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 Betreff des Beitrags: Kolben nachbearbeiten
BeitragVerfasst: Montag 22. November 2021, 19:18 
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Registriert: Freitag 1. Januar 2021, 20:43
Beiträge: 37
Hallo liebe Gemeinde,

Ich wollte mal in die Runde fragen wer sich mit Kolbengeometrie bzw. Nachbearbeitung auskennt, bzw. Erfahrung gemacht hat.
ich meine damit das Entfernen von diversen herstellungsbedingten Kratern/Füllern und Grate die durch den Guss entstanden sind.
Lohnt es sich (insbesondere bei getunten Motorsägen), diverse Kanten abzuschleifen bzw. den ganzen Kolbenboden zu polieren?
Habe in amerikanischen Foren dazu gelesen, das es die Strömungseigenschaften verbessern soll.
Natürlich würde ich kein Material von den Stegen abtragen, gegebenenfalls aber polieren. Um Strömungswiderstände zu minimieren müsste man ja alles halbwegs abrunden was kantig ist, um dem Luftgemisch den Weg in die Überströmen zu erleichtern.

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Man erkennt einen großen "Patzer" im oberen rechten Kreis, ich vermute der entsteht durch den Guss des Kolbens.

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Den Grat würde ich ebenfalls entfernen. Vermute mal keine Funktion dieser Kante, lasse mich aber gerne des Besseren belehren.

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Die Fenster würde ich noch ein bisschen bearbeiten und polieren. Man erkennt die Raue Oberfläche und die scharfen Kanten.

Wollte nur mal Fragen, ob schon jemand Erfahrung damit gesammelt hat, bzw. ob es sich überhaupt lohnt. :danke:

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 Betreff des Beitrags: Re: Kolben nachbearbeiten
BeitragVerfasst: Montag 22. November 2021, 23:06 
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Registriert: Freitag 15. Februar 2008, 22:30
Beiträge: 4172
kann man machen, muss man nicht.
wenn es dir damit besser geht, dann ran da.
merken wirst du davon nichts.
woher wollen irgendwelcher "tuner" wissen, ob das die strömungseigenschaften verbessert?
haben die eine simulation per cfd gemacht?
ich könnte jetzt gegenarumentieren, dass die wegnahme des materials die vorverdichtung runtersetzt.
welcher effekt davon jetzt überwiegt...das dürfte interessant werden.
die amis halten sich gerne für die krone der schöpfung, dabei liegt die kompetenz für 2t und verbrenner allgemein sicher eher bei uns als bei denen.
hauptsache, du machst nicht die dorfmethode und entfernst von den hemden ungleich viel.
das verändert die ganze sekundärbewegung vom kolben und ändert dazu die vorher angedachten anschlagpunkte an den totpunkten, die modernen kolben haben alle eine desachsierung des kolbenbolzens dazu, die auf die ursprüngliche kolbengeometrie angepasst ist.
lange rede kurzer sinn:
bei keiner meiner geporteten sägen habe ich bisher sowas beachtet und bisher hat sich niemand über leistungsmangel beschwert.


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 Betreff des Beitrags: Re: Kolben nachbearbeiten
BeitragVerfasst: Dienstag 23. November 2021, 09:05 
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Registriert: Sonntag 28. Januar 2018, 14:23
Beiträge: 16
Der "grobe Patzer" so wie du ihn beschreibst, dürfte die Aufdickung sein für den Stift der Verdrehsicherung des Kobenrings.

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Am Öl kann es nicht gelegen haben, es war ja gar keins drinnen!

:stihl: Stihl 024
:stihl: Stihl 034 AV Super, umgebaut auf Griffheizung
:stihl: Stihl 261 CM VW


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 Betreff des Beitrags: Re: Kolben nachbearbeiten
BeitragVerfasst: Dienstag 23. November 2021, 19:41 
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Registriert: Freitag 1. Januar 2021, 20:43
Beiträge: 37
Die "großen" Patzer sind tatsächlich Aufdickungen im Bereich der Kolbenringstifte, wäre ich jetzt selber auch nicht darauf gekommen muss ich sagen, aber dafür gibt es ja das Forum. :danke:

