Alles rund um die Motorsäge: www.motorsaegen-portal.de

Motorsägen-Forum mit Kleinanzeigen & Forstwirtschafts-Forum
Aktuelle Zeit: Freitag 29. März 2024, 13:31

Alle Zeiten sind UTC+01:00




Ein neues Thema erstellen  Auf das Thema antworten  [ 151 Beiträge ]  Gehe zu Seite Vorherige 14 5 6 7 8 Nächste
Autor Nachricht
BeitragVerfasst: Freitag 22. Januar 2021, 15:12 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Dienstag 22. Dezember 2020, 15:42
Beiträge: 2921
Wohnort: Randberlin Nordost
Zitat:
@ onkelrocco, ganz im Vertrauen:
Zusätzlich zu meinen Stahlkeilen mit Holzeinsatz habe auch ich noch zwei normale Stahlkeile. Das darf man aber nur gaaanz leise sagen, weil Stahl auf Stahl schlagen ja ... :kopfschuettel:
OK, ich bin ja kein Profi. Ich habe die Dinger benutzt, um 2019 meine (leider eingegangene) Douglasie zu Brennholz zu verarbeiten, um die Scheiben überhaupt auf den Spalter heben zu können. An einer Eiche, Buche oder Robinie habe ich mich mit Keilen noch nicht versucht. Die Eisenkeile gab's bei uns im Verein zu leihen und ich musste sie nicht kaufen. ;)

Habe mich gerade mal belesen über die Unfallverhütung. OK, ist sicher schlüssig. Was sich da an Bart gebildet hatte das hatte ich abgeschliffen vorm Einsatz. Ob sich überhaupt einer bildet ist ja auch primär vom Stahl abhängig.

_________________
Gruß aus Randberlin Nordost, Rocco

:stihl: MS 400-C | MS 260 | MS 250-C
:stihl: Oldtimer: 07 | 08 | 08S | 028AV | 015L | 015AV
:gta26: Sonntagssäge GTA26 + Fiskars Bügelsäge


Nach oben
   
BeitragVerfasst: Samstag 23. Januar 2021, 00:36 
Offline

Registriert: Sonntag 30. August 2015, 02:23
Beiträge: 682
Wohnort: 97268 Kirchheim
Zitat:
@ onkelrocco, ganz im Vertrauen:
Zusätzlich zu meinen Stahlkeilen mit Holzeinsatz habe auch ich noch zwei normale Stahlkeile. Das darf man aber nur gaaanz leise sagen, weil Stahl auf Stahl schlagen ja ... :kopfschuettel:
( ja, ich verwende sie, mit Bedacht. Nein, sie haben keinen ausgefransten Bart ...)

Grüße, Hans
Mit was glaubst Du was ich als Steinmetz schlage? Stahlfäustel und Stahlspitzmeißel. Kann das ganze blödsinnige Gesülze Stahl auf Stahl echt nicht mehr hören :wut:


Nach oben
   
BeitragVerfasst: Samstag 23. Januar 2021, 00:41 
Offline

Registriert: Mittwoch 3. Juni 2015, 10:17
Beiträge: 5683
Wohnort: Belgien
Deine Meißeln sind aber nicht durchgehend gehärtet oder haben sogar eine HM Spitze.

Es gibt genügend Beispiele von Leute die Schwerst(oder tödlich) verletz wurden durch Stahlsplitter.

