Man muß da auch nicht groß rumdiskutieren, es is ne Einstellungssache.
Bei Neuware mit Gewährleistung / Garantie usw hab ich im Grunde 3 Möglichkeiten, mit einem Mangel umzugehen:
1. Ich erachte den Mangel als geringfügig, nicht erwähnenswert und kann damit leben. Dann mach ich nichts und lebe mit dem geringfügigen Mangel
2. Der Mangel ist für mich inakzeptabel und ich nutze die Garantie / Gewährleistung. Ab zum Händler, ich bekomme Ersatz / Reparatur / Nachlaß / ...
3. Der Mangel ist inakzeptabel und ich habe keine Zeit und Lust für Garantieabwicklung, Diskussionen, Anfahrt usw. Ich helfe mir selbst, pfeif auf die Gewährleistung und behebe den Mangel eigenhändig.
Geschmackssache. Und halt auch abhängig davon, worum es konkret geht.
Beispiel: Ich hab mal nen Fahrradanhänger neu für unter 50 Euro in nem 'Kruschladen' gekauft, mehr oder minder in dem Wissen, worauf ich mich da vermutlich einlassen könnte.
Ich wählte gemäß oben sofort Variante 3
Es waren insgesamt sechs (!) verschiedene Mängel, allesamt mehr oder weniger inakzeptabel, die ich selber behoben habe (allesamt mit so gut wie keinen Zusatzkosten und überschaubaren Zeitaufwand verbunden). Klar, für richtige Qualität hätte ich wohl > 150 Euro ausgeben müssen, wollte ich aber nicht. Zudem war mir eh klar, dass ich weitere Modifikationen vornehmen würde, was das Thema Gewährleistung dann eh hinfällig werden ließ. Aus dem Schrotthaufen ausm Karton hab ich inzwischen eine brauchbare Version gebastelt
Ich selber gehör zu der Fraktion, dass ich selbst bei Neuware schon davon ausgehe, dass irgendwie irgendwas von mir 'nachgearbeitet' werden muß. So nach dem Motto "die Qualität von heut kannst vergessen im Vergleich zu den 60er Jahren..." Und zusätzlich hab ich keine Lust, allen Krempel immer sofort wieder zum Händler zu schleppen, rumzudiskutieren, oder bei Online-Ware die Versenderei, Versandkosten hinterherrrennen usw.
Oftmals gibt es die gewünschte 'Qualitätsstufe' erst gar nicht, oder der Preis dafür ist unverhältnismäßig hoch im Vergleich zu einer etwas geringeren Qualität.
Mein Ansatz ist: Erst mal auf Teufel komm raus erhalten und reparieren, was man eh schon hat. Dann vielleicht gute gebrauchte Qualitätsware besorgen und selber wieder herrichten. Zur Not Neuware im mittleren Segment ("Preis-Leistung") mit der Bereitschaft nachzubessern.
Die Qualität geht insgesamt bergab, ohne Frage. Globalisierung, Preisdruck, Billigkonkurrenz usw. Und der Verbraucher ist meist auch selber schuld daran.
Erst nen alten SD Fernseher, dann nen HD Fernseher, paar Jahre drauf nen Full HD Fernseher, dann nen 4K. Nach wenigen Jahren den aktuellen freiwillig weggeschmissen, ohne Not.
Warum sollte ein Hersteller nun einen Fernseher entwickeln, der 20 Jahre hält, wenn er freiwillig bei voller Funktion nach 5 Jahren weggeworfen wird? Bei Handys ahnlich.
Bei Kettensägen ist das immerhin noch anders. Da wird auch die 50 Jahre alte Rumpel noch hergerichtet
(Meine Rumpel ist 30 und soll auch die nächsten 30 Jahre noch halten).
Die oftmals gewünschte Qualität wäre technisch machbar, will aber keiner bezahlen. Die meisten wollen die Qualität der blauen Bosch zum Preis vom Discounter
Das geht halt nicht.
Eine kleine Abschweifung zwischendurch, aber das is drin bei einem Sommerlochthema
On topic:
Bei nem Kombischlüssel-Mangel-Sachverhalt würd ich auch keinen Thread hier eröffnen, sondern in einer Minute ohne irgendeine Diskussion das 'Problem' mit der Flex weghobeln