@moe589
Ich schätze mal das sie keine Simulationen gemacht haben, und denke eher das vieles bei dieser Thematik auf Probieren und Vergleichen beruht. Theoretisch wäre es so erklärt:
Man muss sich immer vor Augen halten, das sich ein Kolben bei voller Drehzahl (angenommen 14000/Umd. pro Minute) ganze 230 mal in der Sekunde! auf und ab bewegt. Da sich da auch kleine Kanten durchaus auswirken könnte ich nachvollziehen. Der Kolbenboden wird keine große Rolle spielen, allerdings die Kolbenfenster zu den Überströmen hin schon (vermute ich). Wenn man dort Kanten und Grate glättet, sollte sich das vorverdichtete Luftgemisch ja mit weniger Widerstand hindurch zu den unteren Überströmkanälen drücken.

Soweit zumindest der theoretische Gedanke. Kolben ist von einer Stihl 034 Super, bin schon gespannt wie die Säge läuft, werde eventuell dann noch einen eigenen Beitrag zur exakten Bearbeitung erstellen.

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 Betreff des Beitrags: Re: Kolben nachbearbeiten
BeitragVerfasst: Dienstag 23. November 2021, 19:48 
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Registriert: Donnerstag 28. Januar 2021, 20:10
Beiträge: 2252
Wohnort: Hochstetten-Dhaun
Die Grate innen kommen von der Bearbeitung. Der Guss wird rausgedreht, und kommt dann in eine Aufspannvorrichtung das er von Aussen komplett überdreht werden kann.
Mit freundlichen Grüßen
die kannst Du brechen.
Bezweifele aber das Du da irgendwas bei 14000 Umdrehungen fühlen wirst.


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 Betreff des Beitrags: Re: Kolben nachbearbeiten
BeitragVerfasst: Dienstag 23. November 2021, 22:14 
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Registriert: Freitag 15. Februar 2008, 22:30
Beiträge: 4172
Zitat:
Bezweifele aber das Du da irgendwas bei 14000 Umdrehungen fühlen wirst.
ich auch.
aber versuch macht klug.


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 Betreff des Beitrags: Re: Kolben nachbearbeiten
BeitragVerfasst: Mittwoch 24. November 2021, 19:16 
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Registriert: Freitag 1. Januar 2021, 20:43
Beiträge: 37
Wenn mir schon bei Kolben sind:

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Hat vielleicht jemand eine Ahnung was für einen Zweck diese Ausrundungen haben? Hab sie auch das erste Mal gesehen an diesem Kolben.

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 Betreff des Beitrags: Re: Kolben nachbearbeiten
BeitragVerfasst: Mittwoch 24. November 2021, 19:46 
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Fortsetzung der horizontalen Abstützung des Bolzenauges.
Mein Rat: Laß den Kolben in Ruhe!
Das Auflackieren von Ralleystreifen auf die Säge bringt mehr, dein Vorhaben garantiert 0,0 Meßbares!
Die Motoren haben eine dermaßen lausige Literleistung,
Da holt man an den Knackpunkten Auspuff, Steuerzeiten und Vegaser ernsthaft was
aber bestimmt nicht an Graten im Kolben.

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Albert Einstein: Ich bin nicht sicher, mit welchen Waffen der dritte Weltkrieg ausgetragen wird, aber im vierten Weltkrieg werden sie mit Stöcken und Steinen kämpfen.

Jede Menge :dolmar:


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 Betreff des Beitrags: Re: Kolben nachbearbeiten
BeitragVerfasst: Mittwoch 24. November 2021, 22:02 
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Beiträge: 532
Was du vorhast an Material abzunehmen macht keine 3 Gramm aus, Alu ist eben leicht. Da lohnt es sich nicht einmal die Kurbelwelle neu zu wuchten, gibt minimale Änderungen der freien Resultierenden, da in der Regel im Original die Wuchtfaktoren nahe am Optimum sind. Die Ausrundungen werden mit Sicherheit an Stellen im Zylinder sein wo es durchgängig eine beschichtete Laufbahn gibt. Sprich sie gleiten nicht über Kanäle, sondern dazwischen, was unter Last dem Kolben sein Leben leichter macht.

