Mahlzeit,
sehr interessanter Thread hier! Find ich super, dass sich die Foristen hier richtig reinhängen. Und ein sauberer Diskussionsstil
Jetzt möcht ich auch noch meinen Senf dazu geben. Aus meiner Sicht kommt ein Schlepper mit Fräse nicht infrage für diese großen Flächen (zum Vergleich: die Rodung bei Tesla in Brandenburg umfasst ca. 190 ha) . Bei unserm Nachbarn in Frankreich wurde im Frühjahr eine ehemalige Pappelplantage von ca. 50 ha gefräst, unter anderem mit einer selbstfahrenden Fräse auf Kettenlaufwerk, Hersteller weiß ich nicht. Jedenfalls um die 300 PS. Die geernteten Pappeln hatten einen BHD von max 30 cm, die Wurzeln sind also nicht so riesig. Trotzdem waren die 4 oder 5 Wochen mit zwei Maschinen beschäftigt: 1x Raupe für die Stöcke, 1x Schlepper (200 PS) für den Rest, also zwischen den alten Pflanzreihen, wo nur Astwerk lag. Die Maschinen konnte man jeden Tag hören, wie sie andauernd brutal in die Knie gingen. Tat fast schon weh.
Bei 500 bis 2.000 ha, je nach Interpretation der ursprünglichen Angaben durch meine "Vorredner", bräuchte man Monate. Hat ja auch schon jemand grob überschlagen gehabt.
Meine Empfehlung wäre aus eigener Erfahrung mit 50 ha Fichtenwindwurf nach "Lothar" 1999:
Ein paar große Raupen (CAT D8 und größer) mit Messerschild und Aufreißer drüber schicken, die Fläche systematisch abarbeiten und das Wurzel- und Astwerk auf lange Wälle zusammenschieben, ähnlich wie Heuschwaden. Das kann man dann entweder liegen lassen und als Windschutz benutzen (wurde bei uns so gemacht, da wachsen dann Birken und Co. - natürlich nicht in Afrika
) oder verbrennen oder sonstwie nutzen / entsorgen.
Solche Arbeiten könnte vielleicht auch ein internationaler Baukonzern übernehmen, der das nötige Equipment zur Verfügung hat. Dann braucht das nicht angeschafft werden.
Anschließend mit einer Scheibenegge hinter den Raupen oder hinter Großschleppern den Boden auflockern.
Ich kenne die Verhältnisse in Afrika überhaupt nicht, kann daher nur mutmaßen: aber auch da werden ja Straßen, Flugplätze, Brücken etc. gebaut, also wirds doch da auch Unternehmen geben, die solche großen Maschinen bereits haben. Die haben dann auch fähiges Personal für Bedienung und Wartung. Bei 2.000 ha wird man ja auch ein paar Straßen / Wege brauchen, ggf. auf ein Rollfeld für Spritzenflugzeuge. Da gäbs sicher schon genug Arbeit für ein großes Unternehmen.
Also unterm Strich: Schlepper und Fräse aller Größen kannst du aus meiner Sicht getrost vergessen, es soll ja schnell gehen. Bulldozer und Scheibeneggen würde ich favorisieren. Verbrennen so wenig wie möglich, weil fürs Klima ist das nicht so optimal.
Noch ein Gedanke zum Theme Bodenerosion:
Bin kein Fachmann, aber in der Schule lernte ich vor Jahren, dass u. a. die Amis da große Probleme haben. Die Dämme aus Wurzeln, nach ein paar Jahren mit Sträuchern und Bäumen (vielleicht das westafrikanische Äquivalent zu Birken, Weiden und Co.) bewachsen, wären vielleicht ein willkommener Windfang?
Auf jeden Fall wärs interessant zu erfahren, wie es da dann wirklich weitergeht!
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Gruß
Freddy
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: 192C; 194C; 200T; 261C; 044; 066; HS45; FS260; BG86
und auf der Arbeit: Husky 550 XPG Mk 2, Stihl MS500i