) ).
Die Billigware ist tatsächlich fürs Baldwegwerfen produziert. Mancheiner kann die Uhr länger ticken lassen als vorgesehen, aber das gilt für das Profigerät auch.
Bei mir läuft die Kaufentscheidung so ab:
1. Brauch ich so ein Gerät überhaupt wirklich oder kann ich auch alternativ ohne das Gerät arbeiten?
2. Muß ich selber so ein Gerät dauerhaft besitzen oder kann ich mir sowas ein zweimal ausleihen und das wars?
3. Falls ich es haben muß: Gibt es zwingende Gründe für ein Neugerät?
4. Falls Neugerät: Festlegung nach vernünftigen Preis-Leistungsverhältnis (also selten Billigstschrott und selten Höchstqualitätsstufe).

Bei dieser Kette komm ich persönlich selten bis 3 oder 4.
Ich komme mit dem aus, was ich habe, und was ich habe, wird erhalten. Und das geht eben nicht mit beliebigen Qualitätsstufen. Meine Stihl 034 Super hat jetzt 30 Jahre aufm Buckel und ich werde ihr weitere 30 Jahre aufbrummen, da hab ich keine Sorge.
Wenn man alle Ersatzteile und Reparaturen dann auf die 60 Jahre umlegt, kommt pro Jahr nahezu nix dabei raus.
Wie ich auch schon angemerkt habe, das Billigsegment hat nur einen Trumpf, den Preis. Und selbst der Trumpf sticht auf lange Sicht nicht. Weil es nicht nur um den Einkaufspreis geht.
Das Billigsegment ist nur ein Abbild des modernen Lebens: Immer schneller und günstiger produziert, immer schneller weggeworfen. Turbokapitalismus halt. Und eben rein auf Wachstum ausgerichtet. Durch das Billigsegment können neue Käufer gewonnen werden, die eigentlich nie eine Kettensäge gekauft hätten oder hätten haben wollen. Irgendwann ist alles so günstig, dass sich jeder alles leisten kann (in der untersten Qualitätsstufe).
Ich bleib bei meiner Sichtweise und behaupte weiterhin: der Großteil der Chinasägenbesitzer wäre auch ganz gut ohne diese Geräte zurechtgekommen. Mit einer Handsäge. Mit einem Leihgerät. Mit einem aushelfenden Kumpel. Mit einem Gebrauchtprofigerät. Mit einem Neuprofigerät welches nach Gebrauch weiterverkauft wird.
Der Planet ist nur durch 'weniger' und nicht durch 'mehr' noch zu retten.


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 Betreff des Beitrags: Re: Erfahrungen mit Chinasäge
BeitragVerfasst: Freitag 10. Mai 2019, 15:37 
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Gut und schön geschrieben.
Zitat:
Warum ein Jein von mir? Man muß die Art von Defekten unterscheiden. Wartungsteile braucht man so oder so, also sowas wie Benzinfilter, Luftfilter, Zündkerze, Kupplung. Dann sowas wie Ersatzteile, ein neuer Vergaser, Gestängeteile, Kettenraddeckel usw.
Ein für mich typischer Defekt von Billigstgeräten schaut aber so aus: Es wird nicht ein Wartungsteil oder Ersatzteil defekt, sondern an der 'zentralen Einheit' bricht an einer kritischen Stelle ein Kunststoffteil. Bruch, Riß, abgebrochen, was weiß ich.
[...]
Oftmals sind die Billiggeräte zu 0% auf Reparaturfreundlichkeit ausgelegt. Wo andernorts geschraubt wird, wird hier genietet. Oder statt Gehäuse verschraubt, einfach zusammengeschmolzen wie 2 Hälften eines Überraschungseis.
[...]
Markengeräte sind gut dokumentiert. Es gibt offizielle Reparturleitfäden und es gibt viel Erfahrung und Unterstützung im Forum.
Tja und das finde ich ziemlich schade, dass es (nicht nur hier) so wenig detaillierte Infos und reale, dokumentierte Erfahrung oder gar Reparaturanleitungen zu den Dingern gibt,
dann würden vielleicht auch weniger davon weggeworfen weil sie für Wenignutzer ähnlich lange halten würden wie eine Stihl für ein Profi.
Naja mal schauen, vielleicht mache ich demnächst mal was dazu.
Zitat:
Ich bleib bei meiner Sichtweise und behaupte weiterhin: der Großteil der Chinasägenbesitzer wäre auch ganz gut ohne diese Geräte zurechtgekommen. Mit einer Handsäge. Mit einem Leihgerät. Mit einem aushelfenden Kumpel. Mit einem Gebrauchtprofigerät. Mit einem Neuprofigerät welches nach Gebrauch weiterverkauft wird.
Da hast Du vermutlich recht, dass viele der Chinasägen-Käufer nicht gut mit ihrem Kauf bedient sind, ändert aber nix an der Tatsache, dass das Problem oder der Fehler in diesem Fall bei den Leuten liegt, die sowas kaufen, ohne davon Ahnung zu haben oder willig sind, sich in die Thematik Motorsäge einzuarbeiten. Was für ein Profigerät aber ebenfalls notwendig ist, ob neu oder gebraucht.

