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 Betreff des Beitrags: Re: Geht Ihr alleine zum schneiden?
BeitragVerfasst: Sonntag 11. Februar 2018, 15:15 
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what3words
Ein paar Studenten hatten ursprünglich für Australien im ouback ein System entwickeln wollen, um für Notfälle jeden Punkt innerhalb 3 m lokaliesieren zu können ohne "feste Adresse".
Inzwischen haben sie die komplette Erde in mehrere Milliarden Vierecke (3x3m) eingeteilt und mit je 3 Wörtern belegt. Das heißt, wenn mann in der Wüste ist, im Wald, auf einem Konzert, auf einem Stadfet, auf dem Wasser mit dem Boot oder in den Bergen unterwegs ist, weißt einem die App immer im gerade befindlichen Sektor 3 Wörter zu. Diese können durchgegeben werden und sofort vom Rettungsdienst verwendet werden.
Natürlich kann man man diese eben auch nutzen, um sich z.B. mit Freunden zu verabreden an Orten/Stellen, wo es keine Adresse gibt.
Rettungsdienste in diversen Länder nutzen diese App.

Einfach aufs Handy laden, Karte anzeigen klicken und schon hat man seinen Standpunkt mit 3 Worten lokalisiert, läuft man ins nächste Zimmer oder im Garten ein paar Meter weiter, erscheinen neue 3 Wörter.

@
Zur "Erklärung" bezüglich Gefahren und offenen Grenzen: Da fällt mir doch tatsächlich auch kein Zusammenhang aktuell ein...................... :GG:

Viele Grüße
Rolf

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Grüße aus de Palz
Rolf

Wer hinterher der Dumme ist, kann sich sicher sein, dass er es schon vorher war. :hihi:


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 Betreff des Beitrags: Re: Geht Ihr alleine zum schneiden?
BeitragVerfasst: Sonntag 11. Februar 2018, 15:19 
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hier noch der Link dazu

https://what3words.com/de/

viel Spaß Euch damit!

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Grüße aus de Palz
Rolf

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 Betreff des Beitrags: Re: Geht Ihr alleine zum schneiden?
BeitragVerfasst: Sonntag 11. Februar 2018, 15:52 
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Wohnort: Nähe Neumarkt / Oberpfalz
Das klingt echt genial, ich werd mal nen bekannten rettungsdienstler fragen ob der das kennt. Wenn ja, werd ich das mal bei uns in der gegend publik machen :danke:

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 Betreff des Beitrags: Re: Geht Ihr alleine zum schneiden?
BeitragVerfasst: Sonntag 11. Februar 2018, 16:05 
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Ich gehe grundsätzlich nie alleine zum Fällen bzw. in den Wald zum Holz machen. Meistens ist mein Kumpel dabei. Wir wissen beide, wie der Andere tickt und können uns somit blind aufeinander verlassen.
Außerdem macht es doch zu zweit auch mehr Spass :DH:

Ich nutze die App "Hilfe im Wald"
Hierbei kann man sich die eigene Position im UTM-Gitter direkt anzeigen lassen oder man bekommt den nächsten gekennzeichneten Rettungswegepunkt angezeigt.

Gruss Lewe

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Meine Bilder: http://motorsaegen-portal.de/viewtopic.php?f=6&t=104272


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 Betreff des Beitrags: Re: Geht Ihr alleine zum schneiden?
BeitragVerfasst: Dienstag 13. Februar 2018, 13:05 
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Registriert: Montag 12. Oktober 2015, 10:39
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Von diesen "3 Words" hatte ich schon vor einigen Monaten mal gehört. Der Nachteil ist eben, dass das Verschlüsseln der eigenen Position und dann wieder das Entschlüsseln nicht ohne Hilfsmittel klappt, man also die App oder irgendwas dazu braucht, auch der Rettungsdienst. Nächstes Problem ist die Weiterverarbeitung. Selbst wenn die Leitstelle nun die Position des Verunfallten eindeutig auf einer Karte sieht, muss sie dies ja an den Rettungsdienst weitergeben. Da es keine Navis mit der direkten Zieleingabe von diesen "3 Wörtern" gibt, und für die Leitstelle eine Wegbeschreibung an den Rettungsdienst zu einem Ort mitten im Wald ziemlich umständlich ist, wird es eben nicht ganz einfach und vor allem schnell möglich sein, den Standort weiterzuverarbeiten.