http://www.woodworking.de/cgi-bin/forum ... paltkeile/

https://china-spalthammer.de.tl/Anwende ... -de-g-.htm

Gr Nederbelg

_________________
MS241c-m
034S
MS 660


Nach oben
   
BeitragVerfasst: Samstag 23. Januar 2021, 17:17 
Offline

Registriert: Dienstag 20. Februar 2007, 14:33
Beiträge: 1997
Wohnort: Gelnhausen
Aaaalso, ich habe dieses beschriebene und getestete Präzisionswerkzeug aus China. Bis Vorgestern habe ich auf ihn geschworen und ich finde ihn immer noch super. Gestern habe ich, nach lesen des Beitrages von Niederbelg, doch noch mal genauer angesehen. Was soll ich sagen, der Stiel ist so 6-8mm in das Auge zurück gerutscht, die Schlagplatte hat schon das eine oder andere Risschen. Ich also heute Morgen erst mal mein altes Modell rausgeholt und damit weiter gearbeitet.
Den original Power Tec Garden werde ich erst mal genauer untersuchen und mal eine Härteprüfung im hinteren Bereich machen. Bei dieser Gelegenheit habe ich den anderen auch mal angesehen und da ist auch an der Seite was abgeplatzt. Hmmmmm
Tatsache ist, wenn man das Ding vorschriftsmäßig benutzt, ist alles kein Problem, also, Stahl auf Stahl ist eher nicht optimal, Stahl Alu oder Stahl Holz, oder Kunststoff ist problemlos. Auf einen Steckenden Spalthammer mit dem Vorschlaghammer drauf hauen, ist tödlich, da muss man erst mal drauf kommen.

Ich werde berichten.

Rudi


Nach oben
   
BeitragVerfasst: Samstag 23. Januar 2021, 19:13 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Mittwoch 28. November 2012, 17:35
Beiträge: 8212
Zitat:
@ onkelrocco, ganz im Vertrauen:
Zusätzlich zu meinen Stahlkeilen mit Holzeinsatz habe auch ich noch zwei normale Stahlkeile. Das darf man aber nur gaaanz leise sagen, weil Stahl auf Stahl schlagen ja ... :kopfschuettel:
( ja, ich verwende sie, mit Bedacht. Nein, sie haben keinen ausgefransten Bart ...)

Grüße, Hans
Und das ist jetzt genau das was hier manche nicht kapieren. Der Bart muss sein,oder anders entstehen.
An einem Stahlkeil gibt es keinen Bart,sondern da fliegt mal unter Umständen ein Geschoss weg.

Bild

Stahl hingegen ist was anderes.

_________________
Habe Dolmar und andere gute
:dolmar: :solo: :echo: :OM: :partner:
Taubertal Badisch-Franken
Badner Lied
https://www.youtube.com/watch?v=YKPzQ7FPMGk


Nach oben
   
BeitragVerfasst: Samstag 23. Januar 2021, 19:27 
Offline

Registriert: Mittwoch 3. Juni 2015, 10:17
Beiträge: 5683
Wohnort: Belgien
Das Geschoss fliegt sogar mit überschall Geschwindigkeit weg.
Ich kannte Jemanden, der stand etwa 5m rücklings von seinem Bruder, der mit Stahlkeilen und Hammer Holz spaltete.
Am Ende des Liedes, wurde der Stahlsplitter operativ aus seinem Rücken geholt. :ohman:

Gr Nederbelg

_________________
MS241c-m
034S
MS 660


Nach oben
   
BeitragVerfasst: Samstag 23. Januar 2021, 19:34 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Mittwoch 28. November 2012, 17:35
Beiträge: 8212
Mein ehem. Schwiegervater hatte mir mal erzählt
dass sie aus den Stiften die in die Panzerketten zum zusammenhalten eingetrieben werden
sich Keile geschliffen hatten. Die waren anscheinend sehr gefährlich :pfeifen:

_________________
Habe Dolmar und andere gute
:dolmar: :solo: :echo: :OM: :partner:
Taubertal Badisch-Franken
Badner Lied
https://www.youtube.com/watch?v=YKPzQ7FPMGk


Nach oben
   
BeitragVerfasst: Samstag 23. Januar 2021, 20:03 
Offline

Registriert: Montag 4. Januar 2021, 20:29
Beiträge: 513
Genau das ist der landläufige Irrtum, bzw. es ist halt landläufiger Sprachgebrauch:
"Stahl" heißt keineswegs hart und sprödbrechend.
"Eisen", ist das chemische Element Fe in seiner Reinform und ohne Beilegierung eigentlich für nix zu gebrauchen. Es wird halt mehr oder weniger aufwändig "veredelt", also legiert - und dann ist es Stahl.
Tiefziehfähiger Stahl zeichnet sich durch geniale Kaltumformbarkeit aus, ohne dass er reisst oder splittert. "Tiefzieheisen" hab´ ich noch nicht gehört. Verformungsfreudige, nicht splitternde Stähle sind meist mit Kohlenstoff niedriglegiert Eisengrundwerkstoffe, z.B. Baustähle oder auch Feinkorn-Baustähle.

