Prinzipiell gehen die alle, ohne dass es zu nennenswerten Schwierigkeiten kommt.
Aber wie alles im Leben, man kann es versuchen zu optimieren
Es gibt auch wie üblich keine Pauschalantwort.
Es kommt auf die Einsatzbedingungen an, hier mal hauptsächlich Umgebungstemperatur.
Ist das Öl zu dick, gibts Schwierigkeiten in der Pumpe, vermehrte Kavitation führend zu mehr Verschleiß. Ist das Öl zu dünn, gibts Leistungsverluste, da dünneres Öl sich in den internen Undichtigkeiten (Pumpe, Steuerventil, Zylinder) leichter durchmogelt, also geringerer Durchsatz und/oder Druck.
Also muss man in einem technisch sinnvollen Bereich bleiben.
Jeder arbeitet bei unterschiedlichen Umgebungstemperaturen. Manche Spalter haben einen riesigen Tank, sind thermisch gut ausgelegt und das Öl wird sagen wir mal gut handwarm. Bei anderen Modellen is wenig Öl drin, es wird im Sommer extrem heiß usw.
Hier mal beispielhaft zu welcher Entscheidung ich wie gelangt bin:
Bei meinem Spalter war die Pumpe kaputt, neue rein. Pumpe ist bei der Hydraulik von nem Spalter das kritischte Bauteil, also sehen wir da etwas genauer hin. Ich hab das Datenblatt online zu meiner Pumpe gefunden, mit folgenden Angaben:
Empfohlene Viskosität 12-100 mm²/s, maximal erlaubt 750 mm²/s.
Also soll die Viskosität bei Betriebstemperatur dann auch in den Wohlfühlbereich der Pumpe fallen und bei Kälte das maximal erlaubte nicht sprengen.
Dann sucht man sich zu in Frage kommenden Ölen ausm Datenblatt die Viskositäten bei 40 Grad und 100 Grad raus und geht damit zu einem Kalkulator wie
https://www.meguin.de/de/produkte/berec ... rmeln.html
Aus den gegebenen Viskositäten berechnet das Tool dann eine Viskosität bei einer bestimmten Temperatur.
Also mal Daten zu üblichen Ölen wie HLP46 usw. rausgesucht und eingegeben.
Wenn ich nun die Angaben der Pumpe voll ausnütze (warm 12 und kalt 750 mm²/s) komme ich bei bestimmten gegebenen Ölen zu folgendem Ergebnis:
HLP 46 -2 Grad bis 77 Grad
HLP 32 -11 Grad bis 67 Grad
HLP 22 -17 Grad bis 57 Grad.
Das wären also die nutzbaren Temperaturbereiche.
Ich habe bei meinem Spalter im Sommer Maximaltemepraturen des Öls von ca. 75 Grad gemessen, das is schon gut warm, irgendwann zerlegt es das Öl und die Pumpe hat z.B. auch eine Maximaltemperatur von 80 Grad angegeben. Gut, mein Spalter hat nur 5 Liter Öl drin das is wenig, das wird bei der gebenen Leistung schnell warm. Also spalte ich im Winter. Da ich nicht erfrieren will
bei ca. -5 bis +5 Grad Umgebungstemperatur. Da hat das Öl dann noch maximal 60 Grad.
Also oben nachgesehen, HLP 22 kommt nicht so ganz in Frage, es wird bei Hitze schon grenzwertig dünn, würde aber auch gerade noch so gehen.
HLP 46 hätte mehr Puffer nach oben hin, da ich den Spalter aber nur im Winter betreibe, brauche ich den oberen Puffer nicht, das HLP 32 geht bis 67 grad, die errreiche ich nicht. Der Spalter steht in Bayern aufm Dorf im gut durchlüfteten Schuppen, da kanns schon mal recht kalt werden. D.h. das Öl hat beim Start Umgebungstemperatur, also ist im kalten Winter ein dünneres Öl besser.
Somit ist für meine Bedürfnisse / mein Setup das HLP 32 die beste Wahl.
Theoretisch hätten alle 3 Öle funktioniert, da ich mehr oder minder den nutzbaren Bereich bei allen drei Ölen nicht wirklich extremer verlasse.
Würde ich mit meinem Spalter im Sommer spalten, wäre das HLP 46 besser / geeigneter. Würde ich nur im tiefsten Winter bei klirrender Kälte spalten, wäre das HLP 22 geeigneter.
Klar kann man auch noch spalten, wenn das Öl noch dünnflüssiger bei Hitze wird. Klar verreckt nicht sofort alles, nur weil das Öl beim Kaltstart etwas zäh ist. Aber man kann schon ein wenig drauf schauen.
Man kann jetzt selber alles raussuchen und rumrechnen oder aber ein wenig verallgemeinern. So ungefähr 10 bis 1000 mm²/s Viskosität sollte üblicherweise für so Spalter schon nutzbar sein. Pumpen sind alle ein wenig ähnlich. Die Viskositäten bei gegebener ISO Klasse sind dann auch alle in ner ähnlichen Region, nicht extrem unterschiedlich je nach Hersteller.
Dann würd ich allgemein flapsig sagen: Für so nen Spalter geht prinzipiell alles, HLP 46 ist da zu Recht so ne Art Standardöl, HLP 32 sollte in den meisten Fällen gut geeignet sein, HLP 22 is schon sehr dünn, sollte aber auch noch gehen.
So, und nun kann man bei Lust und Bedarf ja mal gucken, inwieweit das besagte HVLP 46 Öl hier eine Verbesserung mit sich bringt oder auch nicht
Ohne nachrechnen gehe ich davon aus, dass es geeignet ist, aber jetzt auch nicht in irgendeiner Form mordsmäßig überlegen.