Daher tippe ich mal, dass der Rettungsdienst damit gar nichts anfangen kann. Mein letzter Wissensstand von vor 2-3 Jahren war, dass selbst richtige Koordinaten oft nicht verarbeitet werden können. Was vielleicht auch daran liegt, dass es verschiedene Koordinatensysteme und Schreibweisen gibt und dann Umrechnungen nötig sind, wenn man vielleicht gerade mit dem falschen System vertraut ist, was die Gegenseite jedoch nicht verwendet, z.B. UTM. Auch viele Navis können mit reinen Koordinaten direkt oft nichts anfangen, einige haben jedoch die Möglichkeit der direkten Koordinateneingabe. Aber auch dann muss man seine Koordinaten wenigstens halbwegs kennen und sie im Notfall fehlerfrei übermitteln können.

Selbst ein modernes Smartphone stellt die Koordinaten nicht so ohne weiteres zur Verfügung, obwohl es das könnte, wenn der GPS-Chip aktiv ist. Ich wüsste jedenfalls nicht, wo ich auf die schnelle, ohne spezielle Apps installiert zu haben, nach den Koordinaten schauen sollte.

Ich hatte kürzlich ein sogenanntes Seniorentelefon in der Hand. Das hatte eine Taste auf der Rückseite, mit der man eine Art Not-SMS an bis zu drei vorher bestimmte Empfänger versenden kann. Wenn man also seinen Aufenthaltsort halbwegs kennt und diesen in einer SMS in einem solchen Telefon ablegt, braucht man es in einem Notfall nur noch irgendwie zu schaffen, die Nottaste zu drücken, um die SMS mit dem eigenen Standort an die Empfänger zu versenden.

Das wäre zugegebenermaßen in der Form nur bei einem ziemlich ernsten Notfall wichtig. Angenommen, das Bein ist halb ab, man blutet stark und hat vielleicht noch 20 Sekunden, bis man aufgrund Blutverlust ohnmächtig wird - wer will da noch minutenlang seine Position beschreiben oder "3 Wörter" durchgeben mit anschließender Erklärung was das sein soll... Bei leichteren Verletzungen mag das ja noch alles gehen, mit minutenlangen Erklärungen, aber wenns mal richtig gekracht hat? Ich denke, dann kriegt man weder seine drei Wörter noch seine Koordinaten fehlerfrei übermittelt.

Schnelligkeit und Fehlerfreiheit sind das Problem.

Also, für mich bedeutet das, nicht alleine im Wald zu sägen.

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 Betreff des Beitrags: Re: Geht Ihr alleine zum schneiden?
BeitragVerfasst: Dienstag 13. Februar 2018, 14:09 
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Machmal bleibt einem einfach nichts anderes übrig. Die Familie will ja morgens auch warm duschen :!: ;)

Versuche aber auch immer jemaden zu finden, der mitkommt :!:

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 Betreff des Beitrags: Re: Geht Ihr alleine zum schneiden?
BeitragVerfasst: Mittwoch 14. Februar 2018, 18:13 
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Registriert: Donnerstag 1. Februar 2018, 14:15
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Meine persönliche Meinung: Sobald die Säge läuft, hab ich jemanden dabei. D.h. Holz aufladen und nach hause fahren oder zum Spalten gehts auch alleine in den Wald, aber alles, was mit der Säge zu tun hat, mindestens zu zweit.

Gruß, Simon

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 Betreff des Beitrags: Re: Geht Ihr alleine zum schneiden?
BeitragVerfasst: Mittwoch 14. Februar 2018, 22:36 
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Bin auch zu 90% allein im wald, es wissen aber mindestens 2 leute wo ich bin und einer davon bekommt alle stunde ne meldung. Is nicht das optimale, aber geht nicht anders wenn keiner mitgeht oder ich mich mehr um denjenigen kümmern muss dass der keinen scheiß baut oder dem was passiert.
Bei problemfällungen gibts vorab nochmal einen anruf: wenn ich mich in xx min nicht melde ruf mich an, wenn ich nicht rangeh alarmiere den Rettungsdienst

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 Betreff des Beitrags: Re: Geht Ihr alleine zum schneiden?
BeitragVerfasst: Donnerstag 15. Februar 2018, 12:07 
bin zu 95% alleine im Wald. Habe aber immer das Handy in der Tasche und melde mich zurück wenn es später wird.


