Da wir hier ja einen Beitrag über gekappte Robinien haben, hier mein Beitrag wie so etwas nach einigen Jahren ausschaut.
Im Herbst sprach mich auf einer Baustelle eine Passantin an, ob ich mir mal zwei ihrer Bäume anschauen könnte. Sie würde sich um die Vitalität ihrer zwei alten Ahorn Sorgen machen.
Das war der Blick, als ich bei ihr um die Ecke bog. Zwei Ahorn,geschätzt 80 Jahre, bei denen die Krone in keinem Verhältnis zum Stamm stand.
Also geklingelt und mit ihr ins Gespräch gekommen. Als sie dann auf die zwei besagten Bäume zeigte meinte sie, dass die Ahorn irgendwie krank wirken, denn seit 2 Jahren würden immer mehr Teile der "Krone" keine Blattmasse mehr entwickeln und ob man sie jetzt nicht noch irgendwie beschneiden könnte, damit sie sich wieder erholen.
Auf meine Aussage, dass diese Bäume vor ca. 15 Jahren gekappt worden sind, bestätigte sie dies und meinte es könne auch schon 20 Jahre her sein. Ihr Vater hätte dies damals bei einem Fachbetrieb in Auftrag gegeben und seitdem wäre an den Bäumen auch nichts mehr gemacht worden.
Die Ansicht von der Hauptstraße aus. Baum 1 scheint damals nicht so ganz radikal gekürzt worden zu sein wie Baum 2. Allerdings ist das Schadensbild nicht weniger gravierend.
Massive Entwicklung von "Ständern", also recht geraden Neuaustrieben unterhalb der Schnittstellen. Leider haben diese Schnittstellen Pilz sowie Fäulnis Tür und Tor geöffnet und die an sich schon verminderte Standfestigkeit der Ständer weiter minimiert. Ich habe nur exemplarisch ein paar Details fotografiert, obwohl eigentlich der gesamte Baum so aussah. Fäulnis und Risse soweit das Auge reichte.
Mehr als Faustgroßes Loch in einem der verbliebenen Hauptäste, wobei die Fäulnis schon senkrecht in den Ast geht.
Bei Baum 2 war dann gleich die Fäulnis einer der gekappten Stummel bis in den Hauptstamm erfolgt. Ansonsten ein ähnliches Bild wie bei dem ersten Baum.
Ich habe mich noch lange mit der Kundin unterhalten, ihr all die Folgen der Kappung erklärt und auch mitgeteilt, dass ich eigentlich kein Freund von unnötigen Fällungen bin, dies aber hier als einzige Möglichkeit, auch im Sinne der Verkehrssicherungspflicht, sehen würde. Sie war ziemlich erschüttert, hätte sich aber insgeheim so etwas schon gedacht.
Ich bot ihr an, sich noch eine zweite Meinung einzuholen und habe ihr zum Abschluss noch diesen
Flyer überreicht.
Da die Kundin es nicht wünschte weitreichende und wiederkehrende Pflegekosten zu bezahlen, sind wir so verblieben, dass die beiden Ahorn dann im Winter gefällt werden sollten.
So geschehen an einem bitterkalten Dezembertag, bevor der große Schnee hier hereinbrach.
Das hier dann der Blick in den Stamm von Baum 2, nachdem er am Boden lag.
Baum 1 sah, wie schon vermutet nicht ganz so dramatisch aus, aber auch hier hatte sich die Fäulnis bereits ihren Weg durch den Stamm gesucht.
Schade um zwei schöne alte Bäume
Gruß Marc