Meinen Stahlkeilen könnte ich, wenn ich wollte, einen Rübezahlbart raufschlagen, ohne dass was weg bricht - sie sind aber deshalb trotzdem aus Stahl und nicht aus Eisen ...
Den (nicht vorhandenen) Rübezahlbart kann ich vermeiden indem ich das Haupt mit einer 08/15 Feile in Form bringe - das geht deshalb, weil es ein zäher und relativ weicher Stahl ist.

Dolmar Taifun, ich glaub´ wir meinen schon das Gleiche, halt nur unterschiedlich beschrieben ... sieh´s mir bitte nach, ich bin beruflicher "Metaller" und vermutlich deshalb ein bisschen Tüpferlscheisser wenn´s um Stahl & Eisen geht. ;)

Grüße, Hans


Nach oben
   
BeitragVerfasst: Samstag 23. Januar 2021, 20:37 
Offline

Registriert: Dienstag 20. Februar 2007, 14:33
Beiträge: 1997
Wohnort: Gelnhausen
Das mit dem guten und schlechten Stahl, das gibt es nicht. Es gibt nur der Stahl, der verwendet wurde, ist für diesen Einsatz geeignet, oder nicht. Fakt ist, Opas Spaltkeil war meist aus irgendwas, was "gut" war, da hat dann der Dorfschmied irgendwas keilförmiges draus geschmiedet und fertig war der Spaltkeil. Die heutigen werden alle im Gesenk geschmiedet, C45 ist ein nicht ungeeignetes Material dafür. Den kannst du schon ganz schön hart bekommen, angelassen bei 200°C habe ich schon 62HRC gemessen, das ist denkbar ungeeignet zum drauf rum hauen mit Stahlhämmern. Ein unlegierter Werkzeugstahl wird auch nur zwischen 3 und 5mm am Rand hart, tiefer geht nicht, weil unlegiert. Die ganzen Abplatzungen und Risse gehen alle nur bis in diese Tiefe und platzen dann ab, weil sich das Gefüge in dieser Tiefe halt verändert. Das feinkörnige gehärtete Gefüge trifft auf das gröbere weiche, dann wird es noch mit dem Stahlhammer geschlagen, das geht auf Dauer nicht gut.
Mit Hartmetall legiert geht nicht, weil Hartmetall ist Hartmetall und Stahl ist Stahl. Man kann Hartmetall in einen Stahlkörper einlöten, wie bei den Mauerbohrern, das ist aber was anderes.
Selbst wenn es weich ist, ja, dann bildet sich ein Grat durch die Materialansammlung, die an dieser Stelle statt findet, weil durch die harte Hammerbahn (des Schlosser- oder Vorschlaghammers) dort das Material hin getrieben wird. Dieser Grat, auch Bart genannt, platzt dann irgendwann ab, wenn man drauf schlägt und das geht dann auch als Geschoss durch die Gegend. Die Gefahr von Härteabplatzungen ist da zwar nicht gegeben, aber eine Kaltverfestigung findet durch das drauf Hauen definitiv statt.
Ich kenne einen Schmied, der macht Hämmer aus 1.2842 mit dem ein Hammer darf nicht hart sein, hat das nichts zu tun und der haut definitiv auf Stahl rum.
Die normalen Schlosserhämmer sind alle an der Bahn und an der Finne gehärtet, mit denen haut man auch auf Körner, Meißel, oder halt Stahlteile. Schaut mal die Hämmer an, die schon 20 Jahre auf dem Buckel haben, die haben alle Abplatzungen und wer hatte da bei der Benutzung wenigstens eine Schutzbrille auf?