Ich selbst bin da ja quasi ein "Paradebeispiel". Hab mir vor drei Jahren eine Billig-Chinasäge gekauft mit Nullkommanix Ahnung, in Rekordzeit geschrottet, keine Infos zu Reparaturmöglichkeiten und Ersatzteilen gefunden und wieder entsorgt bzw. für 30 oder 25€ als defekten Schrott wieder verhökert.

Mittlerweile habe ich mir ein paar mehr Informationen mühevoll zusammengeklaubt, traue mir auch Reparaturen zu da ich die 7 Jahre alte Royal halb zerlegt und wieder zum Laufen bekommen habe und deswegen habe ich mir nun vor Kurzem als ganz bewusste Entscheidung, mit recht genauem Wissen, auf was ich mich da einlasse und was mich erwartet, nochmal eine Chinasäge (die Demon) gekauft.
Bin bisher damit zufrieden für meine Verwendungszwecke und vermisse nix, was Husqvarna und Co. in ihren Werbeprospekten feilbieten. Und nun? Stimmt mit mir was nicht? Muss ich mir jetzt Gedanken machen?

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 Betreff des Beitrags: Re: Erfahrungen mit Chinasäge
BeitragVerfasst: Freitag 10. Mai 2019, 21:21 
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Registriert: Donnerstag 12. Oktober 2017, 19:49
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Zu den Profigeräten gibts halt etablierte Strukturen. Die Profigeräte gibt es ja schon sehr lange und die werden kontinuierlich ein wenig weiterentwickelt. Parallel machten die Händler, Reparaturwerkstätten und Kunden ihre Erfahrungen. Also Praxiserfahrungen und herstellerseitige Reparaturleitfäden. Dann irgendwann die Verbreitung des Wissens/der Erfahrungen übers Internet, also auch Forum, Youtube usw. Reparaturleitfaden findet man sehr schnell online, vielleicht nicht unbedingt auf deutsch, auf englisch allemal.
Und natürlcih ist der Ehrgeiz bei der Instandsetzung/Reparatur/Pflege von etwas teureren/wertigeren Geräten generell höher als bei der günstigen Ware. Eine Säge, die ursprünglich 1000 Euro kostete, wird ob des 'Grundwertes' eher im Wert erhalten im Vergleich zu einem 100 Euro Gerät.
Liegt wohl dann auch im Verhältnis der Preise für Neugerät zu Ersatzteilen.
Man gönne sich ein paar Ersatzteile für ein Billiggerät. Kosten schnell 40 Euro für ein 100 Euro Gerät. Dann gönne man sich die entsprechend gleichen Teile für das Profigerät. Kosten die Teile halt 75 Euro für das 1000 Euro Gerät. Schnell wird klar, wo fleißig repariert wird und wo nicht.
Bei der Billigfraktion kommt für mich persönlich nur Improvisation mit vorhandenen Mitteln in Frage.
Zwei Beispiele: Meine Freundin hat eine Einhell Elektrokettensäge 'mit in die Ehe gebracht'. Schwertbolzen nach ein paar mal Benutzung komplett abgenudelt. Neues Gewinde aufgeschnitten. Wird im Zweifelsfall nochmal wiederholt, das windige Schwert kann auch von ner 6er Mutter gehalten werden ;)
Anderes Beispiel: Hochentaster Baumarktqualität geerbt. Die Kupplung ist abgefressen, also so gut wie keine Kraftübertragung mehr möglich. Ok, er ist nun mal vorhanden, also holen wir raus, was geht. Zerlegt, Gummidichtung untergelegt, dadurch steigt Anpressdruck auf die Kupplung, geht wieder :) Ok, als Randeffekt ging nun die Ölpumpe (schaut aus wie aus der Puppenstube) nicht mehr, da das Zahnrad durch die Höherlegung der Kupplung nun vorbeizielte. Also im Nachgang die Ölpumpe ums gleiche höher gelegt. Gerät gerettet, Leben verlängert.
