Oh, das könnte man wohl reges Interesse nennen, ich bin ja begeistert
Zitat:
Gibt es ein Video wo man den Motor mal laufen hört?
Logischerweise bei Vollgas...
Ich schaue mal, daß ich demnächst eins mache. Ich muß dazu nur mal meine Videokamera wieder in Gang bringen, da ich kein Telefon hab, das soetwas kann...
Zitat:
Ich habe auch schonmal über das umprogrammieren von Mtronic Geräten nachgedacht (bin selber Programmierer).
Ja! ja! ja! Genau das ist auch ein Gedanke. Das Problem ist nur, daß Prüfrex heute alles mit dem schwarzen Epoxydharz vergießt statt wie früher mit Poly- Urethan (durchsichtig). Und da habe ich noch keine Möglichkeit gefunden, es zu öffnen. Für dieses Projekt habe ich mir extra über ebay gebrauchte Module geholt bei denen ich mich versicherte, daß sie durchsichtig vergossen sind. Das Poly- Urethan bekommt man teilweise mit Hitze und teilweise mit einem 1:1 Aceton - DMSO- Mix weg bzw. angelöst. Ich lasse mich aber bezüglich des Entfernen von Epoxydharz gern eines besseren belehren. Wenn das ginge, würd ich mir sofort ein m-tronic- Gerät holen und anfangen.
Zitat:
Wie verhinderst Du Überhizung - ohne Haube wird die Luft doch nicht geführt?
Wohin führst Du das Abgas bei den Tests?
Wie misst du die Leistung?
Hast Du den ROM ausgelesen und die Daten auf den EPROM überspielt um dann die Werte zu varieren ?
zu 1. Ohne Haube habe ich nur kurze Tests gemacht
zu 2. Auf diesen Bildern wird die Maschine elektrisch angetrieben, um mittels Oszillograph und Stroboskop herauszufinden, was an den Pins passiert bzw. was für Signale dort anliegen bei welcher Schwungradposition usw. Die Funktionstests fanden dann im Freien statt.
zu 3. Ich habe natürlich keinen Leistungsprüfstand o.ä. In erster Linie messe ich die Drehzahl, die bei angeschlossenem Blasgerät erreicht wird. Durch gezielte Drosselung des Luftauslasses kann genügend Last erzeugt werden, um gezielt bestimmte Drehzahlbereiche anzufahren. Per A/B- Vergleich wird dann über die erreichte Drehzahl auf die Leistung geschlossen. Höhrere Lasten werden dann über Fadenkopf in Luft oder Wasser mit versch. Fadenlängen erzeugt.
zu 4. Ich habe das Originalprogramm aus dem Chip auslesen lassen und dann zusammen mit meinen Messwerten der Pins dessen Funktionsweise erschlossen, um dann gezielte Änderungen vorzunehmen. Der originale Chip besitzt keinen Eprom, alle Werte stehen im nicht-flüchtigen Programmsüpeicher, zusammen mit den Programmbefehlen selbst. In dem Chip, den ich benutze, gibt es einen EEPROM, ich habe auch schonmal drüber nachgedacht, die Werte dort abzulegen, dann könnte man das u.U. sogar live verändern, aber EEPROM lesen und schreiben ist langsam. Und der Chip bekommt zu jeder Umdrehung einen Reset nachdem das Programm von vorn beginnt. Damit ist auch der Programmlauf selbst mit für den ZZP entscheidend. Es verändert sich also wenn einzelne Befehle länger dauern. Von daher hab ich von dem Gdanken erstmal Abstand genommen.
Zitat:
man sieht aus der tabelle, dass der zzp am anfang sehr früh ist und dann immer später wird.
nur die 50 am ende sind seltsam.
du sagst ca. 30° nach spät als drehzahlbegrenzer, soweit ok.
aber wie passen 18° vor OT und dann 50 zusammen.
das wäre ja 30 nach früh...oder wird das aus der tabelle so nicht ersichtlich?
hast du das ganze auch als kennfeld?
woher weisst du, wieweit du gehen kannst mit der frühzündung im oberen kennfeldbereich?
hast du einen klopfsensor oder abgastemperatur?
oder ist das eher learning by doing?