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Gruß Bernd

- Ket­ten­sä­ge, die
- Wortart: Substantiv, feminin
- Gebrauch: Technik


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 Betreff des Beitrags: Re: Kolben nachbearbeiten
BeitragVerfasst: Sonntag 28. November 2021, 11:20 
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Registriert: Freitag 1. Januar 2021, 20:43
Beiträge: 37
Bin jetzt mit der Bearbeitung fertig, Kolben wog vorher 66g und jetzt 65g, allerdings war die Materialabnahme zur Gewichtsreduzierung auch nicht das Ziel.
Mein Ziel war es die Kolbenfenster wenn möglich zu vergrößern, sind jetzt jeweils um 1mm breiter als vorher und die Kanten wurden ausgerundet und poliert (Bilder sind noch vorm Polieren).

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Wie man sieht sind die Kolbenfenster breiter gestaltet als die Überströmer, wollte die Überströmer allerdings nicht breiter machen als die Ausrundungen am Kolben. Bei einem Kolben ohne diese Ausrundungen wäre es möglich die Überströmer bis nahe zu den Kolbenfenster zu verbreitern, umso die Spülung zu optimieren. Werde es bei der nächsten Säge mal probieren und die Überströmer ans "Maximum" verbreitern.

Kolben ist verbaut und läuft einwandfrei, werde die Säge in einem anderen Thread vorstellen. Zum Thema Haltbarkeit, ist schon klar das sich das auf die Lebensdauer auswirkt :pfeifen:

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 Betreff des Beitrags: Re: Kolben nachbearbeiten
BeitragVerfasst: Sonntag 28. November 2021, 12:24 
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Registriert: Mittwoch 15. Januar 2014, 20:11
Beiträge: 189
Moin Franz,
zwei Stellen hast du noch nicht richtig bedachtet, Die Kolbenhemden an den unteren Kanten sind in der Mitte jeweils auf Spaltbreite des Pleuelfußes anzufasen, Winkel 35-55° je nach Materialstärke. Das kannst du auch gerne mal im yamahe RD350 Forum ansehen. Stelle zwei ist im oberen Teil der Kolbenfenster hast du die Kanten nicht rund genug gebrochen, oder nur von aussen. Schau mal wie der Kolben in UT im Zylinder steht, dann verstehst du warum das wichtig ist, denn der Gasdurchsatz geht von innen vom Kolben nach aussen. Ausserdem kannst du die Überströmer am Zylinder bis runter aud die Dichtfläche aufmachen, das würde bestimmt auch noch was bringen.
Ich gehe davon aus das du Auslass-seitig ebenfalls bereits alles machbare getan hast und den Motor bei Drehzahl optimal zu befüllen.
Ich habe vor ein paar Jahren aus Zeitvertreib ebenfalls solche Projekte betrieben, inzwischen tune ich die Sägen eher auf Drehmoment als auf Leistung durch Höchtsdrehzahl.

Viel Spaß beim rauskitzeln der letzten 2% Leistung .

Grüße, der Bob

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Wenn sie gezwungen wurden diesen Beitrag zu lesen,benachrichtigen sie die Polizei!
:stihl:MS171,MS211,026,034AVEQS mit Drehmoment-Mod
:echo: Echo CS4500
:dolmar: Dolmar 115


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 Betreff des Beitrags: Re: Kolben nachbearbeiten
BeitragVerfasst: Sonntag 28. November 2021, 15:13 
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Registriert: Freitag 1. Januar 2021, 20:43
Beiträge: 37
Moin Bob,

Das sind interessante Punkte, bin froh das du dich darüber äußerst. Werde es bei der nächsten Säge auf jeden Fall im Hinterkopf behalten. Was die Kolbenfenster angeht ist sicher noch mehr möglich, wollte es aber beim "ersten Versuch" nicht übertreiben.
Die Kolbenhemden anzufasen hört sich ebenfalls interessant an.
Überströmer könnte man sicher noch ein wenig nach unten ziehen hast recht.
Säge wird hauptsächlich für mittelstarkes Holz und zum Asten verwendet, wollte daher etwas in Richtung Beschleunigung und Drehzahl zielen.
Ein Zylinder - Cut - Away wäre für die Werkstatt oft eine sehr coole Sache, da man die Zusammenhänge besser erkennt und auch sieht was sich im unteren Teil des Zylinders abspielt und auch Veränderungen besser abschätzen könnte.
Vielleicht lege ich mir mal sowas zu.

Gruß, Franz

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