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 Betreff des Beitrags: Re: Geht Ihr alleine zum schneiden?
BeitragVerfasst: Mittwoch 28. Februar 2018, 07:22 
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Zitat:
....
Angenommen, das Bein ist halb ab, man blutet stark und hat vielleicht noch 20 Sekunden, bis man aufgrund Blutverlust ohnmächtig wird ....


https://www.amazon.de/s/ref=nb_sb_ss_i_ ... OBKQ3E7IV6


Ich hab sowas "am Mann"

und ein weiteres liegt in der Traktorkabine

und ein weiteres hat der Kumpel geschenkt bekommen der manchmal mit geht.

und beide hoffen, dass wir es nie brauchen werden. ;)

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Bilder gibts hier: http://forum.motorsaegen-portal.de/view ... =6&t=56871

[quote="saeh52"]
Jeder sucht sich hier sein Niveau mit dem er unterwegs sein möchte selbst aus.....
[/quote]


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 Betreff des Beitrags: Re: Geht Ihr alleine zum schneiden?
BeitragVerfasst: Donnerstag 1. März 2018, 13:03 
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Wohnort: Oberlausitz
Nicht schlecht! Vor allem "am Mann" ist wichtig, denn mit "halb ab"-em Bein läuft es sich schlecht noch 30 Meter bis zum Fahrzeug. Werd mir das demnächst auch mal in den Warenkorb legen, vielen Dank!

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 Betreff des Beitrags: Re: Geht Ihr alleine zum schneiden?
BeitragVerfasst: Donnerstag 15. März 2018, 15:02 
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Die Ernte im Wald mache ich zusammen mit meiner Frau. Sollte einem von uns was passieren, wäre der jeweils andere sowas von stark motiviert zeitnah Hilfe zu organisieren, daß es schneller ohnehin nicht gehen würde. Wir vertrauen einander blind und das ist auch eine recht schöne Erfahrung.


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 Betreff des Beitrags: Re: Geht Ihr alleine zum schneiden?
BeitragVerfasst: Montag 21. Mai 2018, 10:02 
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Zitat:


Ich hab sowas "am Mann"

und ein weiteres liegt in der Traktorkabine
Frag mich grade, ob das mit der Schnittschutzhose wirkt.

_________________
Ein paar Bilder hier
http://forum.motorsaegen-portal.de/view ... =6&t=39560

Laß dir von keinem Fachmann imponieren, der dir erzählt: »Lieber Freund, das mache ich schon seit zwanzig Jahren so!« - Man kann eine Sache auch zwanzig Jahre lang falsch machen


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 Betreff des Beitrags: Re: Geht Ihr alleine zum schneiden?
BeitragVerfasst: Montag 21. Mai 2018, 11:15 
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Würde mal sagen....ja.

Abbindung kommt ja durch Druck zustanden. Könnte sogar sein, dass im vorderen Bereich (mit dem Schnittschutz) die Abbindung schonender abläuft, weil der Druck vom Gurt noch besser verteilt wird.

Aber vielleicht liest das hier ja ein Sani/Rotkreuzfahrer und sagt was dazu.

