Lorenzo, das freut mich für dich, dass deine Lösung in deinem Haus für Dich funktioniert, aber bis auf deine eigenen Erfahrungen von deinem Haus ist das geschriebene für andere wenig relevant bzw. Bullshit.
Ich heize seit 11 Jahren mit Holzvergaser, das steht alles weiter oben und widerspricht deinen Erfahrungen komplett. Im Winter alle 3 Tage heizen - vielleicht 1/2h Zeitaufwand mit 2x nachlegen und Holz bewegen, jetzt bin ich gerade in der Übergangsphase, dass es die Solarthermie bereits über fast die ganze Woche schafft, von Mai bis Oktober verheize ich faktisch kein Holz - vielleicht 2 Schubkarren voll für die ganze Zeit, wenn es mal länger trübe bleibt. Die Solarthermie war deutlich günstiger als PV und bei schlecht ausgerichteter Richtung vom Dach macht die teurere PV keinen Sinn, um dann mit mäßigem Wirkungsgrad (PV liegt bei 20%) Wärme aus dem knappen Strom zu erzeugen. Mit Solarthermie überzudimensionieren war günstiger und bringt mich sehr sparsam und bequem mit dem Brauchwasser über einen stark verlängerten Sommer.
Andererseits sehe ich auch, dass mit meinem Haus (Dachausrichtung und norddeutscher Standort) ich nicht davon träumen brauch, mit PV und Wärmepumpe heizen zu können
Im Winter steuert die verdammt wenig bei, Strom zum heizen im Winter käme bei mir überwiegend aus dem Netz, keine Chance, den vom Dach zu bekommen.
Die Schwäche der Holzheizung sehe ich in der Investition und in der Holzbeschaffung. Seit dem Ukrainekrieg hat Holz auch eine anständige Preisdynamik und ohne eigenen Wald ist die langfristige Versorgung von vielem abhängig, was man nicht selbst kontrolliert. Blöd, wenn man dafür viel investieren muss.
Der private Waldbauer nebenan braucht einfach nur keinen Bock mehr auf Selbstwerber zu haben oder aber die Gemeinde beschließt Maximalmengen bei steigender Nachfrage, damit alle Anfragenden was bekommen können, ...
Anbieten tut sich eine komplette Holzheizung eigentlich nur für Waldbesitzer oder sehr eng mit Holz verbandelte, die ein größeres Problem als die Heizung haben, wenn das mit dem Holzbezug mal hakt. Wer Baumpfleger ist, Wald besitzt, ... für solche Leute bietet es sich eigentlich an und Holzwirtschaft haben die ohnehin. Nimm einen Baumdienst, der kann das auf Ofenlänge schneiden direkt beim Kunden gegen Bezahlung machen und gutes Holz nimmt er mit heim - top.
Ich als Waldbesitzer habe ohnehin Verkehrssicherungspflichten, Sturmschäden, Käferbäume, muss da auch ohnehin was tun.
Ist man nur "dahergelaufener Selbstwerber im Wald", dann muss nur ein Selbstwerberkollege dort einen Unfall bauen und plötzlich fliegen alle Selbstwerber raus. Oder es wird in der Region eine Biogasanlage gebaut und kauft auf, was die Region her gibt, was die Restholzwirtschaft für den Förster/Waldbesitzer massiv vereinfacht. Dann rennen die plötzlich den ganzen Selbstwerbern nicht mehr 10-20RM-weise hinterher - aus die Maus...
Holz kaufen zu können, ist kein Grundrecht und man hat es ja diesen Winter gesehen - Strompreisbremse, um die Gaskunden wurde sich gekümmert aber ums Brennholz hat sich keiner geschoren...
Zu den Angebotspreisen: Ich komme zu einem ähnlichen Ergebnis wie Dominik, wenn ich es an meiner Anlage spiegel. Ich war mit knapp 20k€ dabei, hatte aber einen großen Eigenleistungsanteil und keine zusammengefasste Rechnung. Ich habe einen günstigerem Kessel (heute 5k€ Differenz) aber auch 4000l Puffer statt 2000l, sonst aus der hohen Flugebene guckend den gleichen Leistungsumfang (Ölheizung raus, Holzvergaser rein).
Viel hängt an Details.
Ich habe die Solarthermie installiert, als mein Haus saniert wurde, ein Gerüst stand ohnehin, der Dachdecker hat mir bescheid gesagt, wann ich während seiner Mittagspause die Leerrohre für die Solarthermie ins Dach legen konnte, er hat mir die von mir beigestellten Stockschrauben für die Kollektoren ins Dach gedreht und eingedichtet als "kleine Nettigkeit", ... und der aus Holz von mir gebaute Schacht für die Leitungsverlegung hinten durch die Garderobe ist kaum sichtbar und bis heute nicht tapeziert
Geht sowas über 3 Etagen mit Einrüstung vom Haus außen und inklusive Renovierung von einem Raum pro Etage innen, damit die Leitungen verlegt werden und optisch verschwinden, kann man es mit meinem Aufwand schon nicht mehr vergleichen. Ist das eingepreist? Kernbohrungen habe ich alle selbst gemacht, ...
Kommt das mit Renovierungen womöglich noch oben drauf
?
Ein 20kW Kessel mit etwas Solarthermie und nur 2000l Puffer ist keine "besondere Anlage", gute 50k€ ist aber schon ein "besonderer Preis".
Ob ich heute aber für meine Arbeitsweise den Heizungsbauermeister finden würde, der den hydraulischen Abgleich macht und bestätigt, den Aufbau von meinem Zukauf aller Komponenten unterstützt und Verrohrung und Kleinteile aus seinem Zukauf beistellt, das wage ich zu bezweifeln.
Bei vollen Büchern und Kunden auf der Warteliste, ist es einfach eine dumme Zeit, eine neue Heizung zu brauchen und zu viel Förderung führt auch nicht zu sinkenden Preisen, das hört man immer wieder.