Moin,
ich heize mein Haus jetzt in der 11. Saison mit einem Holzvergaser, vorher mit Öl.
Für mich funktioniert das hervorragend, es gibt aber auch Einschränkungen:
- Holzbezug: Mir gehört genug Wald, als dass ich keinen fragen muss und kann mich am eigenen Sturmholz bedienen. Mich hat die Preisentwicklung des letzten Winters beispielsweise kalt gelassen, ob mein Förster in Ruhestand geht und der Nachfolger über Brennholzer anders denkt, ... das ist mir alles egal.
- Ich habe Platz für 3-4 Jahre Holzvorrat im Garten, sollte ich mal einen Winter kein Holz machen können, ist es kein Drama (das kam schon mal vor).
- Ich ersetze rund 2000l Heizöl, die damit verbundene Holzmenge ist gut machbar.
- Ich bin Werkzeugfreak, Kettensägen, Holzspalter, ... schrauben ist Hobbie und nicht Last.
- Ich habe es nicht aus finanziellen Gründen gemacht - es rechnet sich auch nicht - spätestens wenn du Arbeit, alle Werkzeuge, die Notwendigkeit eines großen Anhängers und Zugfahrzeugs, ... ALLES mit einberechnest, dann weißt du, warum es zumindest bisher durch die BaFa gefördert wurde
Andererseits ist es ein schönes Gefühl, zu wissen, dass das Holz für die nächsten 2 Jahre schon trocken ist.
Zum Verbrauch: Beschaff Dir mal die Holztabelle vom Rainer (Admin hier). Wenn ich meine Holzmengen mit den Heizöläquivalenten aus der Tabelle gegen rechne, dann passt das gut zum alten Ölverbrauch, vergiss also die ganzen "Verbrauchswerte" hier aus dem Forum auf Basis von hausgröße & Co, nimm einfach deine alten Ölverbräuche über die Jahre und rechne gegen:
Pappel: 120l Öl/RM
Kiefer: 140l Öl/RM
Birke: 165l Öl/RM
Fichte: 125l Öl/RM
Man merkt schon, dass ich keine "edlen Brennholzsorten" verheize, das "Kellerkind", wie ich den Holzvergaser auch manchmal nenne, bekommt nur trockenes, naturbelassenes Holz, davon aber ALLES, was kostenlos daher kommt, überwiegend Nadelholz. Seit 2 Jahren heize ich beispielsweise fast nur Käferfichte - natürlich kostenlos, es ist halt mir Arbeit verbunden.
Noch ein Wort zur Holzversorgung: Eigener Wald ist das beste, befreundeter Privatwald ist auch gut, ein Erbfall und der neue Eigentümer hat aber plötzlich andere Ansichten oder ein Unfall (eines anderen Brennholzers) mit ggf. Forderungen gegen den Eigentümer und der schwört dem Brennholzertum spontan ab. Vielleicht wird auch eine Biogasanlage gebaut und deren Angebot wird von deinem Holzversorger als attraktiver angesehen, als Brennholzern hinterher zu laufen
Hast du keinen eigenen Wald, solltest du tunlichst mehrere Quellen haben. Die Hausheizung ist keine Spielerei mehr wie der Kaminofen, bei dem es "schön" ist, wenn er brennt - eine halbierte Holzmenge tut es aber auch
... die Hausheizung brauchst du vollwertig.
Das ganze ist wartungsintensiv, man muss es wollen und können, dazu muss man es durchhalten - etwa so die nächsten 20 Jahre.
Ein Gesundheits-Backup zu haben, ist auch nicht von der Hand zu weisen. Ich habe es noch nicht wirklich gebraucht aber jetzt bei Corona hätte nicht viel gefehlt und ich hätte den Heizstab eingeschaltet.
Entweder steht da dann eine vollwertige zweite Heizung oder man kann mit einem Heizstab mal ne Grippe auskurieren aber dann wird es auch schnell arg teuer mit Strom zu heizen
Schmeiß mal die Forensuche an, das Thema hatten wir schon regelmäßig. Es hat viele Seiten und man sollte es sich gut überlegen.
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MfG Eike
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