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 Betreff des Beitrags: Re: Geht Ihr alleine zum schneiden?
BeitragVerfasst: Montag 21. Mai 2018, 17:08 
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Ja, funktioniert theoretisch auch mit Schnittschutz. Das wichtigste und gleichzeitig schwierigste bei den Dingern ist, zumindest wenn man es sich selbst anlegt, es so fest zu ziehen, dass die Blutung tatsächlich gestoppt wird.
Ich war bis vor eineinhalb Jahren Sani bei der Bundeswehr und bin im Rahmen meiner Sanitätsausbildung auch im Umgang mit Tourniquets geschult worden. Um zu demonstrieren, wie schwierig es ist, das Ding selbst korrekt anzulegen, musste das jeder bei sich selbst am Arm anlegen, bis der Ausbilder bei uns keinen Radialispuls mehr feststellen konnte. Erst dann wäre es im Ernstfall fest genug, um die Blutung zu stoppen. Das hat so höllisch weh getan, dass es enorme Überwindung gekostet hat, es an sich selbst zu machen. Falls einem allerdings ein Bein oder Arm fehlt, wird man in der Situation ohnehin so unter Adrenalin sein, dass man das auch nicht mehr groß merkt.
Absolut lebenswichtig ist aber das Wissen um die richtige Handhabung von Tourniquets! Es gibt für Waldarbeiter inzwischen häufig spezielle EH-Kurse, wo auch das gelehrt wird.
Um bleibende Gewebeschäden oder Embolien mangels Durchblutung braucht man sich laut Langzeitstudien der US Army während der Golfkriege in den ersten zwei Stunden nach anlegen in aller Regel keine Sorgen zu machen. Um darüber einen Überblick zu behalten, haben alle professionell verwendeten Tourniquets ein Beschriftungsfeld, auf dem unbedingt mit einem wasserfesten Stift der minutengenaue Zeitpunkt des Anlegens notiert werden muss! Es gibt zwar Berichte von einzelnen Fällen, in denen Tourniquets bis zu acht Stunden ohne spätere bleibende Schäden angelegt waren, aber das sollte wenn möglich auf jeden Fall vermieden werden, auch wenn der Grundsatz "Leben vor Lähmung" gilt. Mit unserem prinzipiell sehr gut strukturierten Rettungsdienst in Deutschland wird das im zivilen Einsatz aber kaum ein Thema sein. Trotzdem auf jeden Fall den Zeitpunkt des Anlegens auf dem Tourniquet notieren.
Viel wichtiger dürfte im zivilen Einsatz hierzulande aber das korrekte Anlegen überhaupt sein.
Das Tourniquet wirkt nur dann richtig, wenn es um große Röhrenknochen gelegt wird, das heißt Oberarm oder - schenkel! In Unterarm und -schenkel haben wir jeweils zwei Knochen, dort können die entsprechenden Arterien also nicht optimal komprimiert werden! Außerdem sollte das Tourniquet immer möglichst weit Richtung Rumpf angelegt werden. Der nächste Punkt ist, man darf keinerlei Hemmungen haben, es fest genug anzulegen, egal ob bei sich selbst oder bei anderen. Zunächst muss man das Band von Hand schon so fest wie möglich zuziehen, dann den Knebel so fest zudrehen, bis die Blutung komplett steht! Dann den Knebel auf jeden Fall fixieren, damit er sich nicht versehentlich löst, alle Tourniquets haben dafür eine Vorrichtung zur Fixierung. Wenn das Tourniquet einmal angelegt ist, darf es auf keinen Fall gelöst oder auch nur gelockert werden, bis der Rettungsdienst eintrifft! Und auch die werden das dann dran lassen, bis der Patient im KH ist. Andernfalls setzt natürlich zum einen die Blutung wieder ein, zum anderen ist die Gefahr groß, dass der Patient dann an einem Schock verstirbt, auch wenn er vorher stabil schien!
Das wären so die wichtigsten Punkte, die mir zum Umgang mit dem Tourniquet einfallen. Ich empfehle aber dringend, wenn man so ein Teil mitführt, einen entsprechenden Kurs dazu zu besuchen und im Umkehrschluss nur die Gerätschaften zur ersten Hilfe mitzuführen, mit deren korrekter Anwendung man absolut vertraut ist! Die Erfahrung hat gezeigt, dass im Ernstfall mit allem versucht wird zu helfen, man aber mit Gerätschaften, mit denen man nicht umgehen kann, oftmals mehr schadet als hilft.
Und zu guter letzt noch etwas: Alle Tourniquets sind Einmalartikel, das heißt, wenn sie einmal richtig fest angelegt waren, sind sie zu entsorgen und allenfalls noch zu Übungszwecken zu gebrauchen! Die Verbindungen halten diese enormen Belastungen garantiert nur beim ersten Mal aus.
So, das wärs mal von mir zu dem Thema :)

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Gruß, Felix

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 Betreff des Beitrags: Re: Geht Ihr alleine zum schneiden?
BeitragVerfasst: Montag 21. Mai 2018, 19:11 
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Danke für die detailierte Antwort. :super:

Das Abbinden nur im Extremfall angewandt wird und nur an Oberschenkel bzw Oberarm funktioniert sollte klar sein.
Finde aber, dass gerade bei der Motorsägenarbeit, wo je nach Unfall massive Blutungen auftreten können die Mitnahme eines Tourniquets schon eine gute Idee ist.
Besser zumindest als dann im Notfall mit Gürteln usw. zu improvisieren.