Ja, die Tabelle ist an der Stelle nicht selbsterklärend, da es sich im Programm um Zeitwerte handelt, um die dann der Zündimpuls mehr oder weniger stark verzögert wird, je nach Drehzahl eben. Die Excel (oder eben hier Open Office Calc-) Tabelle rechnet diese Hex- Werte in die entsprechenden Drehzahlwerte zu denen dann der jeweilige Zeitwert zugeordnet ist und sie verrechnet die Zeitwerte dann mit den Zeit- Verzögerungswerten zu einem Zündwinkel um. Ist ein wenig komplizierter, aber das würde hier zu weit führen. Was ich aber damit sagen möchte: 48° Zündwinkel in der Tabelle bedeuten OT. Niedrigere Werte = früher, höhere Werte = später. Damit wird beim Starten kurz vor OT gezündet (wegen der Kompression) aber nur ein wenig vor OT, um leicht starten zu können. Im Leerlaufbereich dann direkt auf OT. Dann wird es mit steigender Drehzahl zunächst immer früher, bis zu einem Wendepunkt, ab dem es bei weiter steigender Drehzahl wieder später wird (=weniger früh versteht sich). Und in diesem Punkt bin ich eine Erfahrung reicher geworden: Und zwar MUß man das machen. Wenn ich den Zündwinkel von z.B. 7000 U/min aufwärts beibehalte, dann bekomme ich bei höheren Drehzahlen zu frühe Zündung (deutlich spür- und hörbare Frühzündimpulse). Aber warum: Mit steigender Drehzahl muß zunächst logischerweise früher gezündet werden, um wieder die nötige Zeit zum Zünden zu haben, das wissen wir alle, aber: Wenn die Drehzahl höher wird, steigt auch die Geschwindigkeit, mit der die Kompression passiert. Dabei entsteht im Verdichtungstakt mehr Hitze, die scheinbar dazu führt, daß das Gemisch weniger Zeit braucht, um sich zu entzünden. Der Effekt wird dann mit steigender Drehzahl immer krasser und überwiegt eben irgendwann dem Effekt, daß ja für die Zündung auf Grund der hohen Drehzahl weniger Zeit bleibt. Und daher muß man bei den hohen Drehzahlen (> etwa 7500 U/min) wieder später zünden. Ein Fakt, der mir bislang unbekannt war.
Die 18,3° (vorletzter Wert) bedeuten also einen Zündwinkel von 48-18,3 = 29,7° v. OT bei 10500 U/min, ich müßte mal der Tabelle noch einen Offset- Wert einrechnen. Das war aber erstmal nur für mich
Und die 50 am Ende wären dann 2° nach OT, die er aber auch nicht komplett erreicht, da ihm schon vorher die Leistung fehlt und er die 11.000U/min auch ohne Last nicht komplett erreicht.
Also die Kurve geht zwischen 10.500 und 11.000 U/min steil von den 30° v. OT in Richtung OT.
Nun, wie weit kann man gehen mit der Frühzündung: Auch das war learning by doing. Ich habe den Zündwinkel gezielt für bestimmte Drehzahlbereiche behutsam immer weiter verfrüht, bishin zu einem Punkt, bei dem deutlich hör- und spürbare Frühzündungen auftraten. Das spannende ist aber, daß der Punkt der maximalen Leistung nur einige Zehntel bis 1° von der Grenze entfernt ist, bei der die Frühzündungen auftreten. Es gibt so ein leichtes "Vorsignal", daß es schon ein kleinen wenig zu früh ist, das äußert sich in nicht ganz konstant anliegender Leistung bzw. daß die Leistung unregelmäßig immer mal einen ganz kleinen wenig einbricht. Mehr als etwa 1° später als die besagte Grenze bringt schon erste Leistungsverluste.
Natürlich müßte man um das totale Optimum rauszuholen noch lastabhängig zünden, wel ja mehr zu verdichtendes Gemisch auch ein wenig länger braucht um zu zünden, womit wir wieder bei den m-tronic- Geräten wären.
Danke für euer Interesse bisher, ich hoffe ich konnte alle Fragen soweit beantworten.
Ich habe ja noch eine MS 460, in der ich ein Zündmodul der MS 461 fahre. Ich kann das nur jedem empfehlen. Es passt nur nicht ganz perfekt rein, d.h. ein Loch passt nicht, es ist nur mit 2 statt 3 Schrauben verschraubt, was aber m.E. kein Problem ist. Die Performance der Säge ist aber merklich besser, gerade im unteren Drehzahlbereich.
Ich würde natürlich sehr gern auch dieses Modul programmierbar machen, nur ist das ein IIDA- Modul und die haben schon immer mit extrem harten Vergussmassen gearbeitet, keine Chance, sie zu entfernen...
Beste Grüße,
Robert