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Warum verkauft man einen Unimog?
Warum nicht? Ich hatte über 28 Jahre verteilt insgesamt 5 Unimog, vom 1967er U403 über den 1974er U406 zum 1979er U1000, dann einen 1977er U406 und zum Schluß einen 1981er U1000. Den letzten hab ich 2008 gekauft und aufwendig gerichtet, hat mich selten im Stich gelassen
Warum verkauft man ihn? Während der Jahrzehnte sammelten sich Prospekte, Modelle, Bilder,..... in großer Menge an. Irgendwann reifte der Entschluß etwas anderes zu kaufen. Recht schnell war für mich klar daß wenn ein Traktor kommt dieser ein Fendt sein wird. Über Jahre hinweg immer mal wieder den Unimog inseriert. Interessenen genug- zumeist Maulhelden die zum Schrottpreis einen neuen Unimog suchen. Dumm wenn man an einen Verkäufer gerät der verkaufen will aber nicht muß. Also jedes Jahr zum TÜV, die Nutzung wurde immer weniger, beschränkte sich auf den Brennholzeinschlag. Treffen hab ich schon über 10 Jahre keine mehr besucht. Dann also final- verkaufen. Alles. Inkl der Prospekte und Modelle. Das ging echt schnell, zu guten Konditionen. Der Unimog stand länger zum Verkauf ehe sich der passende Käufer fand. Ich hätte ihn vorher schon verkaufen können, wenn der Iinteressent aber mit dem Porsche vorfährt, den weißen Overall anzieht und Öltropfen am Getriebe als erhebliche Mängel einstuft, Mängel diagnostiziert ohne auch nur einen Meter mit dem Unimog gefahren zu sein schick ich den Vogel vom Hof und gut. Wenn 3 Nachwuchsschrauber kommen, einer gescheiter als der andere, alle im 2. Lehrjahr zum Mechatroniker und null Erfahrung mit Unimog und wollen mir erklären was alles defekt ist und dringend gemacht werden muß. Sorry Jungs, der Weg zum Hoftor ist Euer Weg
Der schlußendliche Käufer kennt sich mit Unimog und MB trac aus, wußte was er anschaut, wo er hinschauen muß, worauf es bei der Probefahrt ankommt. Der Kauf war reine Formsache, die Überführung auf Achse über gute 200km verlief problemlos
Was noch an Ersatzteilen, Prospekten und Modellen da ist geht nach und nach weg
Was also in die Scheune stellen? Der zuerst angeschaute und probegefahrene 308er sah auf den ersten Blick gut aus. Recht wenig Stunden, Bereifung gut, optisch gut. Technisch? Naja, wer bis zum Anschlag aufgedrehte Einspritzpumpen mag nimmt ihn- ich nicht. Die Abgasfahne hatte was von einer Dampflok, Dampf hatte der Schlepper- aber wie lang noch? Steht immer noch zum Verkauf
Hab dann über ebay-Kleinanzeigen ganz in der Nähe einen Fendt 308LS Allrad mit Frontlader gefunden. Besichtigung und Probefahrt top, Schlepper seit Erstzulassung auf dem Hof, alle Papiere, originale Betriebsanleitung, Werkstatthandbuch, Rechnungen,.... vorhanden. Es hat menschlich gepasst, der Preis war für beide Seiten fair
Nun bin ich also Fendt Eigentümer. Und zufrieden. Mit dem Schlepper bin ich jetzt in den paar Wochen seit dem Kauf schon mehr gefahren als mit dem Unimog im ganzen letzten Jahr. Mal sehen wo wir diesen Winter Brennholz machen können, die Ausrüstung ist vorhanden. Ich freu mich schon drauf
Großartig restauriert wird der Fendt nicht. Man darf ihm sein Alter und seine Betriebsstunden ansehen, das totrestaurierte Zeug mag ich eh nicht. Es ist ein Nutzfahrzeug und muß und darf es auch bleiben