Die Seite Chinaspalthammer von Niederbelg ist schon aufschlussreich, leider sind die TÜV Gutachten nicht mehr online. Im Forum wird aber viel Müll geschrieben, mit viel Halb- oder Garkeinwissen. Also immer Vorsicht mit Aussagen, die in so manchem Forum gemacht werden. Im Zweifel hilft hier der Stahlschlüssel, da steht ganz schön viel drin.

Tatsache ist auf jeden Fall, Spalthammer auf Stahlkeil ist nicht optimal, sollte man nicht machen.

Eine Unterlage aus Alu oder Kunststoff wie Polyamid ist schlecht für den Energieeintrag ins Holz, weil sich das verformt und die Energie geht ins Alu, oder in den Kunststoff, nicht ins Holz.

Das wichtigste aber, kontrolliert eure Werkzeuge auf Risse, geht mal mit der Feile dran, eine Schlichtfeile geht bis 50HRC noch an das Material, darüber nicht mehr, ihr könnt also schon kontrollieren, ob der Hammer hart ist, oder nicht.

Meine Erkenntnis aus dem heutigen Tag, mein original Power tec Garden, da weiß ich noch nicht, was ich damit mache, entweder er dient als abschreckendes Beispiel, oder er wird aufgepimpt, je nachdem was die "Forschungen" ergeben.

Ein Krumpholz, deutscher Hersteller mit Tradition, kostet frei Haus mit Hickorystiel 42,90€, den hab ich erst mal bestellt. Ein Stielschutz wäre vielleicht noch schön, mal sehen.

Rudi


Nach oben
   
BeitragVerfasst: Montag 25. Januar 2021, 09:49 
Offline

Registriert: Dienstag 20. Februar 2007, 14:33
Beiträge: 1997
Wohnort: Gelnhausen
Habe ich eben gefunden DIN 5112

Die Maße für das Auge von Hämmern ist schwer zu finden, ich habe auf der Seite eines Händlers ( https://www.svh24.de/hausmarke-vorschla ... opl-151076 ) folgendes Entdeckt:

Stiellänge 600mm Auge 42x24 Hammergewicht 2,5-3Kg

Stiellänge 700mm Auge 42x24 Hammergewicht 4Kg

Stiellänge 800mm Auge 47x28 Hammergewicht 5-6Kg

Stiellänge 900mm Auge 52x32mm Hammergewicht 8-10Kg

Bei vielen Ersatzstielen für Spalthämmer habe ich das Maß 52x32mm gesehen, obwohl die 3-4Kg vom Kopfgewicht nicht zu den Stielmaßen passen.

Wenn man also einen Stiel mit 900mm Länge sucht, und die DIN erwähnt ist, muss er das Maß von 52x32mm haben (so die Tabelle vom Händler stimmt).

Viel Erfolg.

Rudi


Nach oben
   
BeitragVerfasst: Montag 25. Januar 2021, 10:02 
Offline

Registriert: Montag 18. Januar 2010, 21:11
Beiträge: 2359
Wohnort: OWL
Prinzipiell bin ich auch vorsichtiger, nutze in der Regel Alukeile.

Allerdings habe ich von GB passend zum Spalthammer einen Drehspaltkeil.
Der ist auch aus Stahl.
Bei GB gehe ich davon aus, die wissen, was sie tun und verkaufen.
Bei der Kombination sollte man etwas geübt sein.
Sowohl der Hammer als auch der Keil haben eine relativ kleine Schlagfläche.

_________________
:Husky: 543XP, 550XPG, 550XP MkII, 562XP, 390XPG, 395XP
:dolmar: ES2136TLC, PS5105, PS7900


Nach oben
   
BeitragVerfasst: Montag 25. Januar 2021, 12:38 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Dienstag 22. Oktober 2013, 12:47
Beiträge: 3359
Wohnort: Rosenheim
der Dorfschmied wusste damals aber vermutlich was er tat und hat den Keil differenziert gehärtet. Dabei ist nur die Spitze hart und der Rest weich. Angelassen wird mit der Restwärme und dann abgeschreckt.
So wärmebehandelte Stahlkeile sind echt super.
Ich hab ein paar selbst gemacht und Wärmebehandelt.