Ich hätte beide Geräte so nicht selber gekauft, aber wenn sie da sind, werden sie auch benutzt und innerhalb der machbaren Grenzen rausgeholt was geht.
Ich kenne also sowohl Profigeräte als auch Billigramsch aus eigener Erfahrung. Das Arbeiten mit und Reparieren von Profigeräten macht mir deutlich mehr Spaß, ohne Frage. Die größere Herausforderung bei der Reparatur sind die Billiggeräte ;) Oftmals hilft kein Internet, keine Dokumentation nix, man ist auf seine Erfahrung angewiesen. Dann das Abenteuer zerlegen. Bei den Billiggeräten wird gern an allem gespart, was nur geht. So hält sich der Kasten samt Teile selber in sich zusammen. Sprich: Ich löse eine Schraube, hebe einen Deckel und peng, fliegen mir 100 verschiedene Teile um die Ohren. Ein schönes Puzzle ist das dann.
Manchmal ist was metallisches kaputt, das geht dann noch. Meistens ist es Kunststoff und mangels 3D-Drucker sind wir dann bei Klebergebatzel und Lötkolbenschmelzkrater angelangt.
Zitat:
Und nun? Stimmt mit mir was nicht? Muss ich mir jetzt Gedanken machen?
Alles bestens aus meiner Sicht. Du scheinst ja auch ein Bastler zu sein und Geräte nicht vorschnell wegzuwerfen, das ist mir sympathisch.
Meine Argumentation/Kritik richtet sich wohl eher nicht an Dich persönlich. Ich denke dass in der Gesamtschau die Billiggeräte mehr Schaden als Nutzen mit sich bringen. Klar kann man aus mieser Ausgangslage immer noch was machen, besser man startet schon ein Stück höher ;)


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 Betreff des Beitrags: Re: Erfahrungen mit Chinasäge
BeitragVerfasst: Samstag 11. Mai 2019, 18:52 
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Registriert: Dienstag 26. September 2017, 13:37
Beiträge: 285
Zitat:

Beim Motor bist Du ganz schön mutig. Aber was soll schon passieren, dann hält sie eben nur die Hälfte von 200 Stunden.
ich schrieb es schon weiter oben - glaub mir dass der chinamotor selbst standfester ist als du denkst . da fällt eher das drummherum vorher auseinander. im grunde das genaue gegenteil von zb stihl.

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 Betreff des Beitrags: Re: Erfahrungen mit Chinasäge
BeitragVerfasst: Sonntag 12. Mai 2019, 18:56 
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Registriert: Dienstag 25. Dezember 2018, 13:58
Beiträge: 176
Also wenn ich die letzten Beiträge z.B.über den "Restmüll" als Chinasäge lese,kann ich mir nur noch an den Kopf fassen!
Leute ich habe selbst eine Chinasäge und auch Markensägen.
Gut,was die Qualität angeht,ist die Chinasäge etwas hinter den Marken,aber das die Schrott sind ist Quatsch.
Zudem das lächerliche Antikauf Argument von wegen unnötigem Entsorgungsplastik.....
Leute die soetwas schreiben,dürften dann auch keine Pudding...in Platikschälchen kaufen,sondern wieder auf Glas setzen und immer schön ausspülen=Pfand....
Somit würde die Umwelt eher geschont als mit ein paar hundert Sägen,die irgendwann nicht mehr arbeiten können