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 Betreff des Beitrags: Re: Geht Ihr alleine zum schneiden?
BeitragVerfasst: Montag 21. Mai 2018, 21:35 
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Sehr gerne.
Ja, auch meiner Meinung nach ist es grade bei der Waldarbeit eine sehr gute Idee, da das doch eins der wenigen Gebiete ist, wo so schnell so gravierende Verletzungen entstehen können wie sonst kaum irgendwo und man zugleich meistens auch noch weiter entfernt von Hilfe ist als sonst.
Die Risiken, gerade durch unsachgemäße Anwendung, sind eben auch nicht zu unterschätzen, das ist auch der Grund, warum das Tourniquet erst seit relativ kurzer Zeit sehr zögerlich seinen Weg in den zivilen Rettungsdienst findet.
Zu irgendwelchen improvisierten Aderpressen mittels Gürtel, Seil, Krawatte oder was auch immer kann ich nur sagen, dass es auch dazu seitens des Militärs umfangreiche Versuche gab und mit keinem Behelfsgegenstand auch nur annähernd der gewünschte Effekt eines richtigen Tourniquets erzielt werden konnte. Das funktioniert schlichtweg nicht. Man bekommt damit die Blutung nicht zum Stehen, allenfalls kann man sie leicht vermindern.

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Gruß, Felix

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 Betreff des Beitrags: Re: Geht Ihr alleine zum schneiden?
BeitragVerfasst: Donnerstag 7. Februar 2019, 21:06 
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 Betreff des Beitrags: Re: Geht Ihr alleine zum schneiden?
BeitragVerfasst: Sonntag 24. Februar 2019, 06:42 
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Ey Felix,
du hast gerade eine Ausbildung beim nächsten Sägentreffen
gewonnen.
Ich glaub das wär extrem geil für alle, wennst das mal zeigst.

Für Unterstützung ist bestimmt Falko zu haben :pfeifen:

Quatsch,
ich bin bei Dir.

Musst nur sagen wie viel Touniquets du brauchst zur Ausbildung...

Bis dann in Veldenz oder Pruppach, oder... :mrgreen:


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 Betreff des Beitrags: Re: Geht Ihr alleine zum schneiden?
BeitragVerfasst: Sonntag 24. Februar 2019, 09:59 
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Ihr dürft aber nicht vergessen, das die Verletzungen durch die Säge selber nicht so häufig ist, wie allgemein gedacht. Meißt knickt man um oder rutscht aus und hat dann einen gebrochenen Fuß oder sowas. Oder viel schlimmer mankriegt was auf den Kopf und wird bewußtlos.
Und wenn man mal drauf angewiesen ist, das man selber gefunden wird, dann dauert das sehr lange. Und in der Nacht wird's kalt. Das sind die großen Gefahren bei Alleinarbeit.
Die Verletzungen mit der Säge selber sind natürlich nicht weniger schlimm, aber lange nicht so häufig wie die anderen Unfälle.
Wir haben dieses Touniquet auch in der Feuerwehr. Aber das richtig zu handhaben ist nicht einfach und wenn man selber betroffen ist noch viel schwerer.
Das mal selber ausprobieren an sich selber ist bestimmt eine sehr lehrreiche Erfahrung.

_________________
Gruß
Peter

Dolmar 500(38), 5105H(38), PS 7900(50)(2x), Solo 694 (60), Husqvarna 3120XP (90), Dolmar ES 2040 A(40), Efco 2600MT(30)
Sachs Dolmar 118, 123, 133, 143, 152, 153(2x), 166(4x), CA, CT, CC, CL, MC Culloch 15, 250, 300, 380, 740L, 795, 1-51, 1-72(2x), 1-86 gear drive, CP125(2x), SP125, SP125C, Pro Mac 6800, Stihl 041, 076AV, Solo Rex

Im Falle seines Falles erschlägt ein Baum dann alles!


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