Oder wie damals die handgeschmiedeten Axte 2 Stahlsorten hatten. Stahl (meiner Erfahrtung nach durchaus C75 und aufwärts!!) und Eisen als Haus.

Der Schmied unterscheidet übrigens Stahl und Eisen im Gegensatz zum Schlosser wie folgt:
Stahl: alles was härtbar ist.
Eisen: alles was nicht härtbar ist.

Demnach ist für einen Schmied ein ST37 oder Baustahl noch Eisen!
Ab C50 wirds dann Stahl.

_________________
Gruß
Flo


Nach oben
   
BeitragVerfasst: Montag 25. Januar 2021, 13:21 
Offline

Registriert: Dienstag 11. April 2017, 10:45
Beiträge: 281
hiess doch immer - gehärtet auf gehärtet soll man nicht. das heisst ja nicht - stahl auf stahl soll man nicht.
wenn ein teil weich ist und sich verformen kann dann ist doch alles gut (?)

_________________
lg,
stephan

:Husky: 545

>> Bilder <<


Nach oben
   
BeitragVerfasst: Montag 25. Januar 2021, 14:31 
Offline

Registriert: Dienstag 20. Februar 2007, 14:33
Beiträge: 1997
Wohnort: Gelnhausen
Zitat:
d
.
Uiuiui, was du hier schreibst, ist das berühmte Halb- bis Garkeinwissen. Der von dir benannte Schmied ist schon seit 30 Jahren ausgestorben und war damals schon uralt.

So ein Eisenwerkstoff folgt Gesetzen, genau wie Wasser, das auf Meereshöhe bei unter 0° zu Eis wird und bei 100° kocht und eben nicht 105° heiß werden kann, das ist so, auch wenn du einen kennst, der behauptet es wäre anders und das Wasser fließt Berg auf.

Die Stähle, die dieser Schmied im Lager gehabt hat, konntest du an 2 Fingern abzählen, darunter war sicher auch die abgenutze Pflugschar, die normal beim Schrott gelandet wäre, die wurde in Teilstücken schon seit 20 Jahren verbaut und kurz dahinter hört es auf.

Es gibt irgendwo auch den Stand der Technik, der für viele mehr als überwichtig ist (z.B. Handy), stell dir mal eine Diskussion über ein Smartphone vor, die auf ähnlichem Niveau geführt wird, da würden jedem die Zehennägel hoch gehen.

Stahl ist ein Eisenwerkstoff mit max. 2,06% Kohlenstoff und jeder, der was anderes behauptet, hat in der Berufsschule nicht aufgepasst. Da das schon immer so ist, zählt der von dir zitierte Schmied sicher auch zu dieser Gruppe.

Rudi


Zuletzt geändert von Eichsi am Montag 25. Januar 2021, 15:17, insgesamt 1-mal geändert.
Überflüssiges Vollzitat entfernt


Nach oben
   
BeitragVerfasst: Montag 25. Januar 2021, 15:11 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Dienstag 22. Oktober 2013, 12:47
Beiträge: 3359
Wohnort: Rosenheim
Nein, nicht alle sind ausgestorben, ich hatte das Glück, dass mir so ein Schmied sehr viel beigebracht hat.

Für einen selber kann man so was schon machen, einen Keil oder Axtkopf aus 2 Stahlsorten mit Feuerschweißen zu machen.
Jedoch ist das vermutlich nicht wirtschaftlich oder wäre preislich im höheren Bereich und nur die wenigsten würden so was heute noch kaufen, wenn es doch eine Axt für 15 Euro im Baumarkt gibt.


Für das, dass Du mir Halb- oder gar kein Wissen unterstellst, mache ich aber ganz brauchbare Damaszener Messer.....