_________________
:makita:
:OM:
:Husky:
:stihl:

---------------
Gruß Rolli :wink:


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 Betreff des Beitrags: Re: Erfahrungen mit Chinasäge
BeitragVerfasst: Montag 13. Mai 2019, 06:50 
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Registriert: Samstag 25. Oktober 2014, 17:00
Beiträge: 2697
Zitat:
chinamotor selbst standfester
Die allgemeine Lebenserwartung der Motoren zweifle ich in dem Beitrag ja überhauptnicht an.
Nur das weiter oben beschriebene Setup aus +50% Drehzahl und -50% Öl, geht weit über das hinaus, was der Hersteller empfiehlt.
Ein verschleißfördernder Faktor mag ja noch ohne nennenswerte Auswirkungen bleiben, aber zwei?

Angenommen der Verschleiß entwickelt sich exponentiell zu den Faktoren Drehzahl und Gemisch, dann sollte eine Stihl vielleicht mit 1:65 und 15k u/min, vergleichbar belastet sein.


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 Betreff des Beitrags: Re: Erfahrungen mit Chinasäge
BeitragVerfasst: Montag 13. Mai 2019, 08:19 
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Registriert: Dienstag 15. August 2017, 09:59
Beiträge: 568
Wohnort: Saarland
Zitat:
Nur das weiter oben beschriebene Setup aus +50% Drehzahl und -50% Öl, geht weit über das hinaus, was der Hersteller empfiehlt.
[...]
Angenommen der Verschleiß entwickelt sich exponentiell zu den Faktoren Drehzahl und Gemisch, dann sollte eine Stihl vielleicht mit 1:65 und 15k u/min, vergleichbar belastet sein.
Meine Überlegung ist da mittlerweile eher diese:
- Chinasägen gibt es unter etwa 50 Markennamen in Deutschland zu kaufen (vermutlich mehr, aber so viele etwa habe ich in den letzten Wochen ausfindig machen können)
- alle nutzen dieselbe technische Basis
- gerade was die technischen Angaben zum Motor angeht (Lautstärke, Leistung, Sprit-Mischungsverhältnis, Hubraum, Leerlaufdrehzahl, Höchstdrehzahl) scheinen mir die Angaben gerade bei den ganz billigen um 70€ und den "echten" Nonameteilen (die mit den lustigen Phantasienamen, "Professional" oder einfach nur "Chainsaw" als Name, die man dann nur ein paar Wochen auf eBay / Amazon findet da der Container dann abverkauft ist) größtenteils wüst zusammengewürfelt und eher frei erfunden zu sein. Da gibt's dann so kreative Kombis wie 1,7 KW = 3,5 PS, Höchstdrehzahl 7.000rpm oder 15.000rpm, 2,0 PS bei 62cm³ oder 52cm³ und 5,2 PS (beispielsweise aktuell: unter dem Namen "Champion" angebotener Stihl-Klon).

Da ich weder Profi noch Techniker bin ist das zwar bloss Spekulation, aber ich gehe davon aus, dass
- die Fertigungstoleranzen bei Kolben und Zylinder groß genug sind, dass es da keine Unmengen an Öl benötigt, 1:50 / SK also völlig problemlos ist - korrekte Vergasereinstellung vorrausgesetzt (s. Bilder unten)
- die Höchstdrehzahl bei all den baugleichen Motoren auch irgendwo denselben Wert haben wird, auch wenn China-Internethändler A bis Z jeweils was anderes schreiben. Zudem läuft die Säge im Holz ja eh nicht auf Höchstdrehzahl sondern eiert irgendwo bei 8.000-9.000 Touren rum

Naja, wir werden es sehen. Aber im Moment habe ich gerade nichts mehr zu sägen, echt schade eigentlich :lol:

Das ist ein typischer 52cc Chinamotor, den ich die Tage mal auseinandergenommen habe um rein zu schauen
Bild Bild

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