Aber mal aus Interesse, was genau war denn Halb und Garkein Wissen und lasse mich bitte an Deiner Weisheit teilhaben uns erkläre es mir besser.

Mit der von Dir gennnten Pflugschar kommt ein fähiger Schmied aber ganz schön weit.
Mehr braucht er ja nicht.

Und jetzt fühle Dich mit dem Stahl und Eisen mal nicht so auf den Schlips getretten.
Mir sind die chemischen Hintergründe natürlich bestens bekannt, mir ist das auch bewusst, das die Bezeichnug der Schmiede was Eisen und was Stahl ist, chemisch nicht korrekt ist.
Trotzdem ist das ein Begriff, den jeder Schmied verwendet und kennt, was Eisen und was Stahl ist.

_________________
Gruß
Flo


Nach oben
   
BeitragVerfasst: Montag 25. Januar 2021, 15:25 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Dienstag 22. Dezember 2020, 15:42
Beiträge: 2921
Wohnort: Randberlin Nordost
Auf jeden Fall alles sehr interessant und aufschlussreich, auch die verlinkten schlechten Beispiele.

Wenn ich mir meine Meißel in der Werkstatt angucke geht es aber weiter. Die alten, von Opa geerbten hatten alle mehr oder weniger "Bartneigung", neuere scheinen allerdings aus härterem Material zu bestehen. Natürlich haue ich mit dem Vorschlaghammer anders auf einen Keil und eine Baumscheibe zu spalten als wenn ich mit Meißel und Fausthammer arbeite. Aber das Prinzip bleibt doch das gleiche, oder?

_________________
Gruß aus Randberlin Nordost, Rocco

:stihl: MS 400-C | MS 260 | MS 250-C
:stihl: Oldtimer: 07 | 08 | 08S | 028AV | 015L | 015AV
:gta26: Sonntagssäge GTA26 + Fiskars Bügelsäge


Nach oben
   
BeitragVerfasst: Montag 25. Januar 2021, 15:33 
Offline

Registriert: Dienstag 20. Februar 2007, 14:33
Beiträge: 1997
Wohnort: Gelnhausen
Hallo Flo,
ich habe dir nicht Unwissenheit unterstellt, sondern die Definitionen sehen nach Unwissenheit aus, im Zweifelsfall die vom alten Schmied, der in der Berufsschule nicht aufgepasst hat. Eine feuerverschweißte Axt ist sicher was nettes, ob man sie im täglichen Waldgebrauch mitnehmen würde, weiß ich nicht, ein mal zu schade, zum anderen vielleicht zu groß, zu klein, nicht zum Spalten oder was auch immer. Mir wäre sie sicher für den harten Gebrauch im Wald zu schade.
Was ich schlecht finde, wenn man in Foren liest, oder den Beitrag von Niederbelg, der den Artikel vom China Spalthammer reingestellt hat, was da an Beiträgen drin steht ist leicht zu belächeln, wenn man ansatzweise weiß, wie Eisenwerkstoff funktioniert. Die Veröffentlichung von solchem Wissen und Meinungen führen in der Folge zu mehr Unfällen, als der sachgemäße Umgang mit genau diesem Hammer.
Was man aus Pflugscharen und Autofedern schmieden kann, weiß ich auch, nur ob diese Spielerei Stand der Technik ist, bezweifel ich stark, eher Spielplatz für große Buben.

Rudi


Nach oben
   
BeitragVerfasst: Montag 25. Januar 2021, 15:38 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Dienstag 22. Oktober 2013, 12:47
Beiträge: 3359
Wohnort: Rosenheim
Ich hab mal einige alte und moderne Meißel mit Röntgenfluorezenzspektroskopie gemessen und dabei bemerkt, dass alte Meißel aus reinem Kohlenstoffstahl bestehen und auch für Messer z.B. ganz hervorragende Eigenschaften haben, da man hier ein ganz feines Gefüge erhält.
Allerdings ist bei reinen Kohlenstoffstählen eine gute Wärmebehandlung essenziell.

Moderne Meißel haben ganz gerne Silizium als Legierung mit dabei, was von Grund auf eine gewisse Zähigkeit verleiht. Ich denke, dass man durch die Legierung nicht mehr auf Gedeih und Verderb von der Wärmebehandlung abhängig ist, um annehmbre Eigenschaften zu erhalten.
Bei Meißel mag das OK sein, aber bei Messerklingen ist das leider so, dass sich viele Legierungselemente negativ auf die Feinheit des Gefüges auswirken, was für die zu erzielende Schärfe schlecht ist.

_________________
Gruß
Flo


Nach oben
   
BeitragVerfasst: Montag 25. Januar 2021, 15:43 
Offline

Registriert: Dienstag 20. Februar 2007, 14:33
Beiträge: 1997
Wohnort: Gelnhausen
Zitat:
Auf jeden Fall alles sehr interessant und aufschlussreich, auch die verlinkten schlechten Beispiele.

Wenn ich mir meine Meißel in der Werkstatt angucke geht es aber weiter. Die alten, von Opa geerbten hatten alle mehr oder weniger "Bartneigung", neuere scheinen allerdings aus härterem Material zu bestehen. Natürlich haue ich mit dem Vorschlaghammer anders auf einen Keil und eine Baumscheibe zu spalten als wenn ich mit Meißel und Fausthammer arbeite. Aber das Prinzip bleibt doch das gleiche, oder?
Opas Meißel waren aus irgendwas, meist einfacher C Stahl, der an der Spitze gehärtet wurde und das wars. So der Typische Vertreter ist der 60WCRV7, gutmütig, durch den Wolfram und Chrom als Karbidbildner sicher Schlagfester nach dem Anlassen, als reiner C Stahl. Mit dem Härten geht es auch, da kann man auch mit Pressluft kühlen und der wird hart.

Rudi


Nach oben
   
BeitragVerfasst: Montag 25. Januar 2021, 15:50 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Dienstag 22. Oktober 2013, 12:47
Beiträge: 3359
Wohnort: Rosenheim
Rudi, feuergeschweißte Axte mit Stahl und "Eisen" sind aber tatsächlich ganz toll in der Verwendung.
Ein Freund und ich haben extra mal einen Kopf mit 2,25 kg Gewicht mit 2 Stählen gemacht, die ist echt super.

Auch viele Axte vom Flohmarkt sind noch genau so gemacht. Je älter und rostiger, um so eher die Wahrscheinlichkeit.
Diese verwende ich am liebsten!!

Was ein Schmied als Eisen und Stahl bezeichtnet, hat nix damit zu tun, ob er in der Schule aufgepasst hat oder nicht.
Das ist einfach Schmiede-jargon.


Der Stand der Legierungstechnik hat leider dazu geführt, dass vieles im Schmiedehandwerk in Vergessenheit geraten ist.
Klar mögen moderne Stähle einem antiken Stahl überlegen sein,
Dennoch hatten die Schmiede damals mit nur 2 Elementen (Fe, C) und dem was zufällig im Erz war (dennoch wussten die Schmiede um besondere Eigenschaften aus bestimmten Erzen) ganz hervorragenden Stähle erzeugt, bei denen man teilweise heute nicht genau weiß, wie die erzeugt werden.
Besonders im bereich der Tiegel-Stähle und Woodz-Damaste kann man viele archäologische Funde noch nicht rekonstruieren.

_________________
Gruß
Flo


Nach oben
   
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:  Sortiere nach  
Ein neues Thema erstellen  Auf das Thema antworten  [ 151 Beiträge ]  Gehe zu Seite Vorherige 14 5 6 7 8 Nächste

Alle Zeiten sind UTC+01:00


Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 1 Gast


Du darfst keine neuen Themen in diesem Forum erstellen.
Du darfst keine Antworten zu Themen in diesem Forum erstellen.
Du darfst deine Beiträge in diesem Forum nicht ändern.
Du darfst deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.

Suche nach:
Gehe zu:  
Powered by phpBB® Forum Software © phpBB Limited
Deutsche Übersetzung